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Alt 02.01.2004, 18:07
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kardelencilesi kardelencilesi ist offline
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Standard Recht-UnRecht-Menschlichkeit

Du hast höchstwahrscheinlich recht mit der Andeutung ich würde die deutsche Geschichte nicht kennen. Es war auch nicht meine Absicht die Handlung der Amerikaner nach dem Zweiten Weltkrieg zu verteidigen, denn jedem etwas belesenen Menschen ist es bekannt, dass Deutschland zu einer Agrargesellschaft umgeformt wäre, wäre nicht der kommunistische Feind Hinter dem Eisernen Vorhang.
Es ist Unrecht einen Menschen zu töten, aber es ist kein Unrecht ein Rahmen zu bilden, die bestimmt, wonach diese „Verbrecher“ behandelt werden. Aus diesem Grunde ist auch in Deutschland wie auch in anderen Ländern das StafGesetzBuch (StGB) entstanden. Es ist Unrecht einen unschuldigen Menschen zu schaden. Wer zu unrecht einen Menschen schadet, der muss sich vor dem gesetzten Rahmen zu Verantwortung ziehen. Wie ein Mörder sich für seine Tat vor Gericht gestellt wird, so müssen sich auch Kriegsteilnehmer die Konsequenzen für ihr Verhalten tragen. Wir leben in einer Welt der Kausalität, wenn man was tut, muss man auch hinter diesem stehen.
Die „Kriegsgefangenschaft“ hat wie der Name schon hergibt mit Krieg zu tun. Nach islamischer Auffassung darf nur Krieg betrieben werden, wenn ein muslimisches Land angegriffen wird und die 5 Grundrechte (Lebens-, Religions-, Gewissens-, Verstandes und Familienschutz) nicht mehr gewährleistet sind. Nach dieser Auffassung hätten die Angreifer ein Unrecht getan. Und wenn die Muslime siegreich aus dieser Schlacht hervorgehen würden, so könnten sie diese Angreifer zur Verantwortung ziehen.
Es ist nicht richtig, dass sie zwangsläufig in die Gefangenschaft genommen werden, sie können auch sofort freigelassen werden oder erst gegen Dienste.
Da ich selbst kein Kriegsrechtler bin würde ich dir das Buch „Die Kriege des Propheten“ von Prof. Dr. Muhammad Hamidullah empfehlen. Denn dort sind verschiedene Aspekte der Kriege und deren Folgen sehr aufschlussreich geschildert worden.

Ich weiß nicht was du genau mit Unrecht meinst, wenn du aber damit Ungerechtigkeit meinst, so ist es deine persönliche Meinung, jedoch ist diese Handlung keineswegs Unrecht im Sinne der Abwesenheit vom Recht, ergo Un-Recht. Was Gerechtigkeit ist und was sie nicht ist darüber streiten sich die Gelehrten seit dem es die Menschheit gibt. Das Gerechtigkeitsempfinden ist meiner Meinung nach ein Gefühl, bei dem einen ist es oberflächlich und nicht ausgebildet und bei dem anderen tiefsinnig und vielschichtig.

Was die Menschlichkeit angeht so muss auf die gleiche Logik wie oben greifen. Aber jede Handlung hat mindestens zwei Aspekte, die nicht unbeleuchtet gelassen werden dürfen. Auf der einen Seite hat man die zu unrecht handelnden Angreifer und auf der anderen Seite die unschuldigen Verteidiger (wenn man es vereinfacht darstellen sollte). Und daneben gibt es noch die Waffenlieferer. Ist derjenige der die Waffen liefert und der Angreifer nicht genauso schuld an der Akt des Angriffs? Wer soll nun die Rechte der zu unrecht getöteten Menschen einfordern?

Du brauchst hierauf nicht antworten, da dies den Rahmen des Forumthemas sprengen würde.

Aber wenn dich dieses Thema wirklich interessiert würde ich dir das Buch „Die Kriege des Propheten“ von Prof. Dr. Muhammad Hamidullah sehr empfehlen.