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  #1  
Alt 15.07.2014, 00:40
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timeraiser timeraiser ist offline
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Standard Koranschulen in Deutschland

Würdet ihr eure Kinder dahin schicken? Also nicht nur in die Amateurbetriebe in den Moscheen ohne didaktische Grundkenntnisse. Ich meine professionelle Ganztagsschulen.

Zwei allein-erziehende Mütter mit Problemkindern, die ich kannte, hatten türkische Ganztagsschulen erwogen. Einige meinten, dass die Internate mit islamischen Hintergründen extrem günstiger wären.
Die Mütter hatten jedoch bedenken, dass die Kinder es nicht vertragen würden, den Koran ohne verstehen zu können, auswendig lernen müssen. Eine meinte offen, dass die Gehirnwäsche ernste Folgen für später haben könnte.

Wenn ich so einige Mitglieder und Userinnen lese, frage ich mich daher, ob sie aus einer Koranschule kommen. Insgeheim wünsche ich mir, dass sich das nicht bestätigen möge.

Weil es immer mehr allein-erziehnde Mütter und Väter auch unter uns Türken gibt:

Wie ist eure Erfahrung? Teilt ihr die Bedenken der Mütter Welche Koranschulen in Deutschland sollte man am besten meiden?

Geändert von timeraiser (15.07.2014 um 00:55 Uhr).
  #2  
Alt 16.07.2014, 16:57
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Ich war selbst in der Koranschule, nur war das keine Ganztagsschule sondern ein Kurs in der Moschee von den dort lehrenden Hocas. Es war keine Moschee der Diyanet sondern von einer strengeren Gemeinschaft - meinen Eltern war das zunächst egal, weil sie lediglich wollten, dass ich den Koran lese und verstehe.

Sonntags fuhren wir, zwei Freundinnen und ich, mit dem Bus hin, machten den Kurs und nahmen anschließend als erstes die Kopftücher ab.. damit konnte ich mich noch nie so anfreunden, Hut ab vor den Frauen, die das gerne und freiwillig anziehen. Im Kurs lernten wir die Buchstaben und das Lesen des Koran. Als ich 12 war musste ich mit gleichaltrigen Mädchen in einen Nebenraum, wo wir gefragt wurden, ob wir Biologie in der Schule hätten. Ich bejahte das, wie auch einige andere. Darauf hin wurde ich darauf hingewiesen, dass ich nicht am Sexual-Unterricht teilnehmen dürfe und wenn ich das doch mache, dann sollte ich der Moschee fern bleiben.

Darauf hin war ich ein wenig verwirrt - ich hatte in Biologie noch keine Sexualkunde und hab meine Mutter gefragt was zu tun ist. Sie meinte, ich solle nichts drauf geben und natürlich den Unterricht besuchen. Und der Hoca sagte ich einfach nichts..

Ein Jahr in etwa war ich schon in dem Kurs, mit 13 war ich körperlich schon ziemlich ausgewachsen und wirkte älter als ich bin. Die Mütter, die sich einfach in die Moschee setzten, um einen Plausch zu halten (naja, sie lästerten gerne), haben irgendwann angefangen sich zu erkundigen, wer ich denn sei, da sie mich gerne als Schwiegertochter hätten.. Nun ja, als meine Mutter dann davon Wind bekam, nahm sie mich von der Koranschule bevor ich arabisch lernen konnte. Ich kann daher den Koran lesen, weiß aber nicht, was ich lese - weil mir die nächste Lektion fehlt.

In dieser Zeit gab es einige Mädels, die sich haben durch die Moschee beeinflussen lassen. Dank meiner Familie und meinen Brüdern konnte ich mir meine eigene Meinung bilden und trotzte dem Einfluss, den die Moschee ausüben wollte.

Alles in allem war es nicht schlecht, es war eine Erfahrung um die ich reicher bin. Ganztagesschulen wären für mich keine Alternative aber der Kurs, wie ich ihn gemacht habe, prägt und diese Erfahrungen sind durchaus wertvoll im späteren Leben.
  #3  
Alt 16.07.2014, 21:20
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timeraiser timeraiser ist offline
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Wow, du sprichst indirekt genau die Dinge an, die die Türkei auch beschäftigt.

Die Stunden für Islamunterricht wurden in etlichen Schulen erhöht mit der Begründung, das moralische Bewusstsein bei der Jugend zu steigern.
Das war auch die Basis zur Überlegung beider Mütter, für diese Schulen.

Andere TürkeiTürken sehen darin sehen in diesen Schritten jedoch die Zwangseinweisung der Gesellschaft in die Religion.

Wie du schriebst, die Koranschulen hatten einen gesunden und einen ungesunden Anteil. Außerdem kontrolliert kaum jemand, was die "lieben" Hocas den kleinen Kindern noch so vermitteln, bzw. was sie sonst mit Einschüchterung eintrichtern.

Ich habe Familien-nahe damals erlebt, wie einer ein Leben lang darunter litt bzw. die Folgen ausbügelte, weil er den Koran in arabisch Auswendig lernen musste! Sprachliche Folgeprobleme im Kopf eines 13jährigen sind nur ein Teilaspekt

Natürlich müssen damalige Denkweisen nicht weiterhin praktiziert werden. Aber die Dosierung aller Dinge kritisch betrachten ist halt wichtig.

Genau diese unkontrollierbare Erziehung in Koranschulen führte zu folgenden Entscheidungen bei den Deutschtürkische Alleinerziehenden Müttern:

- Die Eine gab ihre Tochter zeitweise in ein Internat, damit sie Disziplin und Ordnung lernt. Außerdem die Tochter sieht, was sie zu Hause schätzen kann.
- Die andere war irgendwann ihrem Sohn gnadenlos unterlegen, weil sie gänzlich die Kontrolle verlor.

Zitat:
Zitat von lafebesi Beitrag anzeigen
Ich war selbst in der Koranschule, nur war das keine Ganztagsschule sondern ein Kurs in der Moschee von den dort lehrenden Hocas. Es war keine Moschee der Diyanet sondern von einer strengeren Gemeinschaft - meinen Eltern war das zunächst egal, weil sie lediglich wollten, dass ich den Koran lese und verstehe.

Sonntags fuhren wir, zwei Freundinnen und ich, mit dem Bus hin, machten den Kurs und nahmen anschließend als erstes die Kopftücher ab.. damit konnte ich mich noch nie so anfreunden, Hut ab vor den Frauen, die das gerne und freiwillig anziehen. Im Kurs lernten wir die Buchstaben und das Lesen des Koran. Als ich 12 war musste ich mit gleichaltrigen Mädchen in einen Nebenraum, wo wir gefragt wurden, ob wir Biologie in der Schule hätten. Ich bejahte das, wie auch einige andere. Darauf hin wurde ich darauf hingewiesen, dass ich nicht am Sexual-Unterricht teilnehmen dürfe und wenn ich das doch mache, dann sollte ich der Moschee fern bleiben.

Darauf hin war ich ein wenig verwirrt - ich hatte in Biologie noch keine Sexualkunde und hab meine Mutter gefragt was zu tun ist. Sie meinte, ich solle nichts drauf geben und natürlich den Unterricht besuchen. Und der Hoca sagte ich einfach nichts..

Ein Jahr in etwa war ich schon in dem Kurs, mit 13 war ich körperlich schon ziemlich ausgewachsen und wirkte älter als ich bin. Die Mütter, die sich einfach in die Moschee setzten, um einen Plausch zu halten (naja, sie lästerten gerne), haben irgendwann angefangen sich zu erkundigen, wer ich denn sei, da sie mich gerne als Schwiegertochter hätten.. Nun ja, als meine Mutter dann davon Wind bekam, nahm sie mich von der Koranschule bevor ich arabisch lernen konnte. Ich kann daher den Koran lesen, weiß aber nicht, was ich lese - weil mir die nächste Lektion fehlt.

In dieser Zeit gab es einige Mädels, die sich haben durch die Moschee beeinflussen lassen. Dank meiner Familie und meinen Brüdern konnte ich mir meine eigene Meinung bilden und trotzte dem Einfluss, den die Moschee ausüben wollte.

Alles in allem war es nicht schlecht, es war eine Erfahrung um die ich reicher bin. Ganztagesschulen wären für mich keine Alternative aber der Kurs, wie ich ihn gemacht habe, prägt und diese Erfahrungen sind durchaus wertvoll im späteren Leben.
  #4  
Alt 17.07.2014, 08:08
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Zitat:
Zitat von timeraiser Beitrag anzeigen
Genau diese unkontrollierbare Erziehung in Koranschulen führte zu folgenden Entscheidungen bei den Deutschtürkische Alleinerziehenden Müttern:

- Die Eine gab ihre Tochter zeitweise in ein Internat, damit sie Disziplin und Ordnung lernt. Außerdem die Tochter sieht, was sie zu Hause schätzen kann.
- Die andere war irgendwann ihrem Sohn gnadenlos unterlegen, weil sie gänzlich die Kontrolle verlor.
Das würde ja bedeuten, dass sie die Koranschule als einzige Lösung für ihr eigenes Versagen sehen.. finde ich nicht gut. Wenn man mit der Erziehung der eigenen Kinder überfordert ist und der Lage nicht mehr Herr werden kann, helfen Koranschulen nicht. Hier ist eher eine erzieherische Unterstützung gefragt. Viele haben zwar Angst davor aber gerade beim Jugendamt kann man hierfür Unterstützung bekommen, wenn man sie denn auch wirklich annehmen will.

Ama Kuranokullari ile insan ayibini daha kolay örter tabiiki..
  #5  
Alt 19.07.2014, 11:00
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timeraiser timeraiser ist offline
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Zitat:
Zitat von lafebesi Beitrag anzeigen
Das würde ja bedeuten, dass sie die Koranschule als einzige Lösung für ihr eigenes Versagen sehen.. finde ich nicht gut. Wenn man mit der Erziehung der eigenen Kinder überfordert ist und der Lage nicht mehr Herr werden kann, helfen Koranschulen nicht. Hier ist eher eine erzieherische Unterstützung gefragt. Viele haben zwar Angst davor aber gerade beim Jugendamt kann man hierfür Unterstützung bekommen, wenn man sie denn auch wirklich annehmen will.

Ama Kuranokullari ile insan ayibini daha kolay örter tabiiki..
Leider ist dieses Denken ein Faktum.

Ich kenne nur zwei türkische Mutter, die mit Hilfe des Jugendamtes und Psychologen bzw. mit einer erzieherische Unterstützung ihr Kind besser erziehen wollten.

In einem Fall hat das Jugendamt leider dagegen gesteuert, und die Familie entzweit. Zu einseitig haben die das Kind angehört und sie ihre eigene Wohnung gesteckt.

In dem anderen Fall (mit einer sehr intelligenten Mutter) funktionierte die Zusammenarbeit sehr gut. Vielleicht hing das aber damit zusammen, dass sie auch das Jugendamt an bestimmten Stelle in die Schranken verwies!

Angesichts dieses Risikos kann ich verstehen, dass viele die günstige und risikolosere Variante erwägen. Das Jugendamt kann teilweise leider radikaler durchgreifen

Geändert von timeraiser (19.07.2014 um 11:02 Uhr).
  #6  
Alt 21.07.2014, 12:23
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Standard Das sollen die Schüler dann umsetzen: SERIAT: Nûr 2

Timi

in diesen Koranschulen wird indoktriniert, dass Laizismus was ganz Böses ist. Die Schüler sollen lernen die Scharia-Regeln in einer Gesellschaft umzusetzen.

Die Absolventen sind u. a. damit beauftragt, unverheiratete Paare, die Sex hatten, vor einer versammelten Meute, mit 100 Peitschenhieben zu bestrafen.

Das ist das, was die im Namen Gottes unter anderem lernen.

http://www.kuranmeali.org/24/nur_sur..._mealleri.aspx

hmed Hulusi : Zina (evlilik dýþý iliþki) yaþayan diþi ile zina eden erkek(e gelince). . . Her birine yüz deðnek vurun! Eðer Esmâ'sýyla hakikatiniz olan Allâh'a ve sonsuz gelecek yaþam sürecine iman etmiþ iseniz, Allâh'ýn Dininde (sisteminde) o ikisi ile ilgili acýma sizi engellemesin (bilakis bu ceza onlara rahmet ve sevginin sonucudur). . . Ýman edenlerden bir kýsmý da o ikisinin azabýna þahit olsun.

(Beispiel AKEPE TAYYIP in der AKEPE-Türkei, hat private Studenten-Wohnungen durschsuchen lassen, weil da Stundentinnen und Studenten gemeinsam wohnten. Die könnten ja unehelichen Sex miteinander haben.

Er hat schon in manchen Schulen die Geschlechtertrennung vorgenommen.


Bis jetzt gibt es eine islamische Gemeinschaft, die für alle muslimischen Länder verbindlich ist, und welche diese Scharia-Regeln abschafft.

Ganz im gegenteil in jedem muslimischen land sind verschiedene islamische Gemeinschaften, Gemeinden, Sekten,
die nur gegen den Laizismus (gleichberechtigte, zeitgemäße Gesetzgebung) kämpfen und sich gegenseitig damit überbieten die Scharia-Gesetzgebungen noch extremer zu gestalten.



Zitat:
Zitat von timeraiser Beitrag anzeigen
Leider ist dieses Denken ein Faktum.

Ich kenne nur zwei türkische Mutter, die mit Hilfe des Jugendamtes und Psychologen bzw. mit einer erzieherische Unterstützung ihr Kind besser erziehen wollten.

In einem Fall hat das Jugendamt leider dagegen gesteuert, und die Familie entzweit. Zu einseitig haben die das Kind angehört und sie ihre eigene Wohnung gesteckt.

In dem anderen Fall (mit einer sehr intelligenten Mutter) funktionierte die Zusammenarbeit sehr gut. Vielleicht hing das aber damit zusammen, dass sie auch das Jugendamt an bestimmten Stelle in die Schranken verwies!

Angesichts dieses Risikos kann ich verstehen, dass viele die günstige und risikolosere Variante erwägen. Das Jugendamt kann teilweise leider radikaler durchgreifen

Geändert von benekalice (21.07.2014 um 12:27 Uhr).
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