Ayse Arman

Ezo Gelin

Ayse Arman: „ Mein Po ist flach wie ein Brett, dafür sind meine Brüste wunderschön!“ Allein mit ihren Kolumnen hat Journalistin Ayse Arman einen beachtlich große Fan-Gemeinde. Ihr jüngst erschienenes Buch "Kimse Okumazsa ben okurum" hat ihren Ruhm noch weiter ausgedehnt. Ein etwas anderes Interview mit einer außergewöhnlichen Frau, die wie immer natürlich, verrückt und offen ist.

Verfolgen Sie aktuelle Modetrends? Schwer zu sagen. Wahrscheinlich ja, wie jede Frau halt. Aber wenn Mode und die Verfolgung von Trends bedeutet, dass alle Frauen gleich aussehen, dann lieber nicht. Ich war zwar noch nie erpicht auf ein Prada, aber lege schon viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Natürlich sag ich nicht nein, wenn mein Freund mir eine Armani Hose schenkt. Aber sie bekommt auch keine besondere Aufmerksamkeit. Ich werde sie genauso behandeln wie eine Diesel-Jeans. Ich mag alle Art von Armschmuck, egal ob aus Leder, Silber oder aus Fäden geknotet. Seltsamerweise stehe ich auf Sachen, die ‚alt‘ aussehen. Insbesondere aber liebe ich große Ringe am Mittelfinger. Möglichst mit osmanischen oder seldschukischen Motiven.

Sie bringen ihren Alltag ohne Zensur auf Papier. Gibt es auch Momente, wo sie sagen "Warum schreibe ich eigentlich so viel? Einiges sollte auch verborgen bleiben!" Wieso? Das, was ich schreibe sind weder Staatsgeheimnisse, noch sind es intime Details aus meinem Leben. Die Menschen übertreiben da ein bisschen. Wenn man sich mit Freunden trifft, ist es dann nicht so, dass man einfach über Gott und die Welt redet? Manche Themen sind dabei sogar ziemlich unsinnig und bedeutungslos. Einfach nur Gefühle, Details oder Gedanken , die uns just in dem Moment beschäftigen. Alltägliches halt. Wir denken gar nicht darüber nach, wenn wir drauf los reden. Manchmal bin ich depressiv und mein Pessimismus kommt zum Vorschein, an anderen Tagen wiederum bin ich hyperaktiv und bringe meine Freude und mein Glück zum Ausdruck. Und manchmal schreibe ich einfach so vor mich hin, und heraus kommt nur Nonsens.

Gibt es einen Moment, den Sie als Wendepunkt in Ihrem Leben bezeichnen? Ganz viele. Meine Gymnasialzeit auf dem Tarsus Amerikan Lise Gymnasium. Mein Umzug nach Istanbul. Meine Bekanntschaft mit Ercan Arikli, Mehmet Yilmaz, Muhittin Sirer und Ertugrul Özkök. Die Entscheidung eine Katze anzuschaffen. Meine Liebhaber. Meine Ehe. Die Scheidung. Und natürlich mein jetziger Freund. Wir haben uns auf einem Promotionsausflug kennen gelernt. Zusammengekommen sind wir zwar erst viel später, aber dass ich an dem Ausflug teilgenommen habe, ist ein wichtiger Punkt in meinem Leben. Denn ich hätte auch weiterleben können, unwissend, dass es einen so fabelhaften Mann wie ihn auf Erden gibt.

Können Sie sich ein Leben ohne Mann vorstellen? Gott bewahre! Niemals!

Wie lieben Sie es geliebt zu werden? Die Liebestechnik meines jetzigen Freundes Ömer ist umwerfend. Ich muss mich ständig fragen "Was habe ich Gutes gemacht, um so etwas zu verdienen?" Er ist sehr sanft und manchmal ganz wild. Er weiß, wann er mich wie nehmen muss. Er kennt mich in- und auswendig. Wir sind wie kleine Kinder, die sich zu Blutsbrüdern ernannt haben.

Gibt es Etwas oder Jemanden für das oder den Sie ihre Karriere aufgeben würden? Natürlich. Ich möchte glücklich sein. Deshalb mache ich auch diesen Job. Aber es gibt bestimmt auch andere Sachen die mich vielleicht noch glücklicher machen. Für Ömer zum Beispiel könnte ich ohne zögern alles an den Nagel hängen.

Haben Sie Träume wie, ein Kind auf die Welt setzen und zu Hause auf Ihren Mann warten? Alles ist möglich. Es ist schön, auf jemanden warten zu können. Und Kinder sind bestimmt auch etwas schönes. Aber das Arbeiten gefällt mir auch ganz gut. Wieso kann man nicht immer alles auf einmal haben?

Sie waren immer mit Männern zusammen, die Fenerbahce Sympathisanten waren. Wirken sich Fenerbahce Niederlagen auch auf ihre Beziehung aus? Sympathisanten? Sie meinen wohl leidenschaftlicher Anhänger. Natürlich spürt man den Erfolg der Mannschaft auch zu Hause. Bei einer Niederlage wird nicht geredet. Es herrscht vollkommene Stille – Trauerstimmung halt. Nicht einmal scherzen darf ich. Ich wünsche von Gott, dass diese 6-0 Siege wie gegen Galatasaray öfter vorkommen. Soll mich der Teufel holen, wenn ich es für mich selber wünsche.

Sie haben mal gesagt, dass Sie mit Ihrem Po nicht zufrieden sind. Ja das stimmt. Wenn ich meinen Hintern mit den knackigen der Brasilianer vergleiche ist meiner flach wie ein Brett.

Und was finden sie an sich schön? Den rechten mittleren Zeh. Denn dort wächst kein Nagel. Er sieht deshalb richtig süß aus. Dann habe ich noch wunderschöne Brüste.

Zu guter letzt: Sie haben den Ruf eine extrovertierte Frau ohne Regeln zu sein. Stimmt das? Mir geht es nicht darum ein Image aufzubauen. Ich bin, wie ich bin. Ich bin bestimmt nicht immer offen und direkt. Es gibt durchaus Momente, wo ich scheu, ängstlich und schüchtern bin. Und wer sagt, dass ich keine Regeln habe? Zum Beispiel kommt für mich Sex ohne Küssen niemals in Frage!

Wir danken Ayse Arman für das nette Gespräch.

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