Produzenten von Goldschmuck strecken Gold mit Keramik

Der rasante Anstieg des Goldpreises macht den Goldschmuckproduzenten weltweit zu schaffen. Nun streckt sogar ein weltbekannter Juwelier das Gold mit Keramik, um sich der Kaufkraft der Kunden anzupassen.

Seit dem börsennotierte Goldfonds vom World Gold Council, ist es möglich, Gold wie Aktien zu handeln. Hierdurch ist der Goldpreis um rund 200 Prozent gestiegen. Die Käufe von Goldschmuck ist im dritten Quartal auf 20,9 Milliarden Dollar gestiegen. Das entspricht einem Anstieg um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die volumenmäßige Nachfrage ist in einigen Ländern jedoch zurückgegangen. Für Hersteller von Goldschmuck bedeutet das, sie müssen sich der Kaufkraft ihrer Kunden anpassen, je nachdem wo sie sich befinden.

Bulgari in Rom, der weltweit drittgrösste Juwelier, hat bei seiner B.zero1 Kollektion von Ringen und Ohrringen, die im Jahr 2000 noch aus einer hochwertigen Goldlegierung gefertigt wurde, inzwischen Keramikteile eingefügt. "Mehr als früher konzentrieren wir uns heute auf die Kombination verschiedener Materialien", sagt der Vorstandsvorsitzende Francesco Trapani. Es sei ein Weg, dem Endverbraucher etwas Ansprechendes, Aufregendes nahezubringen, das weniger teuer sei.

In der Türkei kommen die Türken immer noch in den Basar von Istanbul, um Armreifen und Münzen zu kaufen, die zu Hochzeiten, Geburten und anderen Gelegenheiten verschenkt werden. Doch die Touristen, die der wichtigste Wirtschaftsfaktor für den Basar sind, zeigen wegen des Preises weniger Interesse an Gold, berichten die Händler. "Kunden aus Europa kaufen nicht mehr", sagt Ismail Yilmaz, der seit 24 Jahren im Basar Schmuck verkauft.

Während die inländische Goldnachfrage in der Türkei im dritten Quartal volumenmässig um drei Prozent gestiegen ist, sackten die Exporte in den letzten drei Jahren um 20 Prozent ab, berichten das World Gold Council und der Verband Istanbul Mineral and Metals Exporters‘ Association. Die Produktion werde in Länder mit niedrigeren Lohnkosten verlagert. Atasay, ein Hersteller von Goldschmuck für den Export, hat seit 2008 sechs seiner neun Auslandsniederlassungen geschlossen.