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  #1  
Alt 01.11.2014, 16:32
imasupergirl
 
Beiträge: n/a
Ausrufezeichen technisch vermittelte Liebe?

Auszug:
"Woher kommt die Angst der «Generation Maybe», eine Beziehung einzugehen? Die Soziologieprofessorin Eva Illouz weiss eine mögliche Antwort. Am Montag referiert sie im Theater Neumarkt über Liebe und Freiheit

(...)

Vom Wort zum Visuellen

Eine Form der Lüge spielt jedoch auf Datingplattformen eine Rolle, schliesslich soll man sich mittels des Profilbilds vorteilhaft «verkaufen»; möglichst viele Bekanntschaften sollen zustande kommen. «Das Internet hat den Dating-Prozess massiv verändert», ist Illouz überzeugt. «Wir geben online nicht nur bekannt, wer wir sind, sondern wir müssen uns anhand einer Checkliste fragen: Welchen Partner wünschen wir uns? Dabei ist Liebe doch etwas Unvorhersehbares, das viel mit Phantasie zu tun hat.» Im 19. Jahrhundert funktionierte die Liebeswerbung mittels Briefwechseln. Man lernte sich zunächst flüchtig kennen, um einander anschliessend Briefe zu schreiben, wie etwa die britischen Dichter Elizabeth Barrett und Robert Browning. «Elizabeth Barrett war krank und bettlägerig, als Browning sie wiedersah. Das tat seiner über die Sprache entstandenen Liebe keinen Abbruch. Er beurteilte nicht Barretts körperliche Attraktivität. Wäre Browning auf einer Online-Singlebörse gewesen, hätte er sich niemals für Barrett interessiert.»

In der Moderne hat das Visuelle das Wort abgelöst, glaubt Illouz. Die Kulturindustrie bestimmt die Utopie der Liebe. Werbung, Kosmetik und Hollywoodfilme kreieren Formen der Romantik, in denen der Körper im Vordergrund steht. «Wie Waren ausgestellt werden, so geschieht dies analog mit der Sexiness des Körpers.» Sogar Romantik wird laut Illouz zur Ware: «Wir sind kaum mehr fähig, zu feiern, ohne dies über Konsum auszudrücken. Wir gehen ins Restaurant und finden das romantisch.» Illouz spitzt ihre Aussage noch zu: «Würden wir alle wieder Liebesbriefe schreiben, würde die halbe Wirtschaft kollabieren.»"

Geändert von imasupergirl (01.11.2014 um 16:49 Uhr).
  #2  
Alt 03.11.2014, 10:10
Dadaruhi
 
Beiträge: n/a
Daumen hoch

[quote=imasupergirl;2097553]Auszug:
"Woher kommt die Angst der «Generation Maybe», eine Beziehung einzugehen? Die Soziologieprofessorin Eva Illouz weiss eine mögliche Antwort. Am Montag referiert sie im Theater Neumarkt über Liebe und Freiheit

(...)

Vom Wort zum Visuellen

Eine Form der Lüge spielt jedoch auf Datingplattformen eine Rolle, schliesslich soll man sich mittels des Profilbilds vorteilhaft «verkaufen»; möglichst viele Bekanntschaften sollen zustande kommen. «Das Internet hat den Dating-Prozess massiv verändert», ist Illouz überzeugt. «Wir geben online nicht nur bekannt, wer wir sind, sondern wir müssen uns anhand einer Checkliste fragen: Welchen Partner wünschen wir uns? Dabei ist Liebe doch etwas Unvorhersehbares, das viel mit Phantasie zu tun hat.» Im 19. Jahrhundert funktionierte die Liebeswerbung mittels Briefwechseln. Man lernte sich zunächst flüchtig kennen, um einander anschliessend Briefe zu schreiben, wie etwa die britischen Dichter Elizabeth Barrett und Robert Browning. «Elizabeth Barrett war krank und bettlägerig, als Browning sie wiedersah. Das tat seiner über die Sprache entstandenen Liebe keinen Abbruch. Er beurteilte nicht Barretts körperliche Attraktivität. Wäre Browning auf einer Online-Singlebörse gewesen, hätte er sich niemals für Barrett interessiert.»

In der Moderne hat das Visuelle das Wort abgelöst, glaubt Illouz. Die Kulturindustrie bestimmt die Utopie der Liebe. Werbung, Kosmetik und Hollywoodfilme kreieren Formen der Romantik, in denen der Körper im Vordergrund steht. «Wie Waren ausgestellt werden, so geschieht dies analog mit der Sexiness des Körpers.» Sogar Romantik wird laut Illouz zur Ware: «Wir sind kaum mehr fähig, zu feiern, ohne dies über Konsum auszudrücken. Wir gehen ins Restaurant und finden das romantisch.» Illouz spitzt ihre Aussage noch zu: «Würden wir alle wieder Liebesbriefe schreiben, würde die halbe Wirtschaft kollabieren.»"


recht hat sie!
  #3  
Alt 03.11.2014, 10:20
Dadaruhi
 
Beiträge: n/a
Standard

[quote=imasupergirl;2097553]Auszug:
"Woher kommt die Angst der «Generation Maybe», eine Beziehung einzugehen? Die Soziologieprofessorin Eva Illouz weiss eine mögliche Antwort. Am Montag referiert sie im Theater Neumarkt über Liebe und Freiheit

(...)

Vom Wort zum Visuellen

Eine Form der Lüge spielt jedoch auf Datingplattformen eine Rolle, schliesslich soll man sich mittels des Profilbilds vorteilhaft «verkaufen»; möglichst viele Bekanntschaften sollen zustande kommen. «Das Internet hat den Dating-Prozess massiv verändert», ist Illouz überzeugt. «Wir geben online nicht nur bekannt, wer wir sind, sondern wir müssen uns anhand einer Checkliste fragen: Welchen Partner wünschen wir uns? Dabei ist Liebe doch etwas Unvorhersehbares, das viel mit Phantasie zu tun hat.» Im 19. Jahrhundert funktionierte die Liebeswerbung mittels Briefwechseln. Man lernte sich zunächst flüchtig kennen, um einander anschliessend Briefe zu schreiben, wie etwa die britischen Dichter Elizabeth Barrett und Robert Browning. «Elizabeth Barrett war krank und bettlägerig, als Browning sie wiedersah. Das tat seiner über die Sprache entstandenen Liebe keinen Abbruch. Er beurteilte nicht Barretts körperliche Attraktivität. Wäre Browning auf einer Online-Singlebörse gewesen, hätte er sich niemals für Barrett interessiert.»

In der Moderne hat das Visuelle das Wort abgelöst, glaubt Illouz. Die Kulturindustrie bestimmt die Utopie der Liebe. Werbung, Kosmetik und Hollywoodfilme kreieren Formen der Romantik, in denen der Körper im Vordergrund steht. «Wie Waren ausgestellt werden, so geschieht dies analog mit der Sexiness des Körpers.» Sogar Romantik wird laut Illouz zur Ware: «Wir sind kaum mehr fähig, zu feiern, ohne dies über Konsum auszudrücken. Wir gehen ins Restaurant und finden das romantisch.» Illouz spitzt ihre Aussage noch zu: «Würden wir alle wieder Liebesbriefe schreiben, würde die halbe Wirtschaft kollabieren.»"



"Wir sind zu cool, bezogen auf die Liebe, auf die Politik und die Kunst. Wir sollten uns an der zu Papier gebrachten Leidenschaft orientieren."

bringt es ganz gut auf den punkt.
  #4  
Alt 03.11.2014, 13:15
dumpi
 
Beiträge: n/a
Daumen hoch Liebesbrief

Ich glaube ein Liebesbrief würde bei jeder Frau ein Zauber hervor rufen
  #5  
Alt 05.11.2014, 19:13
imasupergirl
 
Beiträge: n/a
Standard mit blauer Tinte?

am besten noch handschriftlich mit Füllfederhalter und blauer Tinte
very romantic

-

Aber mal ehrlich, ihre Argumentation ist ein wenig zu biologistisch und platt. Und Technik beschleunigt und verändert Datingprozesse. Liebe wird (wieder?) oberflächlich. Am Ende hat der Mann die Entscheidungsmacht, da er mehr Zeit für Karriere- und Familienplanung hat? Bitte?
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