
Job- und Ausbildungssuche: Türken werden diskriminiert

Eine bundesweite aktuelle Untersuchung des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration belegt, das gleiche Ergebnis der Universität Konstanz und des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) von 2010. Beide Untersuchungen zeigen im Ergebnis auf, dass sich ein türkisch klingender Name bei der Jobsuche als hinderlich auswirkt.
Bei der aktuellen Studie des Sachverständigenrats wurden zwei Bewerbungen von überdurchschnittlich gut qualifizierten männlichen Schülern mit deutscher Staatsangehörigkeit an 1.794 Unternehmen gesendet. Die Bewerber unterschieden sich lediglich darin, dass ein Bewerber einen deutschen und der andere einen türkischen Namen trug. Die Bewerbung richtete sich an eine Ausbildungsstelle als Kfz-Mechatroniker/in oder Bürokaufmann/-frau.
Später wurde das Rückmeldeverhalten der Unternehmen auf beide Bewerbungen ermittelt. Rund 30% der Bewerbungen wurden von den Unternehmen nicht beantwortet. Bei 70% gab es eine Absage oder einer Einladung zum Vorstellungsgespräch. Bei dem Bewerber mit dem türkischen Namen stellte die Studie fest, dass dieser im Vergleich zu einem deutschen Schüler durchschnittlich 1,5 Mal so viel Bewerbungen schreiben musste, um die Ausbildungsstelle des Kfz-Mechatronikers zu bekommen. Die Studie zeigte, dass insbesondre kleine Unternehmen türkische Bewerber stärker benachteiligen als große und mittelgroße Unternehmen.
Die Forscher der Universität Konstanz hatten bei ihrer Untersuchung in einem Feldversuch über 1000 Bewerbungen auf Praktikumsstellen für Wirtschaftsstudenten verschickt. Dazu verwendeten sie inhaltlich gleichwertige Bewerbungsunterlagen, denen per Zufall ein Name eindeutig deutscher oder türkischer Herkunft zugeordnet wurde. Die fiktiven Bewerber hatten nicht nur vergleichbare Qualifikationen und Fähigkeiten, sondern waren zudem ausnahmslos deutsche Staatsbürger und Muttersprachler. Das Ergebnis: Bewerber mit türkischen Namen erhielten insgesamt 14% weniger positive Antworten. In kleineren Unternehmen war die Ungleichbehandlung größer. Bewerber mit türkisch klingenden Namen hatten hier trotz gleicher Qualifikation eine um 24% geringere Chance auf ein Vorstellungsgespräch.