Vildans wilde Vergangenheit

Wie so viele Prominente hat auch Vildan Atasever eine lange Durststrecke auf sich genommen, um zu einer viel beachteten Schauspielerin zu werden. Doch die Nachwehen dieser schweren Geburt halten in ihrem Fall noch immer an. Denn Vildan Atasever (27), die 2005 bei den Filmfestspielen von Antalya den türkischen Oscar als Beste Schauspielerin erhielt, genoss Jahre lang einen zweifelhaften Ruf. Mit gerade einmal 18 Jahren ließ sie sich im Internet als erstes Webcam-Girl der Türkei feiern. 24 Stunden am Tag und mit wenig bis gar keinen Textilien bekleidet präsentierte sich die zierliche Blondine den Besuchern einer Internet-Plattform von ihrer erotischen Seite. „Ich liebe es, angeguckt zu werden“, rechtfertigte sie später diesen Karriereweg.

Heute, fast zehn Jahre später, verdient Vildan Atasever ihre Brötchen mit seriösen Kinoproduktionen. Doch die lästigen Bilder ihrer Vergangenheit wird sie nicht mehr los. Frank und frei kursieren die nämlich im Internet herum. Verschweigen kann Vildan ihre Vergangenheit deshalb nicht.

Daher ist es der 27-Jährigen, die als Tochter von Hülya Avsar in der TV-Serie „Kadin Isterse“ bekannt wurde, hoch anzurechnen, dass sie sich nicht hinter Ausreden wie „Ich war jung und brauchte das Geld“ versteckt. Auf neugierige Fragen von Journalisten reagiert sie mit bewundernswerter Gelassenheit. Nur manchmal, wenn sie an ihren Vater, einen Kriminaloberkommissar aus dem Drogendezernat in der westtürkischen Stadt Bursa denkt, klingt sie nachdenklich: „Die Schauspielerei war schon immer mein größter Traum. Dafür war ich bereit, einfach jedes Opfer dafür zu bringen“, sagt sie. „Mein Vater und meine Mutter standen diesbezüglich aber nie hinter mir. Das Einzige, was ich heute bereue, ist meine damalige Naivität, mit der ich meinen Eltern geschadet habe. Mein Vater weigert sich noch immer, meine Serien anzusehen.“

Gespannt auf Vildan? In der Slideshow sehen Sie Bilder von der Schönheit.