
Kardelens Mörder gesucht

Die umfangreichen Ermittlungen der Mordkommission haben Anfang der Woche zu einem dringenden Tatverdacht gegen den 29-jährigen Ali Kur aus Paderborn geführt. Die Staatsanwaltschaft hat bei dem Amtsgericht Paderborn einen Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen erwirkt und die europaweite Fahndung eingeleitet. Der Aufenthaltsort des Gesuchten ist derzeit unbekannt.
Die Mordkommission fordert Zeugen, die Angaben zum derzeitigen Aufenthaltsort des Ali Kur machen können, auf, sich umgehend an die nächste Polizeidienststelle zu wenden. Hinweise werden auch weiterhin unter der Hotline 05251/3062009 entgegen genommen.
Bei der Auffindung der Bekleidung der am 12. Januar in Paderborn vermisst gemeldeten Kardelen K. (8) am Möhnesee und dem späteren Leichenfund hat die Mordkommission zahlreiche weitere Fundstücke sichergestellt, deren Tatrelevanz im Zuge der Ermittlungen überprüft wurde. Am Wochenende konnten über eine am Möhnesee aufgefundene Visitenkarte eines Juweliergeschäfts in der Türkei Verbindungen des Inhabers nach Paderborn festgestellt werden. Die Karten waren hier in großer Stückzahl verteilt worden. Bei Befragungen stellte sich heraus, dass ein bestimmter Mann diese Karte besessen haben könnte. Dieser Mann, so die Erkenntnisse der MK, wurde seit dem 13. Januar nicht mehr in Paderborn gesehen.
Am vergangenen Montag wurde die verlassene Wohnung des 29-Jährigen im Nachbarhaus des Opfers durchsucht. Dabei konnten weitere Spuren gesichert werden, deren kriminaltechnische Auswertung noch andauert. Möglicherweise sind dann auch Erkenntnisse zum noch völlig unbekannten Tatablauf zu gewinnen.
Die entscheidende Erkenntnis aus diesem Ermittlungsschritt war eine Übereinstimmung von DNA-Spuren. Am Leichenfundort war DNA gesichert worden, die dem Täter zuzurechnen ist. Eine identische Spur fanden Kriminaltechniker bei der Untersuchung von Asservaten aus der Wohnung des Verdächtigen.
Laut Zeugenaussagen wurde der Tatverdächtige an seiner Wohnung zuletzt am Dienstagvormittag, einen Tag nach dem Verschwinden des Mädchens, gesehen. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen soll sich der Mann zunächst in die Türkei abgesetzt haben und ist derzeit unbekannten Aufenthalts. Eine bereits erfolgte oder bevorstehende Wiedereinreise nach Deutschland kann nicht ausgeschlossen werden.
Der nicht vorbestrafte Tatverdächtige hat die türkische Staatsangehörigkeit, ist verheiratet und hat keine Kinder. Er lebt seit 2001 in Deutschland und ist zur Zeit arbeitslos. Als er zuletzt gesehen wurde, war er in Begleitung seiner 26-jährigen Frau.
Quelle: Kreispolizeibehörde Paderborn