Thema: Kino & Film
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Alt 16.12.2006, 18:03
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zamiramiss zamiramiss ist offline
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Standard Apocalypto - sehenswert !

Der junge Maya "Jaguarpranke" wird von einem verfeindeten Stamm verschleppt. Ein ethnologischer Exkurs von Mel Gibson, an Originalschauplätzen gedreht.


Bei Mel Gibson geht es gern pathetisch zu, und der Filmemacher mit Wohnsitz L.A. liebt Detailtreue. Schon seinen Christus-Film hat er in Orginal-aramäisch inszeniert, einer Sprache die wir nur noch aus Bibelfragmenten kennen. Für "Apocalypto" treibt Gibson ähnlichen Aufwand. Sein Maya-Film hat er an Originalschauplätzen in Mexiko realisiert mit einer komplett indianischen Besetzung und in Maya-Dialekt. "Apocalypto" versucht eine ganze Welt zu zeigen, das präkolumbianische Mittelamerika. Alles beginnt im Regenwald bei ursprünglich lebenden Waldindianern. Das Idyll einer mit der Umwelt in Frieden lebenden Menschengemeinschaft wird gezeigt. Und dann bricht plötzlich die Katastrophe über diese Menschen herein....

"Apocalypto" ist Zivilisationskritik. Mel Gibson zeigt die Mayas, doch er meint uns. Sie sind in seinem Film das Modell für eine selbstvergessene gottlose Zivilisation, die sich selbst den Untergang bereitet. Mel Gibson ist es gelungen, mit "Apocalypto" die Pracht und das Elend der Maya-Zivilisation zu beschwören. Der Magie der Bilder, der Orginalsprache und seiner indianischen Darsteller, von denen einige gar nicht aus Mexiko sondern aus Kanada kommen, kann man sich nicht entziehen. Sein Film ist ein großer ethnologischer Exkurs.


...wirklich sehenswert !