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Alt 16.10.2003, 19:09
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Standard Aero Llyod ist pleite!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Tausende Aero-Lloyd-Passagiere sitzen fest

Die Insolvenz des Ferienfliegers Aero Lloyd hat Fluggäste wie Angestellte gleichermaßen überrascht. Seit sechs Uhr ist der Betrieb eingestellt. Tausende harren auf deutschen und ausländischen Flughäfen der angekündigten Ersatzflüge. Unter den versetzten Gästen: Einige der prominentesten Bundesligastars.


DPA

Aero-Lloyd-Fluggäste in Hamburg: Warten auf Ersatzmaschinen


Hamburg - Die Urlauber sitzen in Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart oder Baden Baden. Gestresst und müde, weil sie eigentlich in die schönsten Wochen des Jahres abheben wollten - und nun ist ihre Fluggesellschaft pleite. Ägypten und Griechenland bleiben zunächst einmal unerreichbar. Seit sechs Uhr stehen sämtliche 21 Chartermaschinen von Aero Lloyd am Boden - und unter dem rot-blauen Logo des Ferienfliegers aus dem Taunus werden sie kaum noch einmal starten.
Angestellte und Kunden des Unternehmens sind gleichermaßen überrascht. "Das kam wie aus heiterem Himmel", sagte Aero-Lloyd-Sprecher Asger Schubert im Fernsehsender N 24. 1600 Angestellte hat das Unternehmen aus Oberursel bei Frankfurt weltweit, 1000 davon in Deutschland. Und jede Menge genervter Passagiere.

4000 Aero-Lloyd-Fluggäste warten momentan auf deutschen Flughäfen darauf, dass ihre Reise losgeht, teilt das Unternehmen mit. Hinzu kommen die Passagiere im Ausland. 4500 sollen es sein, die jetzt "in Hurghada oder Alicante" sitzen, wie ein Aero-Lloyd-Sprecher sagt. Für seine Kunden hat das Unternehmen eine Telefon-Hotline unter 06171-625200 geschaltet.


DDP

Aero-Lloyd-Flugzeug: Pleite "wie aus heiterem Himmel"


Allein in Düsseldorf sollten am Donnerstag vier Aero-Lloyd-Flüge nach Ägypten, Korsika und Istanbul stattfinden. Betroffen: Nicht weniger als 600 Passagiere. Nun scharen sich die Fluggäste um einen Notfallschalter, den das insolvente Unternehmen zusammen mit Flugreisegesellschaften wie Alltours eingerichtet hat. Die Reiseveranstalter würden sich momentan um Ersatzflüge für ihre Kunden kümmern, sagte Flughafen-Pressesprecher Udo Seidler gegenüber SPIEGEL ONLINE. So werde Alltours seine Kunden in Busse verfrachten und nach Dortmund fahren, wo dann eine Ersatzmaschine zum Reiseziel starten soll.

Die Mehrzahl der Passagiere haben laut Aero-Lloyd-Unternehmenssprecher ihren Reisevertrag mit einem Veranstalter wie Alltours gebucht. Dieser ist auch der zuständige Ansprechpartner für die Kunden, die - anders als Direktbuchende bei Aero Lloyd - auch ausreichenden Versicherungsschutz genießen.

So sind auch die Reisekonzerne TUI und Thomas Cook momentan bemüht, sich um Ersatzflüge für ihre Kunden zu kümmern. Am Donnerstag waren laut TUI rund 500 Touristen auf dem Hinflug und rund 800 auf dem Rückflug vom Ausfall der Fluggesellschaft betroffen, die auch von TUI-Reiseveranstaltern für Flüge nach Griechenland und Ägypten eingesetzt werde. Für die Beförderung der Touristen nach Ägypten nahm die TUI kurzfristig zwei Flugzeuge der LTU unter Vertrag, die gegen 13.00 Uhr ab München und Düsseldorf starten sollten. Gäste mit einem geplanten Aero-Lloyd-Flug am frühen Morgen seien bereits auf andere Fluggesellschaften umgebucht worden, teilte das Unternehmen mit. Für weitere Passagiere werde nach einer Lösung gesucht. Für TUI-Kunden, die mit Aero Lloyd fliegen sollten, wurde eine Hotline unter der Telefonnummer 0511/5678000 eingerichtet. Bei Thomas Cook hieß es, trotz der kurzfristigen Einstellung des Flugbetriebs seien Fluggäste, die auf Aero Lloyd gebucht sind, gesichert. Insgesamt seien am Donnerstag rund 1000 Kunden betroffen. Thomas Cook habe für die Beförderung Sonderflüge mit drei zusätzlichen Flugzeugen ihrer deutschen Ferienfluggesellschaft Thomas Cook powered by Condor eingesetzt. Außerdem werde auf andere Gesellschaften umgebucht. Betroffen seien ausschließlich Flüge von und nach Ägypten und Griechenland. Für betroffene Reisende hat das Unternehmen eine Kunden-Hotline unter der Telefonnummer 01803-100380 eingerichtet.

Die Griechenland-Kunden von Aero Lloyd sind am Donnerstag bislang ohne nennenswerte Probleme von anderen Reiseveranstaltern befördert worden, teilte ein Sprecher der Zivilen Luftfahrtsbehörde Griechenlands mit. In keinem der 18 Provinz-Flughäfen des Landes, die Aero Lloyd bisher anflog, seien Touristen gestrandet. Der Großflughafen der griechischen Hauptstadt Athen gehörte nicht zu den Flugzielen von Aero Lloyd.

Betroffenen von der Aero-Lloyd-Pleite ist auch der FC Bayern München. Das Team um Nationaltorhüter Oliver Kahn wollte mit seinem Werbepartner zum bevorstehenden Champions-League-Spiel ins französische Lyon fliegen. Der Verein hat jedoch umgehend Ersatz gefunden. Der FC Bayern und Aero Lloyd arbeiteten über drei Jahre zusammen. Erst im Mai war der Vertrag bis 2008 verlängert worden.

Grund für die Insolvenz der Aero Lloyd sind ausbleibende Bankkredite für das finanziell stark angeschlagene Unternehmen. Die Gläubigerbanken schließen eine Rettung des Unternehmens offenbar aus. Wie die Bayerische Landesbank (BayernLB) als Mehrheitsgesellschafterin des Ferienfliegers am Donnerstag in München mitteilte, ist ein "Erfolg versprechendes Fortführungskonzept nicht realisierbar". Neben der BayernLB sei ein halbes Dutzend weiterer Banken nicht zur weiteren Finanzierung bereit gewesen, sagte ein Sprecher des Instituts auf Anfrage. Den Finanzierungsbedarf bei Aero Lloyd wollte er nicht beziffern.