
Beziehung Türkei-Armenien belastet EU-Beitritt

Beim Gedenkgottesdienst am 23.04.2015 in Berliner zum 100. Jahrestag der Vertreibung der Armenier im Osmanischen Reich hat der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck die Vorkommnisse vor 100 Jahren mit "Völkermord" betitelt.
Die türkische Regierung will die Geschehnisse an den Armeniern nicht als Völkermord anerkennen. Für Johannes Hahn, EU-Kommissar für Erweiterung des Bündnisses, ist die Haltung der Türkei langfristig besorgniserregend. Im Gespräch mit der Zeitung "Der Standard AT" sagte der Kommissar: "Es wird damit die Saat einer antieuropäischen und antiwestlichen Haltung gesät, was aus heutiger Sicht einen künftigen Beitritt sehr schwierig macht."
Im US-Kongress hat die Türkei zum ersten Mal einen Entwurf in Form eines Entschließungsantrags eingereicht, der sich an die zukünftige türkisch-armenische Beziehung richtet.
Im Entschließungsantrag H.RES.226 wird US-Präsident Barack Obama aufgefordert, für ein gerechtes, konstruktives und beständiges Voranschreiten der Beziehungen zwischen beiden Völkern zu arbeiten. Im Antrag der türkischen Regierung wird angemerkt, dass die von Obama geführte Regierung seit 2009 an der Beziehung zwischen der Türkei und Armenien arbeite, damit sie in den kommenden 100 Jahren sowohl den Interessen der Türkei und Armeniens, als auch den Sicherheitsinteressen der USA in der Region gerecht wird.