Meat is for PUSSIES!
Antje Gahl ist Ernährungswissenschaftlerin und Pressesprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn. Die DGE spricht sich entschieden für die vegetarische Lebensweise aus und empfiehlt die fleischlose Dauerkost.
Die DGE empfiehlt eine ausgewogene und abwechslungsreiche (ovo)-lakto-vegetarische Ernährung als Dauerkost. Prinzipiell ist eine vegetarische Kost bei einer insgesamt ausgewogenen Ernährungsweise bedenkenlos möglich. Fleisch ist zur Deckung des Proteinbedarfs nicht unbedingt nötig. Wichtig ist allerdings eine abwechslungsreiche vegetarische Ernährungsweise sowie eine Kombination verschiedener Proteinträger, um somit pflanzliches Protein gegenüber tierischem Protein aufzuwerten. Der Bedarf der B-Vitamine lässt sich über die gezielte Auswahl über Vollkornprodukte und auch Milch und Milchprodukte sowie sauer vergorene Lebensmittel decken. Eisenmangel ist bei Vegetarier_innen meist nicht häufiger als bei Personen, die Fleisch essen. Zur Verbesserung der geringen Bioverfügbarkeit des pflanzlichen Eisens sollte das Vollkorngetreide zusammen mit Vitamin C-reichem Obst oder Gemüse gegessen oder ein Obst- oder Gemüsesaft dazu getrunken werden.
Umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass eine (ovo-)lakto-vegetarische Ernährung positive Effekte mit sich bringt. So sind Vegetarier_innen seltener übergewichtig und haben weniger häufig einen erhöhten Blutdruck. Erhöhte Blutcholesterolspiegel sind auch seltener. Dafür zählen vermehrt günstige Nahrungsbestandteile wie komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe zu der vegetarischen Ernährung. Neben dem hohen Sättigungsgrad von Ballaststoffen und komplexen Kohlenhydraten senken sie zudem das Risiko für viele ernährungsbedingte Krankheiten wie Diabetes mellitus, Gicht, Krebserkrankungen oder Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die Lebenserwartung von Vegetarier_innen ist somit in der Regel höher als bei Mischköstlern.
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