Süper-Lig nicht im türkischen Fernsehen?

Süper-Lig

In zwei Wochen beginnt die neue Saison in der türkischen Süper-Lig. Es könnte sein, das erstmals in der Geschichte keine Bilder im türkischen Fernsehen vom Start der neuen Saison zu sehen sein werden.

Der Rechteinhaber Digitürk erwägt einen Boykott der Übertragung der Spiele der Süper-Lig. Da die Lizenzgebühren von Digitürk für die TV-Übertragung zum Teil in US-Dollar überwiesen werden müssen sind die Kosten durch die starke Inflation für den Privatsender stark gestiegen.

Süper-Lig Rechte kosten 500 Millionen Dollar

Laut dem Vertrag zwischen dem türkischen Fußballverband TFF und dem TV-Sender Digitürk fallen 500 Millionen Dollar pro Saison an Lizenzgebühren an. Davon ist die Hälfte in US-Dollar und die andere Hälfte zum aktuellen Lira-Wechselkurs zu entrichten.

Seit Vertragsbeginn hat die türkische Lira rund ein Drittel gegenüber dem US-Dollar verloren. Somit muss Digitürk deutlich mehr für die Übertragungsrechte der Süper-Lig bezahlen.

Bei der Vertragsunterzeichnung stand der Kurs der türkischen Lira bei 3,26 pro Dollar. Aktuell liegt der Kurs bei 5,57 Lira pro US-Dollar. Im gleichen Zeitraum ist auch die Inflation in der Türkei stark gestiegen. Im Oktober 2018 lag die Inflation bei rund 25 Prozent und ist in diesem Sommer auf 15,7 Prozent gesunken.

Digitürk möchte deswegen den Vertrag mit dem türkischen Fussballverband nachverhandeln. Der Sender droht damit die Übertragung des Ligastarts auszusetzen. Die türkischen Fussballfans würden damit erstmals seit Jahren keine Bilder von ihren Lieblingsverein sehen können.

Die Übertragungsrechte der Süper-Lig besitzt ein Medienunternehmen aus Katar (beIN). Als Lösung stehen ein Rabatt der 18 türkischen Klubs oder eine Vertragsauflösung mit dem Rechteinhaber beIN im Raum. Bleibt zu hoffen, das sich die Parteien bis zum Ligastart am 16. August einigen können, damit die Fans nicht in die Röhre gucken.