Bischofspalast
Einer der Metropoliten der syrisch-orthodoxen Kirche, deren Mitglieder
man nach ihrem ersten und bedeutendsten Kirchenlehrer Jacob Baradair (490-578),
der als Wandermönch 35 Jahre lang durch Syrien gezogen war, auch Jakobiten
nennt, residiert in Mardin. Die Jakobiten spalteten sich von der byzantinischen
Reichskirche ab, nachdem im Jahre 451 auf dem Konzil zu Chalkedon (Kadiköy
bei Istanbul) der Monophysitimus Christi, wonach Jesus stets göttlich,
nie aber Mensch gewesen sei, abgelehnt worden war.
İsa Bey Külliyesi
Östlich des Zentrums oberhalb der Hauptstraße steht an der Bergflanke
das am besten erhaltene Bauwerk der Stadt, ein Koranschulenkomplex, der
1385 durch Isa Bey gestiftet worden ist. Er zeigt vor allem an den Portalen
sehenswerte Dekorationen. Die Anlage mit Kuppelmoschee, Mausoleum und zwei
Innenhöfen (wird z. Zt. restauriert, kann aber besucht werden) ist heute
Internatsschule und z. T. Museum (seltenstes Ausstellungsstück: seldschukischer
Türkloper der Ulu Cami von Cizre).
Kasım Bey Külliyesi
Dieser Stiftungskomplex einer theologischen Hochschule im Westen der
Stadt besteht aus Medrese und Kuppelmoschee. Die Anlage stammt von den
Akkoyun Ogullari aus dem 15. Jahrhundert. An der Hauptachse der Stadt liegt
die Latifiye-Moschee von 1371 mit sehr schönem Portal und einem später
angefügten Minarett (1845).
Mardin Kalesi
Über der Stadt erhebt sich in der Nachbarschaft einer Radarstation
der USA (Betreten teilweise nicht gestattet) auf hohem Felsen die Burg
von Mardin, Telhan Kalesi, an der sich viele Eroberer vergeblich versuchten.
Zu ihr führt ein steiler Weg von der Sultan Isa Medresesi hinauf. Die Anlage
geht auf die Römerzeit zurück, wurde bis ins 15 Jh. erweitert, so dass
im Bedrohungsfall die gesamte Bevölkerung der Stadt dort Unterschlupf finden
konnte. Das Eingangstor ist reliefiert mit zwei prächtigen Löwen.
Ulu Camii
Die große Moschee im Zentrum der Stadt wurde im 11. Jh. von den Ortokiden
erbaut, aber bereits 1176 durch einen Neubau ersetzt. Der auch heute noch
ansehnliche Bau erlitt 1832 bei einem Aufstand starke Beschädigungen (partiell
restauriert). Unter einer prismenförmigen Steinkuppel verbirgt sich ein
durch Säulen dreigeteilter Betsaal. Von der Uranlage stammten lediglich
noch die drei einfach gehaltenen Eingangstore.
Midyat
Die um 3000 v. Chr. enstandene Stadt Midyat ist ca. 1, 5 Std. von Mardin
entfernt und befindet sich wie auch Mardin in einer der ältesten Regionen
der Wlt, im oberen Mesopotamien. Die der Architektur Mardins ähnelnde Bauweise
der handgefertigten Steinhäuser, mysteriöse Klöster, alte Moscheen, geheimnissvolle
Innenhöfe, enge und verwinkelte Gassen haben immer noch die Atmosphäre
einer antiken Stadt bewahrt. Man spürt in jedem Schritt durch die Stadt,
wie verschiedene Kulturen und Religionen tausende von Jahren hier zusammengelebt
haben.
Hasankeyf
Hasankeyf gilt als einer der ältesten Siedlungen des antiken Zeitalters
und war als Hauptstadt der Artuklular bekannt. Der Ort befand sich auch
in der Herrschaft von Römern, Byzantinern, Sasaniern und Arabern und spielte
eine bedeutende Rolle bei der Ausbreitung des Christentums. Tausende in
Felsen gehauene Häuser, Läden und Kirchen, die Überreste der grossartgen
antiken Brücke, antike Tore und Minarette, das einzigartige Mausoleum des
Zeynel Abidin Bey oder das Artuklu Akropol sind nur einige Beispile,
die den Ort faszinierend machen.
Ausserdem sollten unbedingt folgende Sehenswürdigkeiten besucht werden:
Zinciriye Medresesi (1385), Latifiye und Sehidiye Moscheen (1371),
Deyrülzafaran Seyh Zirrar Moschee (13. Jhd.), Kasimiye Medresesi, Kirklar
Kirche (569), Mar Mihail Kirche (186) und die antike Stätte von Dara.