Unwort des Jahres 2011: „Döner-Morde“

Das Unwort des Jahres 2011 heißt "Döner-Morde". Außerdem werden gerügt: Gutmensch, marktkonforme Demokratie. Das gab die Unwort-Jury heute in Darmstadt bekannt.

Zur Begründung des Unworts hieß es: Der Ausdruck stehe prototypisch dafür, dass die politische Dimension der Ermordung von acht türkischstämmigen und einem griechischen Kleinunternehmer jahrelang verkannt oder willentlich ignoriert wurde. Mit der "sachlich unangemessenen, folkloristisch-stereotypen Etikettierung einer rechts-terroristischen Mordserie" seien ganze Bevölkerungsgruppen ausgegrenzt und die Opfer selbst in höchstem Maße diskriminiert worden, "indem sie aufgrund ihrer Herkunft auf ein Imbissgericht reduziert werden".

An der Jury war in diesem Jahr neben den ständigen Mitgliedern auch Dr. Heiner Geißler, Bundesminister a.D., beteiligt. Das Unwort des Jahres 2011 verzeichnete mit 2420 Einsendungen einen historischen Höchststand. Unwörter des Jahres 2012 können jederzeit und bis zum 31.12.2012 eingesandt werden.

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