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#891
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![]() aber was ist eine Diskussion oder Gegenargumente, nicht wahr liebe Damia?!
![]() (by the way, es ist mir ein Vergnügen mich mit Dir auszutauschen) Meine Generation gehört zu denen, die Ihre Kinder zum arbeiten motivierten, am besten da wo es das meiste Geld gibt. Jedoch gab es hier eine Entwicklung, die Eltern sahen, dass auch Bildung viel Geld und vorallem Ruhm/Namenhaftigkeit bringen kann, doch diemal streikten die Kinder, sie wollten in die Fußstapfen der Väter treten (was materielles betrifft- weniger die Verantwortung) eine ordentliche Karosse, coole Klamotten Geld ausgeben zum vorzeigen ...all das kann man mit Studentenjobs nicht realisieren. Nicht jeder Daddy ist ein Dönerstandbesitzer oder Gastronom. Was die dt. Behörden und die Politik angeht kann ich zig Mängel und Versäumnisse aufzählen. Da wir jedoch in Punkto Sprache sprechen kann ich schon mal den Hauptmangel in der Bildungspolitik nennen: der Lehrplan ist auf Schulkinder ausgerichtet, die nur eine Muttersprache lernen und zu einer oberen MIttelschicht gehören. Nicht mal die Lehrer genossen eine Ausbildung, die zweisprachig ausfwachsende Kinder zu unterrichten lehrte. Wie gesagt, die Liste ist lang und nur langsam (also seit den 90gern) wird gezielt eine DDaZ (Didaktik des Deutschen als Zweitsprache) angeboten.In Berlin gibt es hierzu Poiniersprojekte. Nochmal zur Bequemlichkeit, ab einem bestimmten Alter kann man, trotz "schlechtem oder unvorbildlichem Elternhaus" seine Sprache erweitern! Man muss nur wollen. |
#892
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![]() Hi derkahn!
Ich würde sevdam doch nicht auf Ihre Person oder Ihre sprachliche Fertigkeiten hin angreifen! Das Thema ist Integrationsprobleme - mein Beitrag sollte beinhalten, dass Sprache sehr wichtig ist für Integration, durch Sprache versteht man den anderen etc...jedoch die heranwachsende Jugend (über die auch sevdam spricht) spricht weder richtig Deutsch noch richtig Türkisch, die sprechen ein Gemisch aus beiden Sprachen mit dem jeweiligen örlichen dialekt (bayrisch,Kölsch, Berlinerisch, Ruhrpott etc...) Daher war das KEIN Agriff aus sevdam! Um Gottes Willen! Ich bin direkt auf das Thema eingegangen, schade wenns missverständlich war. ![]() ![]() |
#893
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![]() genau das kritisiere ich doch...das Kultur und Tradition aus vorislamischen Zeiten in deren Lebensweise miteinfliessen...
Solange nicht jeder in der Lage ist, mit Verstand zu beurteilen ob eine Tradition Sinn macht, kann es hier auch zu keinem Fortschritt kommen. |
#894
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![]() Nun, Hirnforscher behaupten, dass das beste Alter für Sprachenlernen zwischen 0-12 Jahren beträgt. Sofern man bis zum 12. Lebensjahr Sprachen lernt, wird diese Sprache im Gehirn wie eine Muttersprache behandelt. Dies bzgl. hat ein Prof. (in der Linguistik) in der Türkei die Lesegeschwindigkeit in Fremdsprachen und Muttersprachen experimentell erforscht. Dieser Prof. beherrscht 5 Fremdsprachen und hat in Paris promoviert, mit 13 Jahren französisch angefangen zu lernen, beherrscht französisch perfekt, dennoch ist seine Lesegeschwindigkeit in der französischen Fremdsprache doppelt so langsam wie in der Muttersprache türkisch. Bei seinen Studenten war die Lesegeschwindigkeit in der Fremdsprache 4-8 mal langsamer als in der Muttersprache. Dieses Experiment zeigt, dass das Gehirn zwischen Muttersprache und Fremdsprache unterscheidet. Aber was viel wichtiger ist, ist der immense zeitliche Verlust beim Lesen in der Fremdsprache.
Wer fleißig genug ist und viel Geld in Lottoscheine investiert, kann auch im Lotto gewinnen. Theoretisch ist alles möglich!*lach* Alles ist nur eine Frage der Tüchtigkeit. *smile* |
#895
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![]() Tüchtigkeit ! Genau das ist es, wenn Du tüchtig kannst Du alles schaffen!
Zu dem Linguisten: Hirnforschung ist ein spannendes Thema. Ich gehe sogar nich weiter zurück und leg die 26. Schwangerschaftswoche beim Embryo an, ab da lernt der Phoetus, es hört seine Umgebung. Die Frage Muttersprache , Zweitsprache etc. ist eine sehr interessante, wann ist eine Muttersprache Muttersprache? Vielleicht kann dieses Buch eine Antwort sein: Wolfgang Butzkamm, Jürgen Butzkamm: Wie Kinder sprechen lernen. Kindliche Entwicklung und die Sprachlichkeit des Menschen. Francke, Tübingen 2004, ISBN 3-7720-8057-X Oder : Noam Chomsky: Probleme sprachlichen Wissens. Beltz Athenäum, Weinheim 1996, ISBN 3-89547-098-8 zum einlesen reicht es ![]() |
#896
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![]() Die Tuerkei nimmt im jaehrlichen Reporter ohne Grenzen Ranking ueber die Pressefreiheit einen nicht ganz gloreichen Platz 98 (von 168 Plaetzen) ein.
Immerhin vor Kuba, Turkmenistan, Nordkorea und einigen weitere Laender ! Wer gerne mit Zahlen rumspielt sei auf das komplette Ranking verwiesen <a href="redirect.jsp?url=http://www.rsf.org/rubrique.php3?id_rubrique=639" target="_blank">http://www.rsf.org/rubrique.php3?id_rubrique=639</a> |
#897
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![]() ... Türkei ist schon ein sehr heisses Pflaster was Pressefreiheit angeht....und noch einiges anderes, wenn Dich die Polizei auf der "falschen Seite" vermutet.
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#898
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![]() Hey, danke für die Buchtips!
![]() ![]() Prof. ( in Psychologie und gehört führenden Kapazitäten auf dem Gebiet Gehirnrehabilitation) Ian Robertson schreibt: Kinder, denen einige oder viele der Millionen von neuroplastischen Lernerfahrungen in Familie und Schule vorenthalten werden, weisen intellektuelle Leistungsdefizite auf. Armut ist einer der Hauptgründe, weshalb Kinder diese Erfahrungen entbehren müssen: Armut untergräbt die geistigen Fähigkeiten. Natürlich können auch andere Faktoren, die mit Armut zusammenhängen, wie schlechte Ernährung, geringe Leistungsmotivation und viele weitere, Auswirkungen auf die Leistung des Gehirns haben. [...] In den sechziger Jahren gab es in den Vereinigten Staaten eine großangelegte Initiative, um diese Probleme unter den Hunderttausenden von Kindern, die in Armut lebten, zu beheben. Das Projekt *Head Start* bestand aus einer breiten Palette von Programmen im ganzen Land, darunter einigen langfristigen Föderprojekten, die über Jahre liefen, und anderen, vielen kürzeren, die nur Wochen oder Monate dauerten. Dieses Großprojekt wurde von vielen als Fehlschlag beurteilt, in Wirklichkeit aber erbrachten die besten Programme innerhalb des Projekts *Head Start* einige bemerkenswerte Verbesserungen. Einige ihrer positiven Wirkungen waren noch Jahre nach Abschluss des Projekts nachweisbar, wobei Zuwächse von 10 IQ-Punkten nicht ungewöhnlich waren. Denken Sie nun einen Augenblick an die etwa 10 Millionen Wörter pro Jahr, die im Schnitt während der ersten drei Lebensjahre an ein Kleinkind in einer Mittelschichtfamilie gerichtet werden. Und vergleichen Sie dies dann mit den etwa 3 Millionen Wörtern, die Eltern, die von Sozialhilfe leben, im Schnitt an ein Kleinkind richten. Multiplizieren Sie diese Zahl neuroplastischer Interaktionen mit der Zahl der Kindheitsjahre, und schon haben Sie eine quantitative Größe des enormen Stimulationsdefizits für das Gehirn. Selbst das umfassendste institutionelle Bildungs- und Stimulationsprogramm kann kaum mehr als einen relativ Bruchteil dieser Erfahrungen wettmachen.[..] |
#899
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![]() aber ehrlich gesagt kann ich auf die türkische Presse/Medien auch verzichten, schau doch mal ins TV nur Schrott und Verblödung
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#900
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![]() Hi Lala,
Die Bildungspolitik hat starke Defizite aufgewiesen und tut es noch, komplett recht hast Du. Die Rütli-Schule Neukölln ist dafür ja das Vorzeigebeispiel der Medien. Ich bemängele außerdem das veraltete dreigeteilte System, in dem ausländishe Schüler, je nach Stadtteil, schon "systematisch entsorgt" werden, indem man sie einfach auf die Hauptschulen "abschiebt". Na, ja, das schweift schon etwas aus... (Abweichend: Der Verdienst vom "schnellen" Geld ohne Schulbildung steht vielleicht deswegen im Vordergrund, weil gerade in sozialschwachn Gebieten das individuelle Profil in der Masse der Armut verlorengeht. Da interessiert kein Schulabschluß, oder gar ein Studium für einen Klasse-Kob, lieber wie die Eltern: Arbeit ohne besondere individuelle Ansprüche, die jeder verrichten kann, Hauptsache Geld, somit Auto, Uhr und Klamotten, man fällt auf, stellt etwas dar, aber eben nur in den eigenen Reihen. Die Abkapselung von diesem Zyklus ist ein unheimlich großer Schritt für Betroffene, der sich wirklich durch eine hohe soziale Kompetenz auszeichnet und sehr zu schätzen ist.) Natürlich kann man, wenn man selbst will, eine Sprache auch im Erwachsenenalter lernen. Nur ist eben die Motivation, völlig abgesehen von dem biopsychologischen Schwierigkeitsgrad der Aneignung einer Sprache im Erwachsenenalter, kaum vorhanden bei sozialschwachen Jugendlichen mit Imigratentenstatus. Das nennen wir Faulheit - völlig zurecht - nur klingt dies ohne den Anhang, daß die Idole aus dem Elternhaus und Umgebung nicht genug als Vorbildfunktion geleistet hätten, etwas herablassend. Wenn wir weiterhin beachten, daß der Charakter eines Kindes etwa im ersten Jahrzehnt seines Lebens vollständig geprägt ist, dann müssen wir an diesem Punkt zusätzlich erwähnen, daß bis dahin das allgemeine Sprachzentrum unterfordert, eventuell auch unterentwickelt (worden) ist, was nachhaltige Folgen von lingualer Lernschwäche erreichen kann. Dazu ein simples Beispiel: In der Uni sehen wir tagtäglich zahllose *ausländische* Mitstudenten, die alle zwar mehr oder weniger gutes Deutsch beherrschen, nur mindestens* zu oft mit einem Akzent, troz Schul- und akademischer Laufbahn. (Desweiteren - wir hier können uns in unserem Alter auch nur schwerlichst Vokabeln merken, um eine Srache zu lernen.) Von Unterbildung ist dabei keine Rede, nur... Das wird weniger daran, daß sie ihre Sprachkenntnisse und Aussprache weniger trainieren, als die Tatsache, daß die Sprachzentren zu schlecht gefordert wurden, undzwar in frühen Lebensjahren. Wie beschrieben, die deutsche Sprache, wie ja auch die Muttersprache, sind nur relativ ausgeprägt und variieren je nach Sozialstatus und vor allem der Umgebung des Elternhauses, sehr individuell. (Die Umgebung des Elternhauses, Schule, sowie der Freundeskreis, haben auf Kinder sogar einen größeren Einfluß, als die Eltern selbst auf das Kind, behaupten zumindest Kinderpsychologie und Pädagogik) Faulheit und Bequemlichkeit ist das Resultat von Bildungssystem, Elternhaus und nächster Umwelt. DIe Motivation sich einer Sprache nachhaltig noch mächtig zu machen, ist wohl sogar größer, als der hinderliche biopsychologische Prozeß, der hinzukommt. Nur, was bringt es Dir, wenn Du die Resignation dieser jungen Menschen auf einer völlig falschen Grundvorraussetzung, wie schlechtes Schulsystem (...) bekämpfst. Es wird ständig an der Obrfläche gekratzt, statt mal der Ursache solcher Mißstände auf den Grund zu gehen. (Allgemein gilt: Intelligenz "verfällt", wenn man sie nicht fördert.) Das Thema ist ziemlich umfangreich und beginnt und endet sicherlich nicht nur bei Sprachkenntnissen... PS@Lala ![]() mir war ist und wird es auch immer ein Vergnügen bleiben, mich mit Dir im Forum auszutauschen, weil Du zu den sehr Wenigen gehörst, die sowohl Texte emphatischer, als auch intelligenter und intellektueller Natur verfassen können, deswegen ohne persönliche Anspielungen diskutieren `kann. Lieben Gruß, E*** |