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Überragt von einer kleinen mittelalterlichen Burg am Ostende der fruchtbaren Tokat-Turhal Ovası liegt die Stadt an der Mündung des Tokat Suyu in den Oberlauf des Yeşilırmak und damit an einer alten Hauptroute von Sivas nach Samsun. Seit dem Mittelalter war Tokat wichtige Handelsstadt am Krezungspunkt zweier Handelsstraßen von Mesopotamien zum Schwarzenmeer und von Persien bzw. Indien (Seide!) nach İzmir (Smyrna) an der Ägäis, d. h. nach Europa. Die Stadt verfügt über viele historische Bauten. Vieles davon ist zerstört oder verschwunden, manches Sehenswerte aber noch vorhanden, und einiges wurde mittlerweile prächtig restauriert. Die meisten alten Bauten reihen sich an zwei Achsen auf: einige an der Durchgangsstraße von Sivas nach Amasya am sogenannten Meydan (Platz, beim Museum), die meisten aber südlich davon, und zwar westlich und östlich des Cumhuriyet Meydanı (Platz der Republik, beim Rathaus) an der senkrecht dazu verlaufenden Sulu Sokak oder ihrer östlichen Fortsetzung.

Im Vordergrund stehen bereits seit dem 17. Jh. Kupferschmiede, Weber und Seidenraupenzüchter. speziell das Handwerk der Stoffdrucker hat lange Tradition und benutzt immer noch alte Motive bei der Herstellung attraktiv bedruckter Leinenstoffe (Handarbeit). Seiden und Wollteppiche werden unter staatlicher Kontrolle nach dem berühmten Hereke-Typ in über 1000 zumeist ländlichen Familienbetrieben bei Niksar, Almus und Cat gefertigt. Afghanische Flüchtlinge produzieren seit 1982 Woll- und Seidenteppiche nach Mustern ihrer Heimat.

Kurzinfo:
Fläche:9.958 km²
Bevölkerung: 695.862 (1997)
Verkehrskennzeichen: 60
Telefonvorwahl: 356