
„Die Türken haben ein Deo-Problem“

Im Rahmen des Sonisphere Musik Festivals gab die amerikanische Grunge-Band Alice In Chains im Juni ein Konzert im Istanbuler Inönü Stadion. Im Gegensatz zu dem gewohnten Lob zu Stadt und Menschen hielt sich die Begeisterung der Band in Grenzen. Auf ihrer Internetseite lästerte eines der Bandmitglieder über die Türkei und die Türken: "Wir waren noch nie in einer Stadt wie Istanbul. Es ist die viergrößte Stadt der Welt und unterscheidet sich in kultureller Hinsicht stark von Amerika. Einer dieser Unterschiede ist das Thema Deodorant. Im Hotel bin ich drei Mal mit dem leeren Aufzug in den 7.Stock gefahren und musste mich jedesmal fast übergeben. Ich weiß nicht, wer vor mir den Aufzug benutzt hatte, aber es duftete nicht sehr angenehm.
Leider hatte ich wegen des Konzerttermins und wegen des Wetters keine Gelegenheit, die Stadt zu besichtigen. Bevor wir in die Stadt reisten, war dort eine Bombe explodiert. Uns wurde gesagt, dass auch das Konzert Ziel der Terroristen sein könnte. Am Eingang des Hotels waren Metalldedektoren. Aber ich fühlte mich nicht sicher. Die Zustände des Konzerts waren auch nicht sehr gut. Wenigstens gab es ein Bombenentschärfungsteam, zwei Sicherheitshunde und zahlreiche Sicherheitsleute. Doch das gesamte Team konnte nicht verhindern, dass herumstreunende Leute hinter die Kulisse kamen. Die meisten hatten keinen Ausweis und standen nur im Weg. Wäre eine Bombe explodiert, hätte ich wenigstens einen Puffer von 30 Leuten zwischen mir und der Bombe gehabt."
Nachdem dieser Blogeintrag für Verärgerung sorgte, entschuldigte sich der Verfasser: "Ich möchte mich bei der türkischen Bevölkerung entschuldigen. Ich hatte nicht die Absicht, jemanden zu beleidigen. Nachdem ich den Text noch einmal gelesen hatte, konnte ich verstehen, warum er verletzend war. Der Inhalt war gemein, und ich habe den Text aus dem Blog gelöscht. Jeder, mit dem ich in Istanbul zu tun hatte, war freundlich und hilfsbereit. Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit gehabt, um mir die Stadt anzusehen. Es tut mir leid, dass ich so viele Menschen beleidigt habe."