Ezo Gelin kehrt zurück

Nach fast 40 Jahren feiert einer der herzzerreißendsten Filme des türkischen Yesilcam-Kinos sein Comeback als TV-Serie: das Drama um die Braut Ezo. Das Schicksal der jungen Frau berührt seit Jahrzehnten Millionen Menschen. Noch heute gilt Orhan Elmas 1968 auf die Leinwand gebrachtes Drama über eine unerfüllte Liebe als eines der schönsten und zugleich melancholischsten Filme des Landes.

Die Geschichte der Braut Ezo, die sich tatsächlich im Osten der Türkei zugetragen haben soll, verdankt ihre große Popularität vor allem der Hauptdarstellerin Fatma Girik. Die damals 26-Jährige Girik verlieh der Figur so viel Charisma und Stolz, dass sie bis heute unvergesslich geblieben ist. Sogar ein Festival und eine Suppe („Ezo Gelin corbasi“) sind nach der tragischen Heldin benannt.

Serienfassung der tragischen Heldin

In der Serienfassung spielt Nurgül Yesilcay („Asmali Konak“, „Belali Baldiz“) die Hauptrolle. Uluc Bayraktar („Kampüsistan“) führt die Regie. Die Musik stammt von dem Halk-Musiker und „Baglama“-Künstler Arif Sag.

Der Film  Ezo Gelin erzählt Orhan Elmas von dem gleichnamigen Mädchen Ezo, dessen Schönheit sich in der gesamten Region herum gesprochen hat. Ezo liebt Ali, dem sie auch zur Frau versprochen wurde. Doch als Ali für die Türkei in den Korea-Krieg zieht, ereilt sie eines Tages die Nachricht von seinem Tod. Für Ezo bricht eine Welt zusammen; für einen Dorfbewohner scheint allerdings die Stunde geschlagen zu haben: Er stellt der schönen Braut nach. Deshalb gibt Ezos Schwiegervater in spe sie seinem anderen Sohn zur Frau und folgt damit einer weitverbreiteten Berdel-Tradion in der Osttürkei.

Doch das Drama um Ezo Gelin nimmt seinen Lauf, als Ali schwerverwundet zurückkehrt. Die Nachricht von seinem Tod war eine Lüge. Seine „Geliebte“ ist jetzt die Frau seines Bruders. Ezo verspricht Ali hoch und heilig, dass dieser sie niemals berührt hat. Aber Ali verlässt das Dorf. Er möchte seinem Bruder nicht die Frau wegnehmen. Ezo will ohne Ali nicht leben. Sie nimmt sich das Leben.