Reallöhne in Deutschland gesunken!
Wer jetzt noch Geschenke für Weihnachten besorgen will, sollte sich dies womöglich überlegen. Denn die Reallöhne von Arbeitnehmern in Deutschland sinken. Allein im dritten Quartal gingen sie so stark zurück wie seit gut vier Jahren nicht mehr. Nach Abzug der Inflation hatten die Beschäftigten 0,3 Prozent weniger in der Tasche als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Zwar stiegen die Bruttomonatsverdienste inklusive Sonderzahlungen der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer um 1,3 Prozent. Die Verbraucherpreise legten aber mit 1,6 Prozent stärker zu und zehrten die Lohnzuwächse wieder auf.
Damit zeichnet sich auch für das Gesamtjahr erstmals seit dem Krisenjahr 2009 "ein geringer Reallohnverlust ab". Die Löhne stiegen in den ersten drei Quartalen um 1,4 Prozent, die Verbraucherpreise dagegen um 1,6 Prozent. 2012 hatte es noch ein reales Plus von 0,5 Prozent gegeben, 2011 von 1,2 Prozent und 2010 von 1,5 Prozent.
Den vergleichsweise mageren Lohnzuwachs erklären die Statistiker mit deutlich geringeren Einmalzahlungen im Dienstleistungssektor - "vor allem im Bereich der Banken und Versicherungen sowie in der öffentlichen Verwaltung". Dadurch legten die Bruttomonatsverdienste der dort Beschäftigten im Schnitt nur um 0,7 Prozent zu. Besser sieht es in der Industrie aus: Die Beschäftigten des produzierenden Gewerbes erhielten 2,3 Prozent mehr, wodurch sie auch real mehr bekamen und ihre Kaufkraft steigerten.
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