Baby aus Trümmern gerettet

Auch mehr als 48 Stunden nach dem verheerenden Erbeben in der Provinz Van werden noch Menschen lebend aus den Trümmern geborgen. Am Dienstag (25.10) haben die Einsatzkräfte ein erst zwei Wochen altes Baby und wenig später auch seine Mutter und Großmutter aus den Trümmern geborgen. Retter hoben die kleine Azra aus dem Schutt eines Wohnhauses in der Stadt Ercis und übergaben sie in eine Decke gewickelt den Sanitätern. Stunden später wurden auch ihre Mutter Semiha und Großmutter Gülsaadet gefunden und zu einem Krankenwagen gebracht. Alle drei hatten unter den Trümmern zusammen ausgehalten. Hunderte Rettungskräfte suchten in den am schwersten betroffenen Städten Ercis und Van weiter nach Opfern. Sie fanden gestern mindestens sieben Überlebende, entdeckten aber auch viele Leichen. In zwei Stadien errichteten die Behörden hunderte Zelte. Viele Menschen übernachteten trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt draußen, um in der Nähe ihrer Häuser auf Nachricht von vermissten Angehörigen zu warten oder um ihr Eigentum zu bewachen. Außerdem befürchteten sie weitere Nachbeben. Laut neuesten Meldungen der Regierung ist die Zahl der Todesopfer auf 459 gestiegen. Mindestens 1300 Menschen wurden verletzt. Etwa 2000 Gebäude wurden zerstört. Bis zu 500 Nachbeben haben die Region seit dem Hauptbeben erschüttert, wie die türkische Erdbebenwarte Kandilli bekannt gab.