Die etwas andere „Ost-Serie“

Ferdi Tayfur ist einer der größten Stars im türkischen Musikgeschäft. Seit April diesen Jahres ist "Kral Ferdi" (auf Deutsch "König Ferdi"), so nennen ihn seine Millionen Fans ehrfurchtsvoll, zum ersten Mal in seiner Karriere auch in einer TV-Serie zu sehen.

In "Yersiz Yurtsuz" spielt der charismatische Superstar einen Familienvater aus dem Osten der Türkei. Eine Serie wie jede andere, würde man meinen. Doch diese Serie, versichert der Superstar, sei wirklich anders. Und deshalb habe er mitgespielt. Denn "Yersiz Yurtsuz" will mit den Klischees über den Osten der Türkei aufräumen, und das ist auch dem Arabesksänger ein wichtiges Anliegen.

Im Gegensatz zu den aktuellen "Ost-Serien", die über die Bildschirme flimmern, gibt es in "Yersiz Yurtsuz" keinen despotischen Familienvater, der nach dem Leben seiner in Ungnade gefallenen Tochter trachtet. Das große Thema der Ferdi Tayfur-Serie, die in Sanliurfa gedreht wird, ist viel mehr die ungebrochene Liebe eines Vaters zu seiner Tochter.

Die Tochter, gespielt von der Kurzfilm-Regisseurin Nesrin Cevadzade, ist unverheiratet. Als sie in Folge einer heimlichen Liebschaft schwanger wird, fordert das empörte Dorf, der Vater möge diese Schande mit einem "Ehrenmord" aus der Welt schaffen. Doch Vater Emrullah weigert sich. Er entscheidet sich für sein Kind und bricht mit dem Dorf.

Die Reaktion auf die TV-Serie ist sehr positiv; der Osten der Türkei wird zum ersten Mal nicht als ein Hort von "Ehrenmördern" dargestellt. Darüber haben sich nicht zuletzt empörte Bewohner von Sanliurfa gewehrt, als sie ein Drehteam zu der Fernsehserie "Gebrochene Herzen" ("Yarali Yürek") mit Stöcken und Steinen aus ihrer Stadt vertrieben.

Verwandte Themen