
Türkei: Unterirdische Stadt in Mucur

In der türkischen Kleinstadt Mucur wartet eine entdeckte unterirdische Stadt darauf, für die Allgemeinheit zugänglich gemacht zu werden. Die Stadt mit knapp 12.500 Einwohnern liegt etwa 20 Kilometer östlich der Provinzhauptstadt Kirsehir.
Bisher sind lediglich zwei Stockwerke der sechsstöckigen unterirdischen Stadt freigelegt worden. Entdeckt wurde die unterirdische Stadt 1974 rein zufällig bei Bauarbeiten. Die zuständige Behörde nimmt an, dass sie aus dem 3. oder 4. Jahrhundert nach Christ stammt.
Arif Yalcin, Landrat von Mucur, sagt, dass Christen vermutlich in der Zeit, als das Christentum sich in der Verbreitung befand und noch eine verbotene Religion war, in der unterirdischen Stadt getroffen haben, um ihre Religion auszuüben. Die Stadt unter der Erde soll auch Schutz vor brutalen Verfolgung geboten haben.
Flächenmäßig macht die unterirdische Stadt beachtliche 70% von Mucur aus. Den Menschen soll an der Stadtinfrastruktur nicht viel gefehlt haben. So sollen Behausungen, Vorratsräume und Tierhäuser existiert haben. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass ihre Stadt zu einem touristischen Ort wird, sobald alles zugänglich ist.
In der Türkei sind Derinkuyu und Kaymakli die berühmtesten unterirdischen Städte des Landes. Derinkuyu liegt in Kappadokien und befindet sich im gleichnamigen Ort, der in der türkischen Provinz Nevsehir liegt. Neben Derinkuyu werden in Kappadokien über 50 unterirdische Städte vermutet. Bisher sind lediglich 36 von ihnen gefunden worden. Von den entdeckten sind nur sehr wenigste auch der Öffentlichkeit zugänglich.