[immeriyi]

KenFM
13. Juni
In der Türkei geht es nicht um einen Park. Das ging es nie.

KenFM hatte mit seiner vor Wochen veröffentlichen Analyse Recht.
Erdogan kann zur Zeit in der Türkei schalten und walten, da er gebraucht wird. Als Bank. Gegen Syrien. Die FSA, oder auch Rebellen-Armee, die in Syrien operiert, um das Land, im Auftrag, zu zerschlagen, erlebt eine Niederlage nach der andere.

Zuletzt fiel Al-Kusair.

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1458725

Die Stadt war bisher so etwas wie ein Basislager. Von hier aus schlugen die Kämpfer, vom Westen und dessen Verbündeten, allen voran Saudi-Arabien und Katar, unterstützt, in Syrien immer wieder zu.
Bombenanschläge. Terror. Häuserkampf. Wahlloses Töten von Zivilisten, das man der Syrischen Armee versuchte in die Schuhe zu schieben.

Der Kampf dieser − vor allem aus Al-Kaida Kreisen rekrutierten − Männer ist ins Stocken geraten. Sie scheitern an einer syrischen Armee, die mit russischem Gerät und iranischer Disziplin gelernt hat, wieder Boden gut zu machen.
Jeden Tag landen in Damaskus Flieger aus dem Iran und bringen vor allem Elitesoldaten der iranischen Garden. Sie kämpfen in Syrien zusammen mit den kampferfahrenen Hisbollah-Soldaten gegen die Aggressoren von außen.

Syrien kann nur fallen, wenn die Türkei dabei mitspielt.

Heute ist die türkisch-syrische Grenze einer der Hauptrouten für Waffen, die an FSA & Co geliefert werden. Eine destabilisierte Türkei wäre das Aus für einen Sieg des Westens in Syrien.
Erdogan weiß das. Die Proteste im Inland, die sich am Gezi-Park entzündeten, aber mit einer allgemeinen Unzufriedenheit zu tun haben, kommen denkbar ungünstig. Vor allem für die NATO.

Aus diesem Grund gab es von ihrer Seite bisher keinerlei Rüge an das NATO-Land Türkei.
Wie KenFM schon vor Wochen klar zu machen versuchte, sind die Unruhen in den türkischen Städten, an denen inzwischen
Hunderttausende teilnehmen , eben nicht von außen angeschoben. Im Gegenteil. Würden sie zu heftig, würde das "Ausland" eher helfen, die Unruhen nieder zu schlagen. Sie würden Erdogan stützen.

Diese Vermutung scheint sich seit ein paar Tagen zu bestätigen. Wie jetzt bekannt wurde, flog bereits am Montag Tamir Pardo in die Türkei, um sich hier mit Hakan Fidan zu treffen und eine gemeinsame Taktik abzusprechen.

Findan ist der Vize-Chef des türkischen Gemeimdienstes, während Pardo seine Brötchen beim Mossad verdient. Als Chef des Auslandsgeheimdienstes.

http://www.jungewelt.de/2013/06-13/052.php

Warum dieses Treffen? Warum jetzt?

Nun, Syrien wurde hinter den Kulissen für die Zeit nach dem Sturz längst "aufgeteilt". Zwischen Israel und der Türkei. Beiden Staaten geht es u.a. um Bodenschätze,
die im Land oder vor dessen Küste entweder gefördert werden, oder aber, aus dem Ausland kommend, für den Westen umgeschlagen werden.
Hier spielt der Ort Homs die strategische Hauptrolle.


http://nsnbc.files.wordpress.com/201...basine-map.jpg

http://nsnbc.files.wordpress.com/201...-pipelines.jpg

http://i0.wp.com/nsnbc.me/wp-content...atscenario.jpg

http://i1.wp.com/nsnbc.me/wp-content.../2012/12/1.jpg


Nichts ist wie es scheint. In der Türkei geht es um weit mehr als um ein politisch liberaleres Klima.
Dass unsere Medien diesen Zusammenhang nicht sehen, hat damit zu tun, dass sie ihn nicht sehen dürfen.
Sie sind schließlich Teil der NATO-Presseabteilung, und hier geht es um geopolitische Weichenstellungen, die nicht nur Syrien, sondern immer auch den Iran betreffen.

Der Iran verfügt über die größten Gas- und Ölvorkommen der Welt, und verkauft diese seit langem anstatt gegen Dollar gegen Fremdwährungen, oder tauscht sein Öl gegen Wirtschaftsgüter oder Wirtschaftsleistungen.

Diese Deals sind eine Kriegserklärung gegenüber der Monopol-Währung U$-Dollar, und machen diese mittelfristig noch mehr kaputt.
Noch wichtiger aber sind die Haupthandelspartner des Iran. Russland, Indien und das aufstrebende Weltreich China. In Iran wird die Tage gewählt. Dem "Change" wurden hier schon im Voraus keine Chancen gegeben.


All das hängt dran am Fall oder Nicht-Fall Syriens. Die Tükrei ist der letzte Fuß in der Tür zur Tankstelle Assads.

Wer immer noch denkt, Erdogan könne tun und lassen, was er wolle, da er nur eine Grünanlage in Istanbul neu bebauen möchte, ist genau auf dem Kenntnisstand, den die emnbeddeten Medien bei ihm erzeugen sollen.

Sieh genau hin. Die Türkei ist Teil eines geopolitischen Puzzles, bei dem es um den Machtanspruch der USA geht. Die Nr. 1 unternimmt alles, um Nr. 1
zu bleiben. In diesen Zusammenhang muss man auch die NSA Spitzel-Affäre einordnen.

Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.

Diese Doktrin wird die letzte Supermacht noch weiter an den Rand des Niedergangs führen. Denn das Land entwickelt sich unter dieser Sucht immer mehr zum Orwell-Staat, der die Kritiker im eigenen Land jagt.

Erdogan ist in diesem Zusammenhang nur ein ausländischer Clown mit Migrationshintergrund, der nach der Pfeife Washingtons tanzt. Tanzen muss. In Sachen Gezi-Park kommt es lediglich zu Überschneidungen von Interessen.
Erdogan privat / NATO global.

Das wichtigste ist, dass die Türkei stabil bleibt. Sollte das nur ohne Erdogan möglich sein, wird die NATO diesen Weg wählen. Der Park geht dann aufs Haus, und den Demonstranten wird das als Sieg verkauft werden. Sie werden es glauben. Es sei denn, sie verstehen die komplexen Zusammenhänge.
Tun sie das?


Was haben ein Park und Geopolitik gemeinsam? Es handelt sich um ein System. Alles hängt mit allem zusammen.





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