Vermisst-Kampagne: Türkei empört

Das deutsche Innenministerium hat eine umstrittene Plakat Aktion geplant, mit der sie der islamitischen Radikalisierung von Jugendlichen entgegen wirken will. Das Motiv der Kampagne ähnelt einer Vermisstenanzeige. Geholfen werden soll Angehörigen von Jugendlichen, die in die radikal-islamistische Szene abgerutscht sind.

Die muslimischen Verbände haben als Konsequenz der Kampagne die "Initiative Sicherheitspartnerschaft" mit dem Bundesinnenministerium aufgekündigt. Einen sofortigen Stopp der Plakataktion hat die Türkische Gemeinde in Deutschland gefordert.

Auch der türkische Vizeministerpräsident Bekir Bozdag ist für einen Stopp der "Vermisst"-Kampagne. Bozdag sagte: "Ein Land behandelt seine muslimischen Bürger als ein Sicherheitsproblem. Dies ist eine Beleidigung der Muslime. Auf der einen Seite sagt man, dass man gegen die Islamphobie kämpfen will und auf der anderen Seite geht man Schritte, damit sie ihren Weg in alle Teile der Gesellschaft findet. So was kann nicht sein."

Der Vizeministerpräsident weiter: "Was heißt es eigentlich, Kopftuchträger mit Neigung zum Extremismus zu beschuldigen. Alle, die ein Kopftuch tragen als Terrorist abzustempeln. Kann so etwas sein? Wenn wir in der Türkei so etwas in Zusammenhang mit dem Christentum machen würden, würde sich die ganze Welt gegen uns stellen."

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