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Alt 19.10.2009, 00:02
Siyaset
 
Beiträge: n/a
Standard Die lymphatersche Formel

Ein verstorbener Genie (Stanislaw Lem) formulierte im SF-Hörbuch ''Die lymphatersche Formel'' etwas sehr interessantes. Ist der Mensch ein Werkzeug der Evolution??

Inhalt
"Was ist ein Elefant?" – wurde einmal eine Ameise gefragt, die nie einen gesehen hatte. "Das ist eine sehr, sehr große Ameise." – entgegnete sie. Vom Kleinen und vom Großen handelt auch diese Geschichte.
Homo sapiens, Primaten und die Sache mit der Intelligenz. Der Mensch verliert ein Viertel seines Lebens mit dem Erlernen von Fähigkeiten. Vögel und Insekten müssen so gut wie nichts lernen, fast alles ist von Beginn an vorhanden. Dieses lebensnotwendige, apriorische Wissen bringen sie fast vollständig mit auf die Welt. Was würde es bedeuten, wenn auch der Mensch mit einer solchen Fähigkeit ausgestattet wäre? Der Sohn von Einsteins Sohn, mit der vererbten Intelligenz und dem gesamten Wissen des Originals und dessen Nachkommen? Nun ist es nicht so, dass einige Dinge beim Homo sapiens nicht von Anfang an funktionierten. Herz und Eingeweide müssen nichts erlernen, sie sind sofort gescheit. Es wäre auch äußerst fatal, wenn z.B. vegetatives, symphatisches oder parasymphatisches System sich erst einmal einarbeiten müssten, um zu begreifen, wie dieses Körper-Ding eigentlich funktioniert. Tschüß, Homo sapiens.
Einst war Ammon Lymphater ein brillianter und berühmter Wissenschaftler mit einer glänzenden Zukunft. Er kennt sich mit Komitanten der Affinoren höherer Krümmungen aus und ist vertraut mit nichtholonomen Systemen. Nun haust er als Bettler und mittelloses Genie neben der Welt. Und das nur, weil er über Acanthis Rubra Willinsoniana, eine kleine rote Ameise aus dem Amazonas-Zuflussgebiet, stolperte. Bei einer Tasse Kaffee erzählt der Forscher einer aufmerksamen Zufallsbekanntschaft seine schier unglaubliche Lebensgeschichte. Die Frage ist: Was, wenn die Krönung der Schöpfung nicht das endgültige Ziel der Evolution, sondern nur ein Trick ist, um mittels Werkzeug Mensch die wahre Schöpfung zu ermöglichen? Sie kann es schließlich nicht so machen wie ein Ingenieur, der, mit der Lösung unzufrieden, einfach die Maschine zerlegt, einen neuen Plan zeichnet und verschiedene Teile neu zusammensetzt. Die Evolution lebt von Verbesserungen, Vervollkommnungen und Ergänzungen (ähnlich einer Computererweiterung). Lymphater kennt die Antwort und seine Forschungen führen schließlich zum Bau einer biomechanischen Maschine, die augenblicklich weise ist. Ein System mit sofortigem, allumfassendem Wissen: Machina omnipotens.

Geändert von Siyaset (19.10.2009 um 00:10 Uhr).
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