Deutschland im Halbfinale
Die deutsche Nationalmannschaft hat bewiesen, dass sie es auch mit ganz großen Fußballnationen aufnehmen kann. Am Freitag (30.06.2006) beendete sie in einem spannenden Elfmeterkrimi (5:3) gegen Argentinien die über fünfjährige Negativserie gegen die Großen. „Die Welt hat wieder Angst vor der deutschen Mannschaft“, erklärte der deutsche Teammanager Oliver Bierhoff.
Am Dienstag (04.07.2006) soll in Dortmund, wo eine DFB-Elf noch nie ein Länderspiel verloren hat, die nächste schwarze Serie beerdigt werden. „Jetzt nehmen wir uns Italien vor“, verkündete Torwarttrainer Andreas Köpke. Noch nie hat eine deutsche Nationalmannschaft bei einer WM gegen Italien gewonnen. In besonders schlechter Erinnerung: Die 1:4-Testspielniederlage im März gegen die Italiener.
Im DFB-Lager ist der Optimismus groß, das Spiel zu gewinnen. "Wir glauben einfach daran", sagte Assistenztrainer Joachim Löw. Er kündigte zudem an, dass die beiden angeschlagenen Stammkräfte Miroslav Klose und Michael Ballack mit von der Partie sein werden. Sowohl Ballack als auch Klose hatten sich Blessuren an der Wade beim Viertelfinale gegen Argentinien zugezogen.
Trotz großen Selbstvertrauens – eine schlechte Nachricht muss die DFB-Elf verkraften: Bei den handgreiflichen Auseinandersetzungen nach dem Elfmeterschießen gegen die Argentinier hat Torsten Frings dem Südamerikaner Julio Cruz von Inter Mailand einen Schlag ins Gesicht verpasst. Das beweisen Fernsehaufzeichnungen, auf die die italienische Zeitung "La Repubblica" verweist. Die FIFA leitete ein Disziplinarverfahren gegen den Bremer ein. Zuvor war gegen den Argentinier Maxi Rodriguez, der Bastian Schweinsteiger auf den Hinterkopf geschlagen hatte, ein Verfahren eingeleitet worden. Beiden Spielern droht eine Sperre. Für die DFB-Elf wäre das ein großer Verlust. Frings gehörte im Spiel gegen Argentinien zu den souveränsten Männern auf dem Feld.