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  #481  
Alt 12.05.2007, 02:32
unknown
 
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Standard Ne yapmis?

Adam öldürmüs
Genelde Asker ve Polis
Baska yapinca karsi cik, Deniz bey yapinca Halk kahramani olsun
Sovyetler batti.Uyanin artik
  #482  
Alt 12.05.2007, 02:57
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Standard Isinize Gelmedi degilmi

Hatta Atanin annesi daha kücüktü.Kvirmakta ustasin lan sen kerhaneci dürzi
  #483  
Alt 12.05.2007, 03:45
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Standard Tandoganin sembolüne bak

Cumhuriyet mitinglerinin favori sanatçýsý Edip Akbayram"ýn, terör örgütü PKK yanlýsý etkinliklerin de vazgeçilmez ismi olduðu ortaya çýktý.

Sanatçý Akbayram, 14 Nisan"daki Tandoðan Mitingi"nden iki hafta önce Londra"da PKK bayraklý ve Apo posterli kitleleri coþturmuþ. Ýngiltere"deki Nevruz kutlamalarý bu yýl Halkevi, Kürt Toplum merkezi, Kürt Kültür Merkezi, Ýngiltere Gençlik Meclisi"nin de aralarýnda bulunduðu Kürt dernekleri tarafýndan organize edildi. Ve kutlamalar "Güneþimizi karartamazsýnýz" sloganýyla 2 Mart 2007"de Haringey"deki Kurdish Community Centre"da düzenlenen "Halay Gecesi" ile baþladý.

1 Nisan 2007 tarihinde ise Londra"daki Sordicth Park"da konser düzenlendi. Ýþte bu konsere Cumhuriyet Mitingleri"nin vazgeçilmez ismi Edip Akbayram"ýn "Koma Agire Jiyan", "Rojin", "Aziz Weysi", "MC Zagros", "Govenda Zilan" ve "Kürt Halk Danslarýnýn" ile birlikte sahne aldý.

Akbayram"ýn bulunduðu sahnenin hemen önünde bu sefer "Biji Serok Apo, Biji Öcalan" (Apo Çok Yaþa) sloganlarý atýldý. Ve bu sefer Akbayram"ýn þarkýlarý ile ellerinde Türk bayraklarý olan deðil bölücü örgüt PKK"nýn sözde bayraklarý olan kitleler coþtu. Konserde teröristbaþý Abdullah Öcalan"ýn posterleri de elden ele dolaþtý.
  #484  
Alt 12.05.2007, 12:39
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Standard hiyarto

isterse 1200 sene olsun..gercekleri sakliyormu.hayir..ama senin gibi bi hiyar ne anlar..
  #485  
Alt 12.05.2007, 13:06
Benutzerbild von rhizome
rhizome rhizome ist offline
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Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 292
Standard Elif Shafak - Mein Land steht kopf.

Einer der *objektivsten* Analysen der Staatskrise in der TR, die ich in den letzten Wochen lesen durfte - möchte ich euch nicht vorenthalten.
Vielleicht inspiriert dieser schöne Artikel von Shafak ja den einen oder anderen, einen aufgeklärteren/humaneren Ton hier anzuschlagen.


Fluch und Segen

Mein Land steht kopf. Zur Lage in der Türkei.

Von Elif Shafak

Eine alte chinesische Verwünschung lautet: »Mögest du in interessanten Zeiten leben.« Wir Türken leben derzeit in überaus interessanten Zeiten. Täglich, stündlich passiert bei uns etwas Unerwartetes. Ist es ein Fluch oder ein Segen, in interessanten Zeiten zu leben? Wohl von beidem etwas. Anstrengend scheint es allemal. Es ist nicht leicht, Türke zu sein.

Die Entwicklung in der Türkei wird von den westlichen Medien aufmerksam verfolgt, aber nicht immer ist ihnen klar, worum es geht. Manche Journalisten stellen die jüngste Krise als einen Kampf zwischen »Säkularisten« und »Islamisten« dar. So einfach ist es nicht. Wer die türkische Politik analysiert, sollte sich vor täuschend simplen Begriffen hüten. Zunächst einmal kann man die regierende AKP nicht als »islamistisch« bezeichnen. Sie mag uns gefallen oder nicht, »fundamentalistisch« agiert sie nicht. Sie hat während ihrer Regierungszeit mehr für den EU-Beitritt getan als jede andere türkische Partei. Sie ist aufgeschlossener als die Sozialdemokraten, was überfällige Reformen angeht. Mit einem Wort, die AKP ist westlicher als viele ihrer Gegner. Zweitens sind nicht alle türkischen Säkularisten Demokraten. Einige plädieren ganz offen für einen Militärputsch, fordern eine Intervention der Armee. Und zur Opposition gehören ja auch nationalistische, antiwestliche Gruppierungen. All das macht die Türkei zu einem Land, in dem politische Etiketten ziemlich unscharf sind und die »islamistische« Regierungspartei fortschrittlicher handelt als die oppositionellen »Sozialdemokraten«. Hinzu kommt, dass die Armee einen gewichtigen politischen Faktor darstellt. Die politischen Verhältnisse in der Türkei sind verwickelt. Wer die Dynamik dieses Landes verstehen will, muss auf Klischees verzichten und Nuancen beachten.

Ausgangspunkt der gegenwärtigen Krise war die Nominierung von Abdullah Gül für die Präsidentenwahl. Das Amt selbst ist weitgehend repräsentativ, aber der Staatspräsident hat das Recht, Gesetze zu blockieren. Außerdem gilt das Amt als »Haus Atatürks«, und insofern besitzt es für die gesamte Nation enorme Symbolkraft. Es steht für Modernisierung, Westorientierung und Säkularismus. Kaum war Abdullah Gül nominiert, kam die Frage auf, ob er der richtige Mann sei.

Gül ist seit einigen Jahren türkischer Außenminister und in weiten Teilen der Gesellschaft sehr beliebt. Er ist umgänglich, locker, freundlich. Er hat ein gutes Verhältnis zu den kritischen Intellektuellen. Er trat für Meinungsfreiheit ein und hat sich öffentlich für eine Änderung des Paragrafen 301 (Beleidigung des Türkentums) eingesetzt, während viele seiner Parteifreunde einen solchen Schritt ablehnen. Kaum jemand hatte Vorbehalte gegen Gül persönlich. Allerdings gab es ein Problem: Seine Frau trägt das muslimische Kopftuch, das in staatlichen Institutionen verboten ist. In einem Land, in dem Symbole eine so wichtige Rolle spielen, muss das weitreichende politische Auswirkungen haben. Güls Kandidatur, von der er nun zurückgetreten ist, löste große Besorgnis aus. Bei dem Gedanken, eine Kopftuch tragende Frau könnte die First Lady der Türkei sein, wurde vielen Türken unwohl. Sie sehen den säkularen Charakter des Staates gefährdet.

Doch das ist nur die eine Seite der Geschichte. Die andere Seite ist die Armee. Das türkische Militär hat immer eine zentrale Rolle in der Politik des Landes gespielt, manchmal versteckt, oft unverhüllt. Vergangene Woche veröffentlichte die Armee eine Warnung auf ihrer Website. Diese Erklärung wurde als ein kleiner »E-Putsch« interpretiert, passend zum Zeitalter des Internets.

Nach der Warnung der Armee zogen mehr als 700000 Demonstranten durch Istanbul und riefen regierungskritische Parolen. »Die Straße zum Präsidentenamt ist für Imame gesperrt«, hieß es auf einem der Transparente. »Wir wollen keine First Lady mit Kopftuch«, stand auf einem weiteren. In anderen Städten fanden ähnliche Kundgebungen statt. Gleichwohl waren die Demonstranten eine bunt zusammengewürfelte Mischung unterschiedlicher, wenn nicht gegensätzlicher Gruppen und Stimmen. Kennzeichnend für die Protestkundgebungen war die große Zahl weiblicher Teilnehmer. Türkische Frauen sind politisch zunehmend aktiv, auch wenn die Zahl der weiblichen Abgeordneten noch sehr klein ist. Dies ist ein Streit über Frauen und von Frauen. Es ist das Erscheinungsbild von Frauen, um das heftige ideologische Kämpfe ausgetragen werden. Die große Frage lautet: Werden Frauen mit und ohne Kopftuch einander respektieren?

Die Türkei ist ein Land, dessen Modernisierung seit je von einer politischen und kulturellen Elite angestoßen und durchgeführt wird. Wer vertritt die Nation? Die Elite? Die Armee? Die Konservativen? Jede Gruppe betrachtet sich als einzige Vertreterin des Staates, ohne zu bedenken, dass die Nation uns allen gehört. Interessanterweise haben die antiwestlichen Hardliner in der Türkei und die antitürkischen Hardliner in Europa vieles gemeinsam. Beide halten Islam und westliche Demokratie für unvereinbar. Beide sind gegen eine EU-Mitgliedschaft der Türkei. Der gemeinsame Boden von antiwestlichen Türken und turkophoben Europäern ist ihre Fremdenfeindlichkeit.

Die Präsidentenwahl ist inzwischen für ungültig erklärt worden, und die Nation stellt sich auf Neuwahlen ein – der einzige Ausweg aus dieser verfahrenen Situation. Wie in vielen anderen Ländern gibt es auch in der Türkei politische Differenzen. Die meisten Türken sind gegen den islamischen Fundamentalismus und gegen einen erneuten Militärputsch. In einer Demokratie lassen sich Meinungsverschiedenheiten nur auf demokratischem Weg lösen. In der nächsten Zeit werden wir noch mehr gegenseitiges Verständnis zwischen den demokratischen Kräften in der Türkei und in Europa benötigen. Wir leben in einer Übergangsphase. Wir sind dabei, Demokratie zu lernen. Das mag ein wenig dauern. Doch eines steht fest: Die Türkei ist zu dynamisch und für den Westen zu wichtig, als dass er sie verlieren darf. Sind die Brücken zwischen der Türkei und der Europäischen Union einmal eingerissen, wird das negative Auswirkungen nicht nur für die Demokraten in der Türkei, sondern auch für ein multikulturelles Europa haben.

Aus dem Englischen von Matthias Fienbork

Die Schriftstellerin (36) lebt in der Türkei und in den USA. Zuletzt erschien von ihr im Eichborn Verlag »Der Bastard von Istanbul«.


DIE ZEIT, 10.05.2007 Nr. 20
  #486  
Alt 12.05.2007, 13:08
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Standard Nachtrag: Elif Shafak - ein Portrait.

Verflixte Vergangenheit

Wie die Autorin Elif Shafak die Krise der Türkei sieht – und was ihr Roman erzählt.

Von Bernadette Conrad

Stellen wir uns vor: Ein Fest, und die Tische biegen sich. Albanische Fleischbällchen, Meeresfrüchte aus Griechenland, Gewürze aus Kurdistan, armenische Pasteten, türkischer Pilaw. Dazu wird gesungen, Lieder gehen hin und her zwischen den Sprachen, hört einer auf, setzt ein anderer fort. Ein schöner Traum? »Wir sind die Enkel des osmanischen Reiches mit seiner ganzen kulturellen Vielfalt«, hat Elif Shafak am Grab von Hrant Dink gesagt. Der armenischstämmige Journalist, Freiheitskämpfer und Freund von Orhan Pamuk war am 19. Januar 2007 ermordet worden. »Er hat mir gezeigt: Es ist eine mögliche Wirklichkeit, dass an einem Tisch das ganze reiche Erbe des Landes Platz hat.«

Ist also in der Türkei von heute schon die Begeisterung für die türkisch-multikulturelle Küche als Verrat zu sehen? »Wir sind eine leidenschaftlich politisierte Gesellschaft«, sagt Elif Shafak. Die 36-jährige Romanautorin steht schon lange im Rampenlicht der türkischen Öffentlichkeit. So lange, dass sie jetzt mal eine Pause will und nach Amerika gezogen ist. Eine Auszeit nach den traurigen Ereignissen des letzten Jahres, die sie ermüdet und erschöpft haben. Im September 2006 wurde Elif Shafak selbst angeklagt, in ihrem neuen Roman »das Türkentum beleidigt« zu haben. Die Anklage wurde nach einem Tag abgewiesen.

»Die Grenzen des Nationalstaates sind nicht die Grenzen der Fantasie«

Auch diesen Roman, Der Bastard von Istanbul, will Elif Shafak, so scheint es, als Speise verstanden wissen. Zimt heißt das erste Kapitel, dann: Garbanzobohnen. Zucker. Weizen. Pistazien. Geröstete Haselnüsse. Mandeln. Da wird gut und kulturell reich gekocht – Elif Shafak, die sich zu ihrer türkischen Herkunft und Tradition bekennt, ist zugleich ein Inbild kultureller Vielfalt. 1971 in Straßburg geboren, in Madrid und Amman aufgewachsen, ging sie erst spät in die Türkei, wo sie Politikwissenschaften studierte, darin promovierte, bevor sie noch einen Abschluss in Gender and Women’s Studies absolvierte und in Tucson, Arizona, unterrichtete. Und die Türkei war sogar einmal stolz auf diese produktive junge Autorin. Für den Roman Spiegel der Stadt erhielt sie 2000 den Preis des türkischen Schriftstellerverbandes. Dann aber kam Die Heilige des nahenden Irrsinns – in englischer Sprache. »Für mich, deren Leidenschaft Sprache ist, war dies eine poetisch-sprachliche Entscheidung, keine politische. Englisch ist eine mathematische, Türkisch hingegen meine emotionale Sprache. Ich hänge an beiden. In der Türkei wurde dies aber von manchen als kultureller Verrat betrachtet, als Verrat an meiner Muttersprache. Die Ultranationalisten können nicht verstehen, dass man auch vielsprachig, multikulturell, kosmopolitisch sein kann. Sie verstehen nicht, dass eine Autorin in zwei Sprachen schreibt, ohne die Verpflichtung zu empfinden, die eine zu wählen und die andere fallen zu lassen. Die Grenzen des Nationalstaates gehen eben nicht zusammen mit den Grenzen der Fantasie.«

Der Bastard von Istanbul ist wiederum zuerst auf Englisch erschienen. In diesem Roman laufen die Geschichte der jungen Türkin Asya, die ihren Vater nicht kennt, und der jungen halb-armenischen Amerikanerin Armanoush, die nach ihren Wurzeln sucht, aufeinander zu. Die beiden jungen Frauen treffen sich in Istanbul, und in ihrer Begegnung berühren sich zwei Familiengeschichten, die einander auszuschließen scheinen, aber eigentlich, das erweist der Verlauf des Romans, in der Tiefe der Vergangenheit miteinander verflochten sind. Tief unten – dort, wo 1915/16 der armenische Völkermord stattfand.

Dieses Tabu nicht nur beim Namen zu nennen, sondern es gar zum verschlungenen Knoten einer Geschichte zu machen, in dem sich das Schreckliche und das Hoffnungsvolle berühren, war wohl zu viel für die Ultranationalisten. »Die Türkei ist von kollektiver Amnesie befallen«, sagt Elif Shafak. »Als zukunftsorientierte Gesellschaft will sie ihre Vergangenheit vergessen. Darin liegt ja auch etwas Positives, Dynamisches. Aber es gibt eine Kehrseite.« Für Elif Shafak bildet die Frage nach dem Für und Wider der historischen Offenheit den Ausgangspunkt ihres Romans. »Wenn die Vergangenheit im Dunkeln liegt: Ist es besser, sie ans Licht zu holen? Oder einfach weiterzugehen?« Im Roman reicht Shafak diese Frage ihren Figuren weiter, die unterschiedlich damit umgehen. »Was die Faszination der Geschichte angeht«, sagt Armanoush zu Asya, »musst du verstehen, dass unsere Geschichte trotz des Schmerzes, den sie in sich birgt, das ist, was uns lebendig und miteinander verbunden bleiben lässt.« Worauf Aysa scharf antwortet: »Für mich fängt Geschichte heute an, verstehst du? Es gibt keine zeitliche Kontinuität. Du kannst dich nicht deinen Vorfahren verbunden fühlen, wenn du nicht einmal deinen Vater kennst. Vielleicht werde ich seinen Namen nie in Erfahrung bringen. Wenn ich darüber nachdenke, werde ich verrückt. Also sage ich mir, warum willst du die Geheimnisse ans Licht bringen? Siehst du nicht, dass die Vergangenheit ein Teufelskreis ist?«

Aber die Geschichte durchkreuzt die Konzepte der Figuren, und nicht alle haben die Größe, mit dem neuen Blick auf die Dinge zu leben. Für eine Figur wird die Wahrheit sogar tödlich sein: Als Gift versteckt in jenem köstlichen Ashure, aus dem sich ja das ganze Buch zusammensetzt: Zimt, Garbanzobohnen, Zucker, Weizen, Pistazien, Haselnüsse, Mandeln.

Nicht zufällig ist diese tragische Figur einer der wenigen Männer, die in dem Buch vorkommen. »Ich wollte Frauen im Mittelpunkt haben. Das kulturelle Gedächtnis eines Landes wird über die Frauen weitergegeben, die Mütter, Großmütter, Tanten. Das meiste an Erinnerung verdankt man ihnen.« So sind es auch im Roman die Tanten und Mütter, die die seelische Bewältigung leisten und befördern, auch und gerade dort, wo das zweite große Tabu berührt wird, das Elif Shafak für noch mächtiger erachtet als das politische: das sexuelle. Auch Vergewaltigung, Inzest, Abtreibung liegen verborgen in den Kellern von Asyas Familiengeschichte. Die junge Frau wird damit fertig werden. Sie, die jung genug ist, um die aufgebrochene Familiengeschichte einzuflechten in die eigene Zukunft, ist längst in anderen Netzwerken eingespannt als nur dem familiären. Für Asya ist die Künstlerrunde im Istanbuler Café Kundera ihre Zuflucht; Armanoush begegnet ihren armenischen Freunden im Schutz eines Chatrooms mit Namen Café Constantinopolis.

»Ich hatte nie einen Vater, ich war immer frei und unabhängig«

Elif Shafak, die sich als Post-, also: selbstkritische Feministin versteht, ist im Schutz weiblicher Energie groß geworden. Die Tochter einer alleinerziehenden Diplomatin kennt aber auch beide Seiten der Vaterlosigkeit: »Ich war immer frei und unabhängig – etwas, das ich mit einem türkischen Vater so nie erlebt hätte. Zugleich gibt es natürlich diese Leerstelle. Die ganze türkische Gesellschaft ist auf den Baba ausgerichtet, in Sport, Politik, Medien, sogar der Staat versucht eine Vaterrolle einzunehmen. Die Sehnsucht nach diesem Baba, nach dieser Vaterfigur, habe ich allerdings nie empfunden.«

Zuletzt sollte man vielleicht von der Liebe reden. Dass Der Bastard von Istanbul nämlich auch eine Liebeserklärung an Istanbul ist und das ganze Buch ja gelesen werden kann als Ausdruck kritischer Loyalität zu seinem Land. »Eine Tradition, der ich mich sehr nahe fühle, ist der Sufismus. Die Sufis wussten immer, dass es viele Wege zur Wahrheit gibt. Die Offenheit für andere, der Respekt für Frauen war ihnen selbstverständlich.« Der Name Elif bedeutet übrigens »Tor zum Unbekannten«. Ihren Nachnamen gab sich die 17-Jährige selbst. Sie warf den Vaternamen ab und wählte Shafak, was bedeutet: Morgendämmerung.
Elif Shafak: Der Bastard von IstanbulRoman; aus dem Englischen von Juliane Gräbener-Müller; Eichborn Verlag, Frankfurt a. M. 2007; 458 S., 22,90 €Spiegel der StadtRoman; aus dem Türkischen von Beatrix Caner; Literaturca Verlag, Frankfurt a. M. 2004; 365 S., 19,80 € Der Bastard von IstanbulRoman; aus dem Englischen von Juliane Gräbener-MüllerElif ShafakBelletristikBuchEichborn Verlag2007Frankfurt a. M.22,90458Spiegel der StadtRoman; aus dem Türkischen von Beatrix CanerElif ShafakBelletristikBuchLiteraturca Verlag2004Frankfurt a. M.19,80365

DIE ZEIT, 10.05.2007 Nr. 20
  #487  
Alt 14.05.2007, 19:02
unknown
 
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Standard Genial

- Wer die Dynamik dieses Landes verstehen will, muss auf Klischees verzichten und Nuancen beachten. -


Ich hoffe, daß man diesen Beitrag, hier bei Vaybee, entsprechend zu würdigen weiß.
Er ist mit Abstand das Beste, was über dieses Thema bislang gepostet wurde.
Danke!

(;
  #488  
Alt 15.05.2007, 13:59
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Standard Weiss nicht

Nur weils in der Zeit stand in einer deutschen Zeitung?
Ich finde man kann alles angeblich objetiv schreiben...
  #489  
Alt 15.05.2007, 22:15
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Standard o.T.

Hat nix mit der Quelle (Zeit) zu tun, so autoritätshörig bin ich dann doch nicht, sondern ist meine persönliche Meinung bzw Lesart - der Ton macht bekanntlich die Musik. Und ich finde, Elif Shafak ist eine der wenigen kritischen Stimmen, die im prekären Akt der analytischen Auseinandersetzung mit der türkischen Staatspolitik (sehr oft) den richtigen Ton trifft.
  #490  
Alt 15.05.2007, 22:18
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Standard Chaos zwischen Kopftuch und Bikini

Chaos zwischen Kopftuch und Bikini

Die Proteste in der Türkei spiegeln die Zerrissenheit des Landes wider: Linke Feministinnen wettern gegen liberale Christen, Nationalisten gegen Muslime.

Von Michael Thumann

Istanbul

Die Türkei gibt der Welt Rätsel auf, aber am meisten verwirrt sie derzeit sich selbst. Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Modernste im ganzen Land? So sieht die Schönheitskonkurrenz der türkischen Eliten aus. Jeder hält sich für fabelhaft fortschrittlich und den politischen Gegner bestenfalls für prähistorisch. Jeder findet sich demokratisch und die andere Seite autoritär. Jeder sieht sich selbst bedroht und die anderen als Angreifer. Die anderen, das sind, je nach Standpunkt, die »Islamisten« oder die weltlichen »Nationalisten«. So gab es an den vergangenen Wochenenden ein verblüffendes Schauspiel: Hunderttausende prowestliche Bürger demonstrierten gegen die Regierung, von der die EU-Botschafter im Land und viele Türken sagen, sie sei die prowestlichste seit langer Zeit.

Die Verbohrten, die ebenfalls auf diesen Demonstrationen marschierten, die rechten und linken Nationalisten, die Kommunisten und pensionierten Knüppelpolizisten, sollen hier nicht erwähnt werden. Auch keine Politiker. Interessanter sind jene, die sich für eine westliche Türkei einsetzen, Frauengruppen und säkulare Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Sie kritisieren die seit 2002 regierende konservativ-muslimische AKP von Ministerpräsident Tayyip Erdoðan. Und sie repräsentieren einen Teil der wachsenden türkischen Zivilgesellschaft.

Doch um ein vollständiges Bild zu bekommen, fragen wir auch jene, die nicht auf den Demonstrationen waren: Vertreter von ethnischen und religiösen Minderheiten, liberale Intellektuelle. Sie fühlen sich vom grassierenden Nationalismus und gerade nicht von der Regierung bedroht. Und sie gehören zum anderen wichtigen Teil der türkischen Zivilgesellschaft.

Lässt man sie reden, tritt zutage, dass in der Türkei trotz aller Reformbemühungen westliche Werte nur zum Teil übernommen werden oder eine ganz eigene Ausrichtung erhalten. Was zerreißt die türkischen Eliten, wenn sie über ihre Regierung streiten?

Arzu Kayk sitzt in einem dieser freundlich-weltlichen Cafés von Istanbul, wo sich die Sonne im Milchglas bricht, der Cappuccino auf polierten Stahltischen dampft und die Kellnerinnen in hautengen Jeans bedienen. Arzu Kayk trägt die blonden Locken weithin sichtbar und erinnert sich an dunkle Zeiten. Sie war 13, als der alte Nachbar ihre Mutter anschrie, sie solle Arzu im Sommer nicht im Bikini herumlaufen lassen. Er schlug die Jungs, die mit ihr spielten. Er saß vor seinem Haus und pfiff erwachsenen Frauen hinterher. »Für mich war der Typ die fleischgewordene Intoleranz«, sagt die 29-jährige Kayk. Sie leitet heute den Verband für positives Leben, eine NGO, die HIV-infizierten Menschen hilft. Vor zehn Jahren besuchte sie die anatolische Stadt Urfa und trug ein ärmelloses T-Shirt. Männer und Frauen begannen, mit Steinen nach ihr zu werfen. »Das hat meine Einstellung zu Konservativen und Religiösen geprägt«, sagt Arzu Kayk.

Mit welchen Steinen wirft Tayyip Erdoðan? »Für mich repräsentiert er den konservativen Mann und die männliche Kultur, in der Frauen zurückzutreten haben.« Kayk ging auf die Straße, als Premier Erdoðan mit der erdrückenden Parlamentsmehrheit der AKP auch noch den Präsidentenposten mit einem Parteifreund besetzen wollte. Ein Religiöser sollte es sein! Die Verfassung ermögliche dies zwar, aber: »Ist es demokratisch? Erdoðan wollte uns zeigen, dass er alle Macht hat, dass er der Gebieter, dass er der Riese ist.« Kayk möchte »Pluralismus« in der Türkei, und dazu gehört für sie, dass Premier und Präsident eben unterschiedlichen Lagern angehören.

Das ist nicht unbedeutsam. Der noch amtierende Präsident, der säkulare Jurist Ahmet Sezer, blockiert viele Gesetze der Erdoðan-Regierung zur wirtschaftlichen Öffnung der Türkei. Sezer habe dafür gute Gründe, meint Kayk. Erdoðan ergebe sich zu schnell den Vorschriften des Internationalen Währungsfonds, seiner Privatisierung fehle der nationale Plan. »Er kriecht den USA in den Hintern.« Kayk verabscheut die amerikanische Politik und die Globalisierung nach dem Geschmack der Mächtigen. Das Gute an der Globalisierung? Dass neuerdings auch andere ihre Botschaft streuen können. »Hugo Chávez in Venezuela zeigt es den westlichen Großkonzernen und gibt den Menschen den Fisch zum Essen zurück.« Damit sind an unserem Tisch auch der zweite Cappuccino und einige Gläser Tee ausgetrunken.

Die Wirtschaft der Türkei wächst schnell, aber die Ungleichheit auch und damit die Unzufriedenheit. Nazan Moroðlu gehört zur weltlichen Elite des Landes. Die 60-jährige Anwältin und angesehene Frauenrechtlerin sitzt in ihrem edelholzgetäfelten Büro unter dem Kronleuchter. Nicht gerade ein Ort für Revolutionäre. Aber auch sie stört der zu liberale Wirtschaftskurs Erdoðans, gegen dessen Politik sie demonstriert hat. »Ist die Privatisierung zum Wohl des Landes?« In Izmir sei der Hafen an ein Konsortium mit türkischen und ausländischen Firmen verkauft worden. »Es wäre besser«, sagt Moroðlu, »türkische Firmen würden das allein machen, damit strategisch wichtige Industrien in türkischer Hand bleiben.«

Nazan Moroðlus Vorwurf an Erdoðan: »Er führt zwar westliche Reformen durch, aber das ist nicht seine letzte und wahre Absicht.« Vor längerer Zeit hätten er und sein Außenminister die Demokratie noch als Mittel zum Zweck bezeichnet. Moroðlus Frauenverband, der IKKB in Istanbul, hat deshalb mit anderen Frauenorganisationen die große Anti-AKP-Demonstration mitorganisiert. Erdoðans Ehefrau trägt Kopftuch, das sei ein politisches Symbol und eine Provokation für viele Türken. »Wir möchten unseren weltlichen Lebensstil nicht ändern«, sagt Moroðlu.

Doch welche islamische Reform hat Erdoðan den Türken aufgezwungen? Weder gibt es den heiligen Freitag noch ein Alkoholverbot, geschweige denn einen Kopftuchzwang. »Das trauen sie sich nicht, also versuchen sie, kleine Schritte zu gehen.« In einem Dorf bei Alanya habe der AKP-Bürgermeister geplant, Mehrfach-Ehen von Männern zu unterstützen. In einigen AKP-kontrollierten Behörden seien bei Bewerbungen nur Männer zugelassen worden. »Nach dem Protest der Anwaltskammer und der Frauenorganisationen haben sie zurückgesteckt«, sagt Moroðlu. Eine versteckte Agenda also. Wenn Erdoðans Leute diese hätten, wie erklärt sich dann, dass sich die Zahl der Schnapsfirmen verdreifacht hat? »Nun, so ist es, wenn man Dinge verbieten will. Das Gegenteil passiert«, lächelt Nazan Moroðlu.

Ihr Verband kämpft für Frauenrechte im türkischen Alltag, für gender mainstreaming in einer Männergesellschaft und gegen die barbarische Tradition der Ehrenmorde im türkischen, überwiegend von Kurden bewohnten Osten. Wie denkt Moroðlu darüber, dass Erdoðan den Kurden mehr Rechte einräumt als die streng säkularen Regierungen davor – zum Beispiel mit Rundfunksendungen in kurdischer Sprache? »Wir sind ein Staat von Bürgern, keine Addition von Minderheiten«, sagt die Juristin. Erdoðans AKP verstehe das staatsbürgerliche Konzept nicht. »Ein Kurde kann hier alles sein und alles sagen, aber als türkischer Bürger. Und die Landessprache bei uns ist Türkisch.« Die stete Rede über Minderheitenrechte, fügt sie hinzu, komme von außen. »Die Europäische Union ist da ein Problem für die Türkei. In der EU kursieren Karten von Kurdistan. Wir wollen aber unser Land nicht aufteilen lassen.«

Mit dieser Furcht ist Nazan Moroðlu nicht allein. Viele Türken teilen diese Angst – und es gibt ein Beispiel für dieses Szenario. In der Nachbarschaft zerfällt gerade ein Nationalstaat in seine ethnischen und religiösen Einzelteile, der Irak. Auch die Türkei ist ein Staat vieler Ethnien und mehrerer Religionen. Die türkische Zivilgesellschaft ist bunt, und sie ist gespalten. Gerade die Minderheiten, aber auch Istanbuls liberale Intellektuelle waren kaum vertreten auf der Demonstration gegen die Regierung. Warum?

Die Redaktion der armenischen Wochenzeitung Agos in Istanbul wird von einem Polizisten bewacht, der kurz aufblinzelt, wenn jemand vorbeihuscht. Im Februar wurde hier der christliche Chefredakteur Hrant Dink von einem gedungenen minderjährigen Mörder erschossen. Sein Nachfolger Etyen Mahçupyan, der lange im renommierten Forschungsinstitut Tesev gearbeitet hat, hielt sich fern von den Massenkundgebungen der vergangenen Wochen. Beunruhigt ihn die Gefahr des Islamismus nicht? »Papperlapapp. Die Türkei bewegt sich stetig fort vom Islamismus, das zeigen alle soziologischen Studien«, sagt er. Die Zahl der Kopftuchträgerinnen habe in den vergangenen sieben Jahren abgenommen. Und unter den Frauen mit Kopftuch wachse die Zahl sehr selbstbewusster Bürgerinnen. Aber schwimmt nicht die AKP-Regierung auf der islamisch-konservativen Welle? Er seufzt. »Schauen Sie, wir haben eine neue Bourgeoisie von Muslimen in der Türkei«, erklärt er. Sie seien auf wirtschaftlichen Erfolg aus, sie seien individualistisch, sie trennten Politik und Geschäft von ihrem persönlichen Glauben. So würden diese Muslime die Religion modernisieren. Mag sein, aber was hat die AKP damit zu tun? »Die Regierung ist das Produkt dieser Modernisierung der türkischen Muslime. Die Islamisten sind an den äußersten Rand gedrängt worden, die konservative, pragmatische AKP triumphiert.«

Doch werden nicht gerade unter der Regierung Erdoðan Christen umgebracht, so wie sein Vorgänger in der Agos-Redaktion? Mahçupyan seufzt wieder, er sagt all dies offenbar nicht zum ersten Mal. »Moderne Muslime, von denen ich rede, sehen Christen nicht als Bedrohung, sondern als Gläubige anderen Bekenntnisses.« Es seien nationalistische und streng säkulare Türken, welche Christen und vor allem christliche Missionare zur Bedrohung der staatlichen Einheit erklärt hätten. Diese Leute seien ebenso Gegner der AKP-Regierung wie der EU.

Aber die Drohungen gegen seine Zeitschrift Agos? »Kommen von Nationalisten.« Moment mal, aber schmücken die nicht manchmal ihre Parolen mit Koranversen? Ja, es gebe türkische Nationalisten, die Muslime sind, aber gefährlich seien sie nicht wegen des Glaubens, sondern wegen des Nationalismus. Mahçupyan beugt sich weit über seinen Schreibtisch: »Ganz ehrlich, wir Christen ziehen es vor, unter einer konservativ-muslimischen Regierung zu leben als unter einer national-säkularen Regierung.« So hat der Christ Etyen Mahçupyan denn auch schon zweimal AKP gewählt.

Mahçupyan ist in seinen Ansichten kein skurriler Einzelgänger. Im ökumenischen Patriarchat sieht der Sprecher, der griechisch-orthodoxe Pater Dositheos, die Bedrohungslage ähnlich: »Die Mörder der christlichen Missionare sind Nationalisten, die den Islam benutzen, aber auf jeden Fall aus dem nationalistischen Spektrum stammen.« Wie unterschiedlich türkische Politiker damit umgehen, ist Þahin Alpay, Politikprofessor an der Istanbuler Bahceþehir-Universität, aufgefallen. In der Professorenkantine mit Blick auf die asiatische Seite des Bosporus vergleicht er zwei Zitate nach den Morden an den christlichen Missionaren. Premier Erdoðan sagte: »Wir haben 36 verschiedene Völker und andere Religionen und Identitäten, die respektiert werden müssen. In Europa gibt es rund 6000 Moscheen. Wir müssen bei uns den Kirchen und Synagogen die gleiche Sicherheit geben.« Der säkulare Präsident Sezer sagte nur: »Die Menschen müssen ihre Reaktionen demokratisch und gewaltfrei zeigen.« – »Ist es nicht eigenartig«, fragt Alpay, »wie intolerant die säkularen Türken die muslimisch-nationale Identität der Türkei verteidigen im Vergleich zu den aufgeklärten Muslimen um Erdoðan?«

Deshalb findet Ümit Cizre, eine liberale, nichtreligiöse Politikprofessorin von der Bilkent-Universität, die Rede von der versteckten islamischen Agenda der Regierung »absurd«. »Entscheidend ist, was Erdoðan tut, und nicht, was er in der Vorstellung seiner Gegner tun könnte«, sagt sie. Die AKP islamisiere das Land nicht, sie modernisiere es und führe es mit weitreichenden Reformen an die EU heran. Und dazu gehöre die Trennung von Militär und Staatsgeschäften, vorangetrieben durch die Entmilitarisierung des Nationalen Sicherheitsrats. »Aber das gefällt nicht jedem, vor allem nicht der Armee.«

Doch ist Erdoðan das Reformieren zu Kopf gestiegen? Warum besteht er auf einem gläubigen Präsidentschaftskandidaten aus seiner Partei? Þahin Alpay, der einst einer streng säkularen Partei angehörte, hält die AKP für pragmatisch und absolut wählbar für nichtreligiöse Türken. Aber er glaubt auch, dass Erdoðan bei der Präsidentschaftswahl unklug taktierte. Erdoðan habe gewusst, wie wichtig der Präsidentenposten, der Sessel des Staatsgründers Atatürk, für die säkulare Bürokratie sei. »Der Widerstand war zu erwarten«, sagt Alpay. Der Premier hätte deshalb von Anfang an einen Kompromiss mit der nichtreligiösen Opposition suchen sollen, anstatt die Sache parteiintern zu regeln. Zusammen mit der Armee und der Opposition habe er so zur Staatskrise beigetragen.

In dieser Krise stehen sich nun die zwei Flügel der türkischen Zivilgesellschaft unversöhnlich gegenüber: Westen gegen Westen. Ihr widersprüchlicher Blick auf die Regierung gründet auch in ihrer durchaus selektiven Weise, in der sie westliche Ideen verarbeiten. Während die einen die Trennung von Staat und Religion hochhalten, geht es den anderen noch mehr um die Trennung von Politik und Militär. Die Staatskrise dürfte, wenn es gut geht, durch die Parlamentswahl im Sommer entspannt werden. Wenn es nicht gut geht, könnte sich die Armee der Sache annehmen. Dann wird es auf die Zivilgesellschaft nicht mehr ankommen.


DIE ZEIT, 10.05.2007 Nr. 20
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