Murat Günak: Shootingstar der Autodesigner

Murat Günak ist seit 1. April Leiter Design der Markengruppe Volkswagen. Murat Günak studierte Design an der Hochschule für Bildende Künste in Kassel und erwarb am Royal College of Art in London den Abschluss Master of Automotive Design. Von 1983 bis 1985 war Günak bei der Ford AG Köln im Exterieur Design beschäftigt.

Der gebürtige Türke mit deutschem Pass hat zwischen 1986 und 1994 für Mercedes gearbeitet und unter anderem an der A- und der C-Klasse mitgezeichnet. Dann war er von PSA-Chef Jean-Martin Folz als Oberkreativer zu Peugeot nach Paris gelockt worden.

Heimgekehrt ins Schwäbische, hatte der verlorene Sohn die Verantwortung für die Pkw-Sparte von Mercedes-Benz, den Maybach und den Sportwagen SLR übernommen – und sollte in naher Zukunft Designdirektor Peter Pfeiffer als Gesamtverantwortlichen für das Styling bei DaimlerChrysler ablösen. So weit der Plan.

Doch Günak spielte nicht mit. Ende vergangenen Jahres unterschrieb der Shootingstar der Branche bei der Konkurrenz in Wolfsburg. Seit Anfang April fungiert der Formkünstler dort als Leiter des Designs für die Markengruppe Volkswagen.

Dort ist der langjährige Designchef des Konzerns, Hartmut Warkuss (62), zuletzt wegen seiner langweilig gewordenen Entwürfe wie beim Minivan Touran in die Kritik geraten. Wenn Warkuss demnächst in Rente geht, soll ihn Günak beerben.

Der Wechsel hat in der Branche mächtig für Wirbel gesorgt. Er ist das jüngste Beispiel einer ganzen Reihe von Abwerbeaktionen in den Kreativabteilungen der Autohersteller.

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