
Das traurige Leben der Burcin Bircan

Das Leben des verstorbenen Nachwuchsmodels Burcin Bircan wird auf die Leinwand gebracht. Der Film basiert auf der Biografie "Bir Metropol Hikayesi Burcin Bircan" von Emrullah Erdinc. In dem Film sollen der Aufstieg und Fall des aus Izmir stammenden Models nachgezeichnet werden; das kurze Leben einer jungen Frau, die von der ganz großen Karriere träumte, aber im Drogentod endete.
Als sich Burcin Bircan mit 18 Jahren auf eine TV-Anzeige hin beim "Ford Supermodel of the World"-Contest bewarb, ging sie auch prompt als Siegerin hervor. Bei der internationalen Ausrichtung des Wettbewerbs gewann sie in der Dominikanischen Republik den Titel "New Face". Eine verheißungsvolle Karriere schien ihren Lauf zu nehmen. Burcin Bircan flog in die USA, wo sie einen Vertrag mit der renommierten Ford-Modelagentur unterschrieb.
In einem Interview sagte sie nur wenige Monate vor ihrem Tod: "Eigentlich wollte ich doch nur ein gutes Model in der Türkei werden. Aber das Glück hat mich geküsst. Jetzt habe ich einen Vertrag mit Ford in der Tasche. Ich werde erst einmal vier Monate in New York bleiben und den Big Apple erobern. Danach steht Paris auf dem Programm. Ich möchte ein erfolgreiches Supermodel werden und das internationale Aushängeschild der Türkei."
Doch Burcin Bircans Traum von der großen Modelkarriere währte nicht lang. Nachdem bekannt geworden war, dass sie Erotikfilme gedreht hatte, kündigte Ford ihr sofort den Vertrag.
Drei Monate später, am 6. Januar 2004, wurde sie in Istanbul in der Nähe eines Friedhofs tot aufgefunden. Burcin Bircan starb an einer Überdosis Heroin. Sie wurde nur 20 Jahre alt. Ihr Tagebuch, das die Grundlage für "Bir Metropol Hikayesi Burcin Bircan" war, ist Zeugnis ihres zu tiefst verzweifelten Lebens als Drogenabhängige. Sie schreibt darin von den wilden Partys in der Istanbuler Highsociety, wo Drogenkonsum und wechselnde Geschlechtspartner zum guten Ton gehören.
Zu ihrer Familie hatte Burcin Bircan kaum noch Kontakt. Sie war mit 17 Jahren von Zuhause ausgerissen. "Ich habe meiner Familie gesagt, dass ich zurückkehren und arbeiten will. Aber in ihren Augen bin ich nur noch der Teufel. Im Gegensatz zu früher hält mein Vater auch nichts mehr von meinen Rückkehrgedanken. Alle denken nur noch an ihre Ehre", schreibt sie.