
1. Mai Türkei: 17-jährige von Gaskapsel am Kopf verletzt

Bei Kundgebungen zum Tag der Arbeit ist die türkische Polizei am Mittwoch in Istanbul auf dem Taksim-Platz mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen. Dabei traf der Metalverschluss einer Gasbomben Dilan Alp. Die 17-jährige Oberstufenschülerin wurde am Kopf getroffen und erlitt einen Schädelbruch. Zur Behandlung des Schädelbruchs wurde das junge Mädchen in das nächste Krankenhaus gebracht. Mit einer notdürftigen Behandlung versehen, wurde Dilan in ein anderes Krankenhaus verwiesen, weil kein Bett für sie in der Intensivstation verfügbar war.
Dilans Eltern waren außer sich, als sie den Zustand ihrer Tochter im Krankenhaus erführen. Der Vater erhob schwere Vorwürfe gegenüber dem Vorgehen der Polizei und sagte: "Sie haben alle Menschen auf dem Platz für sich als Abschussziel gesehen und gefeuert. Unschuldige wurden mit Gasbomben beschossen. Wir als Eltern haben viele Fragen, die wir stellen werden".
Gewerkschaften hatten nach mehreren Jahren vorwiegende friedlichen 1. Mai-Kundgebungen die Behörden aufgeforderte den Taksim-Platz für eine Großveranstaltung freizugeben. Der Platz war am Mittwochmorgen u.a wegen einer Großbaustelle weiträumig abgesperrt. Vor drei Jahren war den Gewerkschaften erstmals wieder eine Kundgebung zum 1. Mai auf dem Taksim-Platz gestattet worden. 1977 kam es dort zu schweren Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten. 36 Menschen starben, als Unbekannte in die Menschenmenge feuerten und durch die Panik zahlreiche Menschen zu Tode getrampelt wurden. 1. Mai Türkei