Thema: Philosophie
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Alt 22.05.2004, 00:15
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darya darya ist offline
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Standard Beweise für Gott

In seiner Beweisführung geht Thomas von Aquin von der Erfahrung aus. Die fünf Beweise basieren auf dem Verbot eines Fortschreitens ins Unendliche:

1. Alle Bewegungen und Veränderungen verlangt ein Bewegendes. Da eine Reihe von bewegten Bewegern aber nicht ins Unendliche zurückgehen kann, weil es sonst keinen Anfang der Bewegung gäbe, muss es einen ersten Beweger geben, der selbst unbewegt ist, und das ist Gott.

2. Jede Wirkung hat eine Ursache. Da aber nichts Ursache seiner selbst ist (weil es sonst logisch sich selbst vorausgehen müßte) und die Reihe der Ursachen nicht ins Unendliche gehen kann, muß es eine erste selbst nicht verursachte Ursache geben: Gott.

3. Wir finden Dinge, die sein oder nicht sein können. Wäre alles so beschaffen, so kann auch einmal alles nicht sein, dann aber könnte nichts zu existieren beginnen. Folglich gibt es Dinge, die notwendig sind, und zwar aus sich heraus oder durch ein anderes. Da die Reihe der aus einem anderen notwendigen Dinge nicht ins Unendliche gehen kann, muß es ein erstes durch sich notwendiges geben: Gott.

4. In allen Dingen gibt es ein Mehr oder Weniger. Dies kann nur ausgesagt werden, wenn es ein Maß gibt, das diese Bestimmung in Vollkommenheit enthält: Gott.

5. Vernunftlose Dinge bedürfen, um ein Ziel zu erreichen, eines Erkennenden, der das Ziel setzt (z. B. bedarf der Pfeil des Schützen). Die zielgerichtete Einrichtung der Welt bedarf daher Gottes als des obersten Lenkers, der die Zwecke setzt.


Hochachtungsvoll,


Tante-Dary