
Erdogan lässt Gülen-Anhänger festnehmen

In einer großangelegten Operation gegen den sogenannten “Parallelstaat” sind am Wochenende in der Türkei 25 Personen festgenommen worden. Bei den Inhaftierten soll es sich um Sympathisanten von Fethuallah Gülen handeln.
Unter anderem wurde auch der Chefredakteur der Zeitung Zaman, Ekrem Dumanli, festgenommen. Weil Dumanli dem Haftbefehl nicht nachgekommen ist, haben Polizeikräfte den Journalisten im Redaktionsgebäude verhaftet und abgeführt. Auch der Vorsitzende der Samanyolu TV-Gruppe Hidayet Karaca wurde festgenommen.
Die Razzia fand parallel in 13 Provinzen statt. Dabei wurden auch die ehemaligen Polizeichefs von Siirt und Hakkari, Mutlu Ekisoglu und Tufan Ergüder festgenommen.
Die Bundesanwaltschaft in Istanbul hat die Operation geleitet. Den inhaftierten Personen wird die Gründung und Führung einer bewaffneten Terrororganisation sowie die Mitgliedschaft in dieser Organisation vorgeworfen.
Fethuallah Gülen ist das geistliche Oberhaupt der islamischen Gülen-Bewegung. Seit dem Jahr 1999 lebt Gülen im selbstgewählten Exil in den USA. Laut Erdogan soll Gülen für das bekanntwerden des Korruptionsskandal Ende 2013 verantwortlich sein. Er soll damit versucht haben die türkische Regierung unter Erdogan zu stürzen.
Laut Latif Erdogan soll Fethuallah Gülen auch für die mysteriösen Veröffentlichungen auf Twitter verantwortlich sein. Dabei wurden unter dem Namen Faut Avni Interna der türkischen Regierung und geplante Aktionen vorab veröffentlicht. Gülen soll dazu einen Informanten in Regierungskreise eingeschleust haben.