Massenumzug geplant
Die Bewohner der Provinzhauptstadt Bitlis im Südosten der Türkei sollen ihr angestammtes Gebiet verlassen, um sich in der zehn Kilometer entfernten Rahva-Ebene neu anzusiedeln. Dies sagte der Provinzgouverneur Asim Hacimustafaoglu am Dienstag (22. Juni) gegenüber den Medien. Der Umzug der an einem Flusstal gelegenen uralten Stadt auf eine Ebene diene dem Schutz der rund 45.000 Einwohner vor Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen, so der Gouverneur weiter.
Am neuen Standort sei bereits mit dem Bau von 276 neuen Häusern begonnen worden. Dort sollen Schulen, Sportanlagen, ein Busbahnhof, eine Polizeiwache und andere öffentliche Einrichtungen entstehen.
Bis die neue Stadt fertig gestellt ist, könnten nach Ansicht von Asim Hacimustafaoglu noch fünf bis zehn Jahre vergehen. "Es ist natürlich, dass sich die Menschen erst einmal gegen den Umzug sträuben, aber sobald sie sehen, dass es für sie dort neue Arbeits- und Wohnmöglichkeiten gibt, werden sie die alte Stadt aufgeben und sich in der Rahva-Ebene ansiedeln."
Bitlis liegt tief eingebettet in das Tal des Bitlis Cayi, das Quertal von Bitlis, und ist im Westen von der Gebirgsmasse der Musgüney Daglari (2607 m) und im Osten von den Kavussahap Daglari (3103 m) eingerahmt.
Der Name der Stadt geht den Überlieferungen zufolge auf den Feldherrn Badlis zurück, der im Heer Alexanders des Großen diente und in Bitlis eine Festung errichtete.