
Türkei: Starterlaubnis für Anti-IS-Bündnis von Incirlik ungewiss

Auch am heutigen 29. Tag lieferten sich die IS-Milizen und Kurden einen erbitterten Kampf um Kobane. Gestern Abend kam es nach unterstützenden US-Luftangriffen im westlichen Teil der Stadt zu heftigen Straßenkämpfen. Sogar am frühen Morgen waren Schüsse in den Straßen zu hören. Erst später am Tag wurden die Gefechte weniger und etwas Stille, wenn auch mit gelegentlichen Schüssen, kehrte in Kobane ein. Aufklärungsflugzeuge des US-Militärs waren am Himmel über der Stadt zu beobachten. Bisher wurden auf Seiten der kurdischen Kämpfer 550 Verletzte gemeldet.
Unterdessen war zu hören, dass die Türkei von ihrer Haltung etwas abgerückt ist und einen Schritt in Richtung des internationalen Anti-IS-Bündnises gemacht hat. Einen Eingriff mit eignen Soldaten, die an der türkisch-syrischen Grenze postiert sind, hat die Türkei weiter ausgeschlossen. Der Druck auf die Regierung in Ankara wächst jedoch. Bisher forderte Ankara immer ein gemeinsames Vorgehen, das sich auch gegen das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad richtet.
Aus dem US-Verteidigungsministerium wurde am Sonntag bekannt, dass die Türkei der amerikanischen Luftwaffe die Nutzung der türkischen Stützpunkte für Angriffe auf IS-Stellungen genehmigt hat. Zudem dürfe in den Militäreinrichtungen Vertreter der gemäßigten syrischen Opposition untergebracht und ausgebildet werden.
Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte ein Vertreter der türkischen Regierung, dass es zwischen der Türkei und den USA keine neue Vereinbarung gebe, die die Nutzung von Stützpunkte im Land vorsehe.
Heute um 13.00 Uhr (13.10.2014) kam unter Vorsitz des Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu das türkische Kabinett zusammen. Auf der Tagesordnung stand neben den aktuellen Entwicklungen im In- und Ausland auch die Lage in Syrien. Hauptthema der Sitzung war die Entwicklungen an der türkisch-syrischen Grenze und die Lage der syrischen Flüchtlinge.