
Nacktmodel ist fürs Kopftuch

In der Türkei herrschen seit der Freigabe des islamischen Kopftuches für Studentinnen turbulente Tage. In den Streit um die umstrittene Verfassungsänderung zur Kopftuchfreiheit schaltet sich jetzt auch ein Model ein. Es ist Nilay Dorsa, Tochter einer Türkin und eines Iraners. Ausgerechnet die als Nacktmodel bekannte Nilay stellt sich unmissverständlich hinter die konservativen Kopftuchbefürworter.
„Ich bin nicht gegen das Tragen eines Kopftuches. Wer weiß, vielleicht werde ich eines Tages auch ein Kopftuch tragen“, sagte das Model.
„Die Bekleidungsfreiheit sollte auch für meine Freundinnen im Kopftuch gelten. Ich habe in diesem Land die Freiheit, im Minirock oder in einem tiefausgeschnittenen T-Shirt rumzulaufen. Warum sollen gläubige Studentinnen nicht das Recht haben, mit der Bekleidung in die Universität zu gehen, die sie für sich selbst wählen?“
Während das laizistische Lager die Aufhebung des Kopftuchverbotes an den Universitäten des Landes kritisiert, erntet die Verfassungsänderung von Nilay Dorsa großes Lob. „Ich respektiere diese Entscheidung. Jetzt können meine Freundinnen im Kopftuch endlich problemlos studieren.“
Nach einer 1997 verschärften Bestimmung des Hochschulrates (YÖK) ist an den türkischen Universitäten das Kopftuch generell verboten. Vielen Studentinnen blieb daher nichts anderes übrig, als an einer Fernuniversität oder im Ausland zu studieren. Gegen Studentinnen, die sich nicht an die Bekleidungsvorschrift hielten, wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Das endete nicht selten mit ihrer Exmatrikulation.
Gespannt auf Dilay? In der Slideshow sehen Sie die Bilder!