| | Mitglied werden | | | Hilfe | | | Login | ||||||||
![]() |
Sie sind hier: Startseite > Vaybee! Forum |
Hilfe | Kalender | Heutige Beiträge | Suchen |
![]() |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
#81
|
||||
|
||||
![]() Hierzu zitiere ich unseren Leserbreif an "Die Welt am Sonntag":
... Die Aussage „zwischen europäischer Gedächtniskultur einerseits und türkischer Verdrängungstradition andererseits“ können wir aufgrund des von Frankreich verübten und nicht anerkannten Völkermordes in Algerien, des vom Deutschen Reich verübten und nicht anerkannten Völkermordes an den Hereros und des von Italien verübten und nicht anerkannten Völkermordes in Libyen nicht nachvollziehen. ... |
#82
|
||||
|
||||
![]() Türkei reagiert mit Zahlen eigener Opfer
«Armenische Banden» sollen 523 000 Menschen umgebracht haben Ankara/dpa. Mit Zahlen eigener Opfer hat die Türkei auf den Vorwurf des Völkermordes an den Armeniern während des Ersten Weltkriegs reagiert. Demnach seien von 1910 bis 1922 in Anatolien 523 000 Türken von «armenische Banden» umgebracht worden. «Mit diesen Gemetzeln sollte die Idee von einem Großarmenien verwirklicht werden», sagte der Leiter der türkischen Staatsarchive, Yusuf Sarinay, am Sonntag der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu, die die Zahl der türkischen Opfer nach Ort und Datum in einer langen Liste aufführte. <a href="redirect.jsp?url=http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1113723972584&openMenu=10 13016724415&calledPageId=1013016724415&listid=1018 881578341" target="_blank">http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1113723972584&openMenu=10 13016724415&calledPageId=1013016724415&listid=1018 881578341</a> |
#83
|
||||
|
||||
![]() Hierzu zitiere ich wieder unseren Leserbrief an "Welt am Sonntag":
... Für „viele Türken“ ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit kein Tabu, dazu hätte Herr Rübel einen Blick in die türkische Presse werfen müssen, in der tagtäglich die Ereignisse während des 1. Weltkrieg behandelt werden und pro-armenische Historiker zu Wort kommen können. In Armeniern jedoch darf nicht diskutiert werden, man darf nur anerkennen. Die Türkei hat beim Besuch der Schweizer Außenministerin Micheline Calmy-Rey gesagt, dass man eine neutrale internationale Untersuchungskommission zur Armenier-Frage möchte und Frau Calmy-Rey hat die türkische Position sehr begrüßt. Armenien hingegen lehnt eine solche Untersuchungskommission nach wie vor strikt ab. Armenien möchte sich nicht der Geschichtsaufarbeitung stellen, sondern über politische Instrumente eine Anerkennung erreichen, auch da Herr Rübel meint, dass „die Wissenschaft ihre Arbeit schon getan hat.“ Dass die CDU/CSU die „unannehmbare Resolution“ nur dazu gebraucht, um einer türkischen EU-Mitgliedschaft eine neue Hürde aufzubauen ist richtig, da die CDU/CSU diese Angelegenheit während ihrer 16-jährigen Regierungszeit nicht zum Thema machte und selbst am 75. Jahrestag keine ähnliche Resolution in den Bundestag einbrachte. Damals war die Türkei noch weit davon entfernt, eines Tages EU-Mitglied zu werden. Nun stehen in wenigen Monaten Beitrittsgespräche an und die CDU/CSU greift zu diesem Mittel, nachdem sie mit ihrer Idee einer „privilegierten Partnerschaft“ kläglich gescheitert ist. Die Debatte ist scheinheilig und in seiner Intension moralisch verwerflich, historische Ereignisse politisch zu instrumentalisieren. Selbst Hrant Dink (Chefredakteuer der in Istanbul erscheinenden armenischen Zeitung „Agos“) schreibt dazu: „Die CDU instrumentalisiert die Armenier, damit die Türkei nicht in die EU aufgenommen wird.“ |
#84
|
||||
|
||||
![]() Wieder unser Leserbrief an "Welt am Sonntag":
... Dass das Osmanische Reich gegen eine Autonomie der Armenier war, ist besonders in Kriegszeiten verständlich. Wie hätte Frankreich reagiert, wenn es um das nackte Überleben der Republik geht? Frankreich ging sogar extrem brutal gegen die Zivilbevölkerung vor, wenn es selbst in den Kolonien Aufstände gab. Die anderen klassischen Kolonialländer waren nicht weniger zimperlich, und es handelte sich immerhin um Kolonien und nicht um das eigene Land. Kein Staat duldet die Abspaltung einer Minderheit, hierzu verweisen wir auf die ETA in Spanien, die FLNC auf Korsika und die IRA in Nordirland. Zudem genossen die Armenier Autonomie im Sinne des Millet-Systems. |
#85
|
|||
|
|||
![]() niye siyasi toprak erozyonuna ugramis? Ve sonradan niye Türkiye Cumhuriyetini terk etmis?
|
#86
|
||||
|
||||
![]() Osmanisches Reich
Mit unvorstellbarer Grausamkeit und Konsequenz wurden im Schatten des Ersten Weltkriegs im Osmanischen Reich bis zu 1,5 Millionen Armenier getötet. Das verbündete Deutsche Reich schwieg dazu. Sie wurden erschlagen, erstochen, erschossen, ertränkt, gehängt, zu Todesmärschen durch die syrische Wüste getrieben und dem Tod durch Erschöpfung, Verhungern und Verdursten überlassen. Dass dies vor 90 Jahren das Schicksal von bis zu 1,5 Millionen Armeniern in der heutigen Türkei war, ist nicht mehr umstritten. "Wer spricht heute noch von der Vernichtung der Armenier?" fragte Adolf Hitler am 22. August 1939, am Vorabend von Zweitem Weltkrieg und Holocaust. Bis heute umstritten ist aber, ob es sich um den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts handelte. Frankreich, Kanada, Russland, die Schweiz und die Niederlande haben Jahrzehnte danach gegen zum Teil heftigen türkischen Protest beschlossen, offiziell von einem Genozid an den Armeniern zu sprechen. Viele andere Staaten - wie auch Deutschland, Großbritannien und die USA - tun das bis heute nicht. "Tabuisierung des Völkermords" Neuerdings gewinnt das Thema angesichts des von der Türkei angestrebten EU-Beitritts an Gewicht. "Das war ein vergessener Völkermord", sagt Wolfgang Gust, Herausgeber der aus Schriftstücken des Auswärtigen Amtes erstellten Dokumentation "Der Völkermord an den Armeniern 1915/16", die gerade im Verlag Zu Klampen erschienen ist - das Wort "war" betonend. "Da die Türken die Tabuisierung des Völkermords sehr weit getrieben haben, ist das natürlich die höchste Hürde, die man ihnen stellen kann", sagt der frühere "Spiegel"-Journalist. Die Verfolgung der Armenier begann am 24. April 1915, als die jungtürkische Regierung die gesamte armenische Elite in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, verhaften ließ. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 wurde Schätzungen zufolge die Hälfte der armenischen Bevölkerung in der Türkei getötet, vertrieben, zur Assimilierung gezwungen. Kurden beteiligten sich mit Raubüberfällen, Vergewaltigungen und Mordorgien. Widerstand gegen die Deportationen gab es nur vereinzelt. Franz Werfel hat 1933 anhand eines authentischen Falles in seinem Roman "Die 40 Tage des Musa Dagh" den Armeniern ein Denkmal gesetzt. "Die türkischen Soldaten schlugen uns mit Peitschen und Säbeln", sagt die 102-jährige Gulinija Mussojan, die damals 12 Jahre alt war. Mit 6.000 Frauen, Kindern und älteren Männern seien sie so vom Mittelmeerdorf Kessab im heutigen Syrien durch die Steinwüste getrieben worden. "Es war heiß, die Sonne sengend über uns, wir waren durstig und sie gaben uns nichts zu trinken, wir hatten nur das Brot, das wir von zu Hause mitgenommen hatten." Nach etwa einer Woche seien sie mit ihrer älteren Schwester, ihrem jüngeren Bruder und ihrer Mutter in dem Ort Hamah, 160 Kilometer südöstlich von Kessab, angekommen. Fanatischer Hass extremer Kräfte Innerhalb der Jungtürken war es laut Gust eigentlich nur eine Gruppe von rund 20 Mann, die sich in einen fanatischen Hass gegen die Armenier hineinsteigerte. Als der Gründer der modernen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, wegen griechischer Kriegserfolge auf Waffenlager der Jungtürken angewiesen gewesen sei, habe der Aufstieg dieser extremen Kräfte bis in höchste Regierungsämter eingesetzt. Abdul Talaat zum Beispiel, einer der Drahtzieher der Deportationen aus Aleppo, wurde Innenminister. Schon unter dem "roten Sultan" Abdul Hamid II. hatte es 1895/96 Armenier-Verfolgungen gegeben. Aber nach der jungtürkischen Revolution 1908 steigerten sich Talaat und Enver in den Wahn, ihr Land müsse von allen nicht-muslimischen und nicht-türkischen Elementen "gesäubert" werden. Und als wichtigster "innerer Feind" wurden die Armenier ausgemacht, die schon Jahrhunderte vor der Ankunft der Seldschuken in Ostanatolien gesiedelt und es im Osmanischen Reich als Bankiers, Anwälte, Ärzte, Apotheker, Lehrer, Kaufleute, Unternehmer und Gewerbetreibende zu beneidetem Wohlstand gebracht hatten. Das Vorgehen sei planmäßig gewesen und von einem "Komitee für Einheit und Fortschritt" gelenkt worden. "Das war, wenn man so will, so etwas wie die NSDAP und diese so genannte Spezialorganisation, diese Sonderorganisation (Teskilati Mahsusa), das war die SS. So war das organisiert. Es gibt ein paar Quellen, wo die Deutschen staunen und sagen: Für orientalische Verhältnisse ist das eigentlich unglaublich, wie die in relativ kurzer Zeit von einem Jahr es geschafft haben, die Armenier umzubringen oder zu assimilieren", sagt Gust. Kaiser Wilhelm II. hatte angesichts der deutschen Interessen schon 1909 die Devise ausgegeben: "Die Armenier gehen uns nichts an." Deutsche Diplomaten, Militärgesandte und Offiziere wurden zu Zeugen des türkischen Vorgehens, über das sie ausschließlich an ranghöchste Stellen in Berlin berichteten. Korvettenkapitän Hans Humann, Marineattache an der deutschen Botschaft in Konstantinopel, berichtete bereits am 15. Juni 1915: "Die Armenier wurden ... jetzt mehr oder weniger ausgerottet. Das ist hart, aber nützlich." Der deutsche Reichskanzler Theobald von Bethman Hollweg definierte die deutsche Haltung so: "Unser einziges Ziel ist, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig, ob darüber Armenier zu Grunde gehen oder nicht." Bei Kriegsende fanden die schlimmsten Kriegsverbrecher mit deutscher Militärhilfe Zuflucht in Berlin. Armenische Rächer übten in einer "Operation Nemesis" Selbstjustiz. So erschoss ein armenischer Student am 15. März 1921 mitten in Berlin Talaat Pascha. "Sadistische Orgien und perverseste Verbrechen" Der amerikanische Botschafter in der Türkei Henry Morgenthau, notierte in seinem Kriegstagebuch: "Ich habe keinesfalls über die schlimmsten Details berichtet, denn die ganzen Geschichten der sadistischen Orgien, deren Opfer diese armenischen Männer und Frauen wurden, können niemals in einer amerikanischen Publikation veröffentlicht werden. Die perversesten Verbrechen, die sich Menschen ausdenken können, wurden zum täglichen Unglück dieses treuen Volkes." Für Armenien und seine Diaspora gibt es nur einen Begriff für die Ereignisse: "Mez Eghern" - das Große Gemetzel. Die Regierung in Eriwan hat den türkischen Nachbarn aufgefordert, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Ein Gelehrter der Armenischen Akademie der Wissenschaften, Nikolai Howschenisjan, sagt: "Die erste Tragödie ist, wenn man diese Gräueltat begeht. Die zweite ist es, wenn man sie nach 90 Jahren noch nicht akzeptiert." Die Armenier, fügt er hinzu, wollten "ihr eigenes Nürnberg", ihr eigenes Kriegsverbrechertribunal. Während einige Türken in jüngster Zeit an dem Tabu gekratzt haben, bleibt Ankara bei der Position, dass es keinen Völkermord gegeben habe. Es sei Notwehr gewesen; die Armenier hätten mit dem christlichen Zarenreich gemeinsame Sache machen wollen, hätten Aufstände geplant. Der führende Oppositionspolitiker, Deniz Baykal, sagt: "Wir können diese Beschuldigungen nicht akzeptieren, dass die Türkei für etwas verantwortlich gemacht wird, was sie nie gemacht hat." Für Außenminister Abdullah Gül ist der Vorwurf gleichbedeutend mit übler Nachrede. Als die französische Nationalversammlung 2001 in einem einstimmig angenommenen Gesetz den Genozid öffentlich anerkannte, beorderte Ankara prompt seinen Botschafter nach Hause. Türkischer Autor als Verräter beschimpft Als Orhan Parmuk, einer der angesehensten Autoren der Türkei, Anfang des Jahres erklärte, im Ersten Weltkrieg seien eine Million Armenier ermordet worden, erntete er einen Sturm der Entrüstung. Drei Klagen wurden gegen ihn mit der Begründung eingereicht, er habe der Türkei Schaden zugefügt. In Istanbul startete eine Schule eine Aktion, seine Bücher einzusammeln und an ihn zurückzugeben. In einer Abstimmung im Internet war die Mehrheit der Meinung, seine Erklärung sei eher Verrat als freie Meinungsäußerung gewesen. Es gibt aber auch zarte Versuche zur Kontaktaufnahme mit Armeniern. Der Vorsitzende des Komitees für EU-Angelegenheiten, Yasar Yakis, hat Armenier eingeladen, vor seinem Gremium zu sprechen. "Wir reden beiderseits aneinander vorbei", erklärt er. "Wenn wir vielleicht ein Klima schaffen, in dem wir uns zuhören, können wir uns vielleicht in der Mitte treffen." Dusko Vukovic mit Material von AP/DPA Tja.. ![]() |
#87
|
||||
|
||||
![]() Osmanisches Reich
Mit unvorstellbarer Grausamkeit und Konsequenz wurden im Schatten des Ersten Weltkriegs im Osmanischen Reich bis zu 1,5 Millionen Armenier getötet. Das verbündete Deutsche Reich schwieg dazu. Sie wurden erschlagen, erstochen, erschossen, ertränkt, gehängt, zu Todesmärschen durch die syrische Wüste getrieben und dem Tod durch Erschöpfung, Verhungern und Verdursten überlassen. Dass dies vor 90 Jahren das Schicksal von bis zu 1,5 Millionen Armeniern in der heutigen Türkei war, ist nicht mehr umstritten. "Wer spricht heute noch von der Vernichtung der Armenier?" fragte Adolf Hitler am 22. August 1939, am Vorabend von Zweitem Weltkrieg und Holocaust. Bis heute umstritten ist aber, ob es sich um den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts handelte. Frankreich, Kanada, Russland, die Schweiz und die Niederlande haben Jahrzehnte danach gegen zum Teil heftigen türkischen Protest beschlossen, offiziell von einem Genozid an den Armeniern zu sprechen. Viele andere Staaten - wie auch Deutschland, Großbritannien und die USA - tun das bis heute nicht. "Tabuisierung des Völkermords" Neuerdings gewinnt das Thema angesichts des von der Türkei angestrebten EU-Beitritts an Gewicht. "Das war ein vergessener Völkermord", sagt Wolfgang Gust, Herausgeber der aus Schriftstücken des Auswärtigen Amtes erstellten Dokumentation "Der Völkermord an den Armeniern 1915/16", die gerade im Verlag Zu Klampen erschienen ist - das Wort "war" betonend. "Da die Türken die Tabuisierung des Völkermords sehr weit getrieben haben, ist das natürlich die höchste Hürde, die man ihnen stellen kann", sagt der frühere "Spiegel"-Journalist. Die Verfolgung der Armenier begann am 24. April 1915, als die jungtürkische Regierung die gesamte armenische Elite in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, verhaften ließ. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 wurde Schätzungen zufolge die Hälfte der armenischen Bevölkerung in der Türkei getötet, vertrieben, zur Assimilierung gezwungen. Kurden beteiligten sich mit Raubüberfällen, Vergewaltigungen und Mordorgien. Widerstand gegen die Deportationen gab es nur vereinzelt. Franz Werfel hat 1933 anhand eines authentischen Falles in seinem Roman "Die 40 Tage des Musa Dagh" den Armeniern ein Denkmal gesetzt. "Die türkischen Soldaten schlugen uns mit Peitschen und Säbeln", sagt die 102-jährige Gulinija Mussojan, die damals 12 Jahre alt war. Mit 6.000 Frauen, Kindern und älteren Männern seien sie so vom Mittelmeerdorf Kessab im heutigen Syrien durch die Steinwüste getrieben worden. "Es war heiß, die Sonne sengend über uns, wir waren durstig und sie gaben uns nichts zu trinken, wir hatten nur das Brot, das wir von zu Hause mitgenommen hatten." Nach etwa einer Woche seien sie mit ihrer älteren Schwester, ihrem jüngeren Bruder und ihrer Mutter in dem Ort Hamah, 160 Kilometer südöstlich von Kessab, angekommen. Fanatischer Hass extremer Kräfte Innerhalb der Jungtürken war es laut Gust eigentlich nur eine Gruppe von rund 20 Mann, die sich in einen fanatischen Hass gegen die Armenier hineinsteigerte. Als der Gründer der modernen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, wegen griechischer Kriegserfolge auf Waffenlager der Jungtürken angewiesen gewesen sei, habe der Aufstieg dieser extremen Kräfte bis in höchste Regierungsämter eingesetzt. Abdul Talaat zum Beispiel, einer der Drahtzieher der Deportationen aus Aleppo, wurde Innenminister. Schon unter dem "roten Sultan" Abdul Hamid II. hatte es 1895/96 Armenier-Verfolgungen gegeben. Aber nach der jungtürkischen Revolution 1908 steigerten sich Talaat und Enver in den Wahn, ihr Land müsse von allen nicht-muslimischen und nicht-türkischen Elementen "gesäubert" werden. Und als wichtigster "innerer Feind" wurden die Armenier ausgemacht, die schon Jahrhunderte vor der Ankunft der Seldschuken in Ostanatolien gesiedelt und es im Osmanischen Reich als Bankiers, Anwälte, Ärzte, Apotheker, Lehrer, Kaufleute, Unternehmer und Gewerbetreibende zu beneidetem Wohlstand gebracht hatten. Das Vorgehen sei planmäßig gewesen und von einem "Komitee für Einheit und Fortschritt" gelenkt worden. "Das war, wenn man so will, so etwas wie die NSDAP und diese so genannte Spezialorganisation, diese Sonderorganisation (Teskilati Mahsusa), das war die SS. So war das organisiert. Es gibt ein paar Quellen, wo die Deutschen staunen und sagen: Für orientalische Verhältnisse ist das eigentlich unglaublich, wie die in relativ kurzer Zeit von einem Jahr es geschafft haben, die Armenier umzubringen oder zu assimilieren", sagt Gust. Kaiser Wilhelm II. hatte angesichts der deutschen Interessen schon 1909 die Devise ausgegeben: "Die Armenier gehen uns nichts an." Deutsche Diplomaten, Militärgesandte und Offiziere wurden zu Zeugen des türkischen Vorgehens, über das sie ausschließlich an ranghöchste Stellen in Berlin berichteten. Korvettenkapitän Hans Humann, Marineattache an der deutschen Botschaft in Konstantinopel, berichtete bereits am 15. Juni 1915: "Die Armenier wurden ... jetzt mehr oder weniger ausgerottet. Das ist hart, aber nützlich." Der deutsche Reichskanzler Theobald von Bethman Hollweg definierte die deutsche Haltung so: "Unser einziges Ziel ist, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig, ob darüber Armenier zu Grunde gehen oder nicht." Bei Kriegsende fanden die schlimmsten Kriegsverbrecher mit deutscher Militärhilfe Zuflucht in Berlin. Armenische Rächer übten in einer "Operation Nemesis" Selbstjustiz. So erschoss ein armenischer Student am 15. März 1921 mitten in Berlin Talaat Pascha. "Sadistische Orgien und perverseste Verbrechen" Der amerikanische Botschafter in der Türkei Henry Morgenthau, notierte in seinem Kriegstagebuch: "Ich habe keinesfalls über die schlimmsten Details berichtet, denn die ganzen Geschichten der sadistischen Orgien, deren Opfer diese armenischen Männer und Frauen wurden, können niemals in einer amerikanischen Publikation veröffentlicht werden. Die perversesten Verbrechen, die sich Menschen ausdenken können, wurden zum täglichen Unglück dieses treuen Volkes." Für Armenien und seine Diaspora gibt es nur einen Begriff für die Ereignisse: "Mez Eghern" - das Große Gemetzel. Die Regierung in Eriwan hat den türkischen Nachbarn aufgefordert, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Ein Gelehrter der Armenischen Akademie der Wissenschaften, Nikolai Howschenisjan, sagt: "Die erste Tragödie ist, wenn man diese Gräueltat begeht. Die zweite ist es, wenn man sie nach 90 Jahren noch nicht akzeptiert." Die Armenier, fügt er hinzu, wollten "ihr eigenes Nürnberg", ihr eigenes Kriegsverbrechertribunal. Während einige Türken in jüngster Zeit an dem Tabu gekratzt haben, bleibt Ankara bei der Position, dass es keinen Völkermord gegeben habe. Es sei Notwehr gewesen; die Armenier hätten mit dem christlichen Zarenreich gemeinsame Sache machen wollen, hätten Aufstände geplant. Der führende Oppositionspolitiker, Deniz Baykal, sagt: "Wir können diese Beschuldigungen nicht akzeptieren, dass die Türkei für etwas verantwortlich gemacht wird, was sie nie gemacht hat." Für Außenminister Abdullah Gül ist der Vorwurf gleichbedeutend mit übler Nachrede. Als die französische Nationalversammlung 2001 in einem einstimmig angenommenen Gesetz den Genozid öffentlich anerkannte, beorderte Ankara prompt seinen Botschafter nach Hause. Türkischer Autor als Verräter beschimpft Als Orhan Parmuk, einer der angesehensten Autoren der Türkei, Anfang des Jahres erklärte, im Ersten Weltkrieg seien eine Million Armenier ermordet worden, erntete er einen Sturm der Entrüstung. Drei Klagen wurden gegen ihn mit der Begründung eingereicht, er habe der Türkei Schaden zugefügt. In Istanbul startete eine Schule eine Aktion, seine Bücher einzusammeln und an ihn zurückzugeben. In einer Abstimmung im Internet war die Mehrheit der Meinung, seine Erklärung sei eher Verrat als freie Meinungsäußerung gewesen. Es gibt aber auch zarte Versuche zur Kontaktaufnahme mit Armeniern. Der Vorsitzende des Komitees für EU-Angelegenheiten, Yasar Yakis, hat Armenier eingeladen, vor seinem Gremium zu sprechen. "Wir reden beiderseits aneinander vorbei", erklärt er. "Wenn wir vielleicht ein Klima schaffen, in dem wir uns zuhören, können wir uns vielleicht in der Mitte treffen." Dusko Vukovic mit Material von AP/DPA Tja.. ![]() |
#88
|
||||
|
||||
![]() Osmanisches Reich
Mit unvorstellbarer Grausamkeit und Konsequenz wurden im Schatten des Ersten Weltkriegs im Osmanischen Reich bis zu 1,5 Millionen Armenier getötet. Das verbündete Deutsche Reich schwieg dazu. Sie wurden erschlagen, erstochen, erschossen, ertränkt, gehängt, zu Todesmärschen durch die syrische Wüste getrieben und dem Tod durch Erschöpfung, Verhungern und Verdursten überlassen. Dass dies vor 90 Jahren das Schicksal von bis zu 1,5 Millionen Armeniern in der heutigen Türkei war, ist nicht mehr umstritten. "Wer spricht heute noch von der Vernichtung der Armenier?" fragte Adolf Hitler am 22. August 1939, am Vorabend von Zweitem Weltkrieg und Holocaust. Bis heute umstritten ist aber, ob es sich um den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts handelte. Frankreich, Kanada, Russland, die Schweiz und die Niederlande haben Jahrzehnte danach gegen zum Teil heftigen türkischen Protest beschlossen, offiziell von einem Genozid an den Armeniern zu sprechen. Viele andere Staaten - wie auch Deutschland, Großbritannien und die USA - tun das bis heute nicht. "Tabuisierung des Völkermords" Neuerdings gewinnt das Thema angesichts des von der Türkei angestrebten EU-Beitritts an Gewicht. "Das war ein vergessener Völkermord", sagt Wolfgang Gust, Herausgeber der aus Schriftstücken des Auswärtigen Amtes erstellten Dokumentation "Der Völkermord an den Armeniern 1915/16", die gerade im Verlag Zu Klampen erschienen ist - das Wort "war" betonend. "Da die Türken die Tabuisierung des Völkermords sehr weit getrieben haben, ist das natürlich die höchste Hürde, die man ihnen stellen kann", sagt der frühere "Spiegel"-Journalist. Die Verfolgung der Armenier begann am 24. April 1915, als die jungtürkische Regierung die gesamte armenische Elite in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, verhaften ließ. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 wurde Schätzungen zufolge die Hälfte der armenischen Bevölkerung in der Türkei getötet, vertrieben, zur Assimilierung gezwungen. Kurden beteiligten sich mit Raubüberfällen, Vergewaltigungen und Mordorgien. Widerstand gegen die Deportationen gab es nur vereinzelt. Franz Werfel hat 1933 anhand eines authentischen Falles in seinem Roman "Die 40 Tage des Musa Dagh" den Armeniern ein Denkmal gesetzt. "Die türkischen Soldaten schlugen uns mit Peitschen und Säbeln", sagt die 102-jährige Gulinija Mussojan, die damals 12 Jahre alt war. Mit 6.000 Frauen, Kindern und älteren Männern seien sie so vom Mittelmeerdorf Kessab im heutigen Syrien durch die Steinwüste getrieben worden. "Es war heiß, die Sonne sengend über uns, wir waren durstig und sie gaben uns nichts zu trinken, wir hatten nur das Brot, das wir von zu Hause mitgenommen hatten." Nach etwa einer Woche seien sie mit ihrer älteren Schwester, ihrem jüngeren Bruder und ihrer Mutter in dem Ort Hamah, 160 Kilometer südöstlich von Kessab, angekommen. Fanatischer Hass extremer Kräfte Innerhalb der Jungtürken war es laut Gust eigentlich nur eine Gruppe von rund 20 Mann, die sich in einen fanatischen Hass gegen die Armenier hineinsteigerte. Als der Gründer der modernen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, wegen griechischer Kriegserfolge auf Waffenlager der Jungtürken angewiesen gewesen sei, habe der Aufstieg dieser extremen Kräfte bis in höchste Regierungsämter eingesetzt. Abdul Talaat zum Beispiel, einer der Drahtzieher der Deportationen aus Aleppo, wurde Innenminister. Schon unter dem "roten Sultan" Abdul Hamid II. hatte es 1895/96 Armenier-Verfolgungen gegeben. Aber nach der jungtürkischen Revolution 1908 steigerten sich Talaat und Enver in den Wahn, ihr Land müsse von allen nicht-muslimischen und nicht-türkischen Elementen "gesäubert" werden. Und als wichtigster "innerer Feind" wurden die Armenier ausgemacht, die schon Jahrhunderte vor der Ankunft der Seldschuken in Ostanatolien gesiedelt und es im Osmanischen Reich als Bankiers, Anwälte, Ärzte, Apotheker, Lehrer, Kaufleute, Unternehmer und Gewerbetreibende zu beneidetem Wohlstand gebracht hatten. Das Vorgehen sei planmäßig gewesen und von einem "Komitee für Einheit und Fortschritt" gelenkt worden. "Das war, wenn man so will, so etwas wie die NSDAP und diese so genannte Spezialorganisation, diese Sonderorganisation (Teskilati Mahsusa), das war die SS. So war das organisiert. Es gibt ein paar Quellen, wo die Deutschen staunen und sagen: Für orientalische Verhältnisse ist das eigentlich unglaublich, wie die in relativ kurzer Zeit von einem Jahr es geschafft haben, die Armenier umzubringen oder zu assimilieren", sagt Gust. Kaiser Wilhelm II. hatte angesichts der deutschen Interessen schon 1909 die Devise ausgegeben: "Die Armenier gehen uns nichts an." Deutsche Diplomaten, Militärgesandte und Offiziere wurden zu Zeugen des türkischen Vorgehens, über das sie ausschließlich an ranghöchste Stellen in Berlin berichteten. Korvettenkapitän Hans Humann, Marineattache an der deutschen Botschaft in Konstantinopel, berichtete bereits am 15. Juni 1915: "Die Armenier wurden ... jetzt mehr oder weniger ausgerottet. Das ist hart, aber nützlich." Der deutsche Reichskanzler Theobald von Bethman Hollweg definierte die deutsche Haltung so: "Unser einziges Ziel ist, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig, ob darüber Armenier zu Grunde gehen oder nicht." Bei Kriegsende fanden die schlimmsten Kriegsverbrecher mit deutscher Militärhilfe Zuflucht in Berlin. Armenische Rächer übten in einer "Operation Nemesis" Selbstjustiz. So erschoss ein armenischer Student am 15. März 1921 mitten in Berlin Talaat Pascha. "Sadistische Orgien und perverseste Verbrechen" Der amerikanische Botschafter in der Türkei Henry Morgenthau, notierte in seinem Kriegstagebuch: "Ich habe keinesfalls über die schlimmsten Details berichtet, denn die ganzen Geschichten der sadistischen Orgien, deren Opfer diese armenischen Männer und Frauen wurden, können niemals in einer amerikanischen Publikation veröffentlicht werden. Die perversesten Verbrechen, die sich Menschen ausdenken können, wurden zum täglichen Unglück dieses treuen Volkes." Für Armenien und seine Diaspora gibt es nur einen Begriff für die Ereignisse: "Mez Eghern" - das Große Gemetzel. Die Regierung in Eriwan hat den türkischen Nachbarn aufgefordert, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Ein Gelehrter der Armenischen Akademie der Wissenschaften, Nikolai Howschenisjan, sagt: "Die erste Tragödie ist, wenn man diese Gräueltat begeht. Die zweite ist es, wenn man sie nach 90 Jahren noch nicht akzeptiert." Die Armenier, fügt er hinzu, wollten "ihr eigenes Nürnberg", ihr eigenes Kriegsverbrechertribunal. Während einige Türken in jüngster Zeit an dem Tabu gekratzt haben, bleibt Ankara bei der Position, dass es keinen Völkermord gegeben habe. Es sei Notwehr gewesen; die Armenier hätten mit dem christlichen Zarenreich gemeinsame Sache machen wollen, hätten Aufstände geplant. Der führende Oppositionspolitiker, Deniz Baykal, sagt: "Wir können diese Beschuldigungen nicht akzeptieren, dass die Türkei für etwas verantwortlich gemacht wird, was sie nie gemacht hat." Für Außenminister Abdullah Gül ist der Vorwurf gleichbedeutend mit übler Nachrede. Als die französische Nationalversammlung 2001 in einem einstimmig angenommenen Gesetz den Genozid öffentlich anerkannte, beorderte Ankara prompt seinen Botschafter nach Hause. Türkischer Autor als Verräter beschimpft Als Orhan Parmuk, einer der angesehensten Autoren der Türkei, Anfang des Jahres erklärte, im Ersten Weltkrieg seien eine Million Armenier ermordet worden, erntete er einen Sturm der Entrüstung. Drei Klagen wurden gegen ihn mit der Begründung eingereicht, er habe der Türkei Schaden zugefügt. In Istanbul startete eine Schule eine Aktion, seine Bücher einzusammeln und an ihn zurückzugeben. In einer Abstimmung im Internet war die Mehrheit der Meinung, seine Erklärung sei eher Verrat als freie Meinungsäußerung gewesen. Es gibt aber auch zarte Versuche zur Kontaktaufnahme mit Armeniern. Der Vorsitzende des Komitees für EU-Angelegenheiten, Yasar Yakis, hat Armenier eingeladen, vor seinem Gremium zu sprechen. "Wir reden beiderseits aneinander vorbei", erklärt er. "Wenn wir vielleicht ein Klima schaffen, in dem wir uns zuhören, können wir uns vielleicht in der Mitte treffen." Dusko Vukovic mit Material von AP/DPA Tja.. ![]() |
#89
|
||||
|
||||
![]() da klingt was erotisch- und mystisches..
Dein Beitrag scheint ja ziemlich kontstruktiv zu sein!! Die Macht der Wörter und Rationalisierungs/Relativierungs/Leugnungsversuche können die Geschichte leider nicht nach Interesse des Türkentums neu konstruieren und ändern vorallem daran nichts,dass es außer Türkei-fast niemand die Existenz des Völkermords in frage stellt..wir brauchen hier mit dir die Geschischte nicht neu zu schreiben, oder? oder wie erklärst du diese Tatsache?? wieso vergessen die Armenier in einem Zeitpunkt von deinem einigen Vorfahren geübte Massaker und Vertreibung nicht? und wieso geht die Ganze Welt von einem Völkermord aus,während die alle These und Gegendarstellung und Leugnugsversuche der Türkei einfach nur lächerlich erscheinen? was sagt dein Hinterfragungsvermögen zu diesem Phänomen und teufelskreis des Türkentums? Glaubst du etwa nicht,dass dies wegen Feindseligkeit der ganzen Welt zu Türkentum so sind? oder,dass die Türkei von 3 Seiten mit Meer aber 4 Seiten mit ewigen Feinden umgeben ist? Und worauf stützt sich deine Annahme,dass in einem proseminar von Linksliberalen Kurden- im Vergleich zu rechtskonservativen Türken und zu einer Anordnung von "Türk Tarih Kurumu" weniger über Wahrheit zur Sprache käme?? |
#90
|
||||
|
||||
![]() bunlari toblu mezara gömmüslerdir ozaman o toblu mezarlar nede Mus ta Müsliman larin toblu mezarlari var ama onlarinkine hic rastlamadik
bir ikincisi hersavasta katliyamlar olur bunun ismi savas bügün bati Bosna hersekteki katliyamlari neden tanimiyor ermeniler öldürülmüstür ama karsilikli olmustur bu is onlar öldürdü karsiliginida aldilar |