Flucht in die Sonne

Hauptsache Sonne: Das Regengrau drückt auf die Stimmung. Die Lust auf Zelten am Baggersee hat sich in Matschpfützen aufgelöst. Wer jetzt seinen Urlaub bucht, möchte nur eins: Am Strand liegen und Wärme tanken, berichten die Reiseanbieter übereinstimmend.

Beliebtes Reiseziel seien die Balearen, sagt Carolin Bernsee. Die Reiseverkehrsfrau vom TUI-Reise-Center erklärt, warum die spanischen Inseln ungebrochen beliebt sind: Dort gebe es Sonnengarantie. "Und der Flug dauert nur zweieinhalb Stunden."

Die Sonne ist jedoch nur ein Kriterium für den Sommerurlaub. Carolin Bernsee: "Die Kunden sind sehr preisorientiert." Dabei erwarteten sie aber dennoch gute Qualität. Dass der Preis eine große Rolle bei der Wahl des Ferienziels spielt, hat auch Katja Durow, Reiseverkehrskauffrau im Reisebüro Thomas Cook, beobachtet. "Hauptsache günstig", heiße das Motto bei einigen Kunden.

Wer kurzentschlossen den Ostseeurlaub in eine Flugreise mit Ziel Sonneninsel umwandle, müsse tief in die Tasche greifen oder Glück haben, meint Katja Durow. "Die Reiseanbieter haben im November viele Frühbucherrabatte gegeben, deshalb bieten sie jetzt nur wenige Last-Minute-Reisen an." Restplätze gebe es aber immer wieder.

Gefragt seien in dieser Saison auch "All-inclusive-Reisen", bei denen im Preis bereits Verpflegung enthalten sei, so Katja Durow. Beliebte Ziele seien die Balearen und Tunesien. "Der Renner sind All-inclusive-Reisen in die Türkei."

Türkei und Griechenland werden auch im Reisebüro Schmidt oft gebucht, sagt Büroleiter Michael Wolf. "Ägypten hat zudem stark aufgeholt." Der Regen habe ihnen einen Ansturm Sonnenhungriger beschert, beschreibt Wolf die Situation. Bis zum Ferienbeginn hätten die Kunden gewartet, wie das Wetter werde und ob sich Urlaub in Deutschland lohne, vermutet Wolf. Deshalb buchten viele erst spät die Sommerreise. "Jetzt ist aber jedem klar, dass der Sommer ins Wasser fällt."

"Wir hätten gern Sonne", lautet auch für Michael Wolf der meistgehörte Wunsch. Doch Sonnenziele haben ebenfalls ihre Tücken. Das hat der Büroleiter in den vergangenen Tagen im eigenen Urlaub erlebt. "Wir waren in Sevilla. Dort hatten wir weit über 40 Grad", erzählt Wolf. Das sei fast schon wieder zu warm gewesen.

Dennoch: "Der Regen in Deutschland kommt uns zugute", sagt Katja Durow von Thomas Cook. Weitgehend wetterunabhängig sind dagegen die Nachfragen im Studentenreisebüro. "Unsere Kunden wollen im Urlaub vor allem etwas erleben", weiß Mohfen Mahdavian. Nicht Sonnengarantie, sondern ungewöhnliche Reisen zeichnen bei ihm die ersten Plätze aus. Die beliebtesten Ziele? "Neuseeland und Asien

Wolfsburger Nachrichten

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