Auf einsamer Front

Bülent Ersoy, türkische Sängerin und Kriegsgegnerin, hat mit einer unverhohlenen Meinungsäußerung für einen großen Skandal gesorgt. In der Castingshow „Popstar Alaturka“ sagte sie vor einem Millionenpublikum „Wenn ich einen Sohn hätte, würde ich ihn nicht in die Armee schicken…Er käme als Leiche zurück.“ Nicht nur in den Medien wächst die Kritik an Ersoys Militarismuskritik. Immer mehr Kollegen wenden sich von der berühmten Diva ab und nutzen die Gelegenheit für eine Abrechnung.

Tarik Akan, Schauspieler: „Sie ist verrückt geworden. Jeder Bürger der Republik Türkei hat die Pflicht, seinen Dienst für das Vaterland anzutreten. Außerdem ist es nicht das richtige Timing, über dieses Thema zu reden.“

Demet Akalin; Sängerin: „Mein Bruder ist 17 Jahre alt. Momentan denkt er nicht daran zu studieren. Sowohl er als auch ich sind dafür, dass er erst einmal seinen Militärdienst leistet. Das ist seine patriotische Pflicht.“

Perihan Savas, Schauspielerin: „Ich bin eine patriotische Mutter. Ich glaube nicht, dass Bülent Ersoy aus einer bösen Absicht heraus gesprochen hat. Vermutlich hat sie sich keine großen Gedanken über die Auswirkungen ihrer Worte gemacht.“

Emrah, Sänger: „Als Staatsbürger dieses Landes habe ich mit Stolz erfüllter Brust 18 Monate lang meinen Dienst für mein Vaterland geleistet. Das beweist, welche Einstellung ich zu diesem Thema habe. Ich bin der Meinung, dass jeder junge Türke verpflichtet ist, diese Aufgabe zu erfüllen.“

Tamer Karadagli, TV-Star: „Ich bin nicht derselben Meinung wie Bülent Ersoy. Wem sollen wir unser Land anvertrauen, wenn jeder diese Ansicht vertritt?“

Nilgün Belgin, Schauspielerin: “Sehr unglücklich gewählte Worte. Ich selbst habe keinen Sohn, aber wenn ich einen hätte, würde ich ihn mit Sicherheit in die Armee schicken.“

Hamdi Alkan, Schauspieler: „Ich habe auch keine Söhne. Ich bin Vater von zwei Töchtern. Aber wenn sie dazu verpflichtet wären, in die Armee zu gehen, würde ich sie dazu motivieren. Ich selbst bin nicht mehr der Jüngste, aber auch ich wäre bereit, zu den Waffen zu greifen.“

Ayten Gökcer: „Dieser Person würde ich nicht einmal eine Antwort geben.“