
Fenerbahce: „Bus-Anschlag war zu erwarten“

Nach der SüperLig-Begegnung bei Caykur Rizespor wurde am Samstag der Mannschaftsbus von Fenerbahce Istanbul auf dem Weg zum Flughafen von Trabzon in der Kreisstadt Sürmene von bewaffneten Personen beschossen.
Bei dem Anschlag wurde der Busfahrer Ufuk Kiran am Kopf verletzt und verlor das Bewusstsein. Nur knapp entging die gesamte Mannschaft einem schweren Unglück. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu verurteilte den Anschlag und erklärte, die Suche nach den Tätern sei eingeleitet.
Anschlag auf Bus von Fenerbahce war abzusehen
Gegenüber türkischen Medien äußerte sich heute (06.04.) ein Insider von Fenerbahce Istanbul, der nicht genannte werden wollte, und sagte zum Anschlag:
"In Trabzon haben wir jedes Jahr Gewaltsituationen erlebt. Auf der 70 Kilometer langen Strecke von Rize nach Trabzon war bisher alle 100 Meter ein Polizist postiert. Die Polizeieskorte endete an der Grenze zu Rize. Auf der Strecke trafen trotzt allem immer mal Steine den Mannschaftsbus. 2004 wurde sogar ein Spieler von einem Steine am Kopf schwer verletzt.
Auch kam es vor, dass Randalierer uns einmal in Trabzon nicht auf der Landstraße verfolgen konnten, uns dann über den Seeweg gefolgt sind. Vor dem Hotel hatten sie später brennende Fackel sowie Feuerwerkskörper angezündet und die gesamte Mannschaft in der Nacht wach gemacht.
Im vergangenen Jahr musste sogar ein Spiel wegen Ausschreitungen abgebrochen werden. Vor zwei Jahren wurde auf den Vorstandsbus während einer Livesendung von Fenerbahce-TV eine Waffe gerichtet. Die Waffe war auf den Aufnahmen zu sehen.
Angesichts der Gewalt und Missstände sind die Täter mit lächerlichen Strafen davon gekommen. Die Spiele wurden zur Sicherheit nicht einmal in andere Städte verlegt.
Dort, wo der aktuelle Anschlag passierte, ist ein einsamer und verlassener Ort. Auf der einen Seite der Straße verläuft ein Wald. Auf der anderen Seite ein Abhang zum Meer. Wenn der Bus durch die Ohnmacht des angesachossenen Fahrers gekippt wäre, wären wir alle den Hang hinunter ins Meer gestürzt. Alle waren vor Schock erstarrt."