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Alt 20.11.2005, 18:57
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Standard TR hat wieder Wirtschaftswachstum =5,5%

Türkische Zentralbank rüttelt Märkte wach
Die Anleger hatten sich schon an den monatlichen Zinssenkungszyklus der Türkischen Zentralbank (TCMB) gewöhnt. Für diesen Monat war auch eine Herabsetzung der so genannten overnight-rate von 25 Basispunkten erwartet worden. Zu Wochenbeginn wurde jedoch bekannt gegeben, dass die Notenbanker unter dem Chef Süreyya Serdengecti diesmal nicht an der Zinsschraube drehen werden. Daher bleibt der Satz bei 14,25% unverändert.

Im gleichzeitig veröffentlichten Bericht machte die TCMB deutlich, dass das diesjährige Inflationsziel von 8% am Jahresende erreicht werden kann. Allerdings hat sich die Inflationsrate zuletzt wieder auf fast 9% im Jahresvergleich bewegt, so dass sich die gewünschte Reduzierung nicht eingestellt hat. Zudem ist das Inflationsziel für Ende 2006, das bei 5% liegt, ernsthaft in Gefahr. Hinzu kommt, dass die Regierung schon seit Jahresanfang an Reformmüdigkeit leidet und zuletzt vom Internationalen Währungsfonds (IWF) eine Abfuhr erteilt bekam, indem die Auszahlung der zweiten Tranche von etwa 800 Mio. USD verweigert wurde. Der Grund hierfür war die Verschiebung der Reform der sozialen Sicherungssysteme auf den Herbst. Das war wohl zuviel für die nun seit 3 Jahren unabhängige TCMB, die mit dieser Entscheidung, den Leitzins unverändert zu belassen, einen Warnschuss in Richtung Regierung feuerte.

Aufgerüttelt wurden aber auch die Märkte. Denn seit Jahresbeginn senkte die TCMB den Leitzins um 375 Basispunkte (seit Anfang 2002 von 59% auf bis 14,25% zuletzt!) und begünstigte somit den Aktien- und Anleihemarkt. Portfolioinvestitionen strömen damit aus dem Ausland weiter rein. Dieser Prozess wird auch aufgrund der globalen Zinsentwicklung unterstützt. Die FED unter Alan Greenspan erhöht zwar permanent den Leitzins. Aber da der Run auf die US-amerikanischen Staatsanleihen partout nicht abebbt, verharren die Zin-sen der US-Anleihen auf niedrigem Niveau. Da wandern die renditehungrigen Investoren dieser Welt beispielsweise in die Türkei, wo sie für kurzfristige "Bono" eine Rendite von etwa 16% einheimsen können und das zurzeit mit geringem Wechselkursrisiko. Dieser Trend hat dazu geführt, dass die Neue Türkische Lira (YTL) aufwertet. Sollte es zu einem abrupten Abzug des so ge-nannten "Hot Money" kommen, dann könnte es zu einer Minikrise am türkischen Finanzmarkt kommen.

Die TCMB beobachtet auch eine verstärkte Nachfrage nach Automobil- und Immobilienkrediten. Auch wenn man sich noch schwer tut, das Wort bubble in der Türkei in den Mund zu nehmen, so entwickelt sich eine kleine Spekulationsblase der Vermögenswerte. Gepaart mit den jüngst registrierten Zuwächsen der Realeinkommen braut sich ein gefährliches Gemisch zusammen, das die Inflationsrisiken erhöhen könnte. Dem wollte die TCMB zuvor kommen und hat erstmal "DUR" (Stopp) gesagt.

Solange die Regierung ihren Sparkurs beibehält und auf der Nachfrageseite der Rohölpreis nicht weiter nach oben treibt, dürfte die Inflationsbekämpfung weiter von Erfolg gekrönt sein. Aber das Senken des Satzes bis Ende 2006 auf 5% wird noch ein hartes Stück Arbeit werden&gt: Während die TCMB die Preisentwicklung im Auge behält, möchte die Regierung, dass die Konjunktur weiterhin brummt. Zuletzt wurden auch die Löhne und Gehälter der öffentlich Beschäftig-ten und Beamten erhöht. Auch das wollte die TCMB wohl mit der unterlassenen Zinsentscheidung kritisiert wissen. Zwar dürfte die Reformpolitik nach der Sommerpause an Fahrt gewinnen, aber der Boom der Märkte und bei der Kreditnachfrage wird anhalten, da die Aussichten nun mal positiv bleiben. Es wird daher ein Balanceakt für die TCMB bleiben, ihre partiell expansive Geldpolitik bei gleichzeitiger Reduktion der Inflationsrate fortzusetzen. Im Herbst erwarten die Analysten wieder weitere Zinssenkungen. So die HSBC Securities Türkei, die prognostiziert, dass der Leitzins bis Jahresende bis auf 12,5% reduziert wird, wohingegen die Experten bei OYAK den Leitzins zum Ende des Jahres bei 13% sehen.

Quelle: TurkishEconomist vom 13.7.2005

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Fazit:

Türkei benötigt Jungunternehmer in Europa und in der restlichen Welt, die den Vertrieb und das Marketing inländischer Produkte - sprich die Produktionsstätten in der TR - im Exportgeschäft unterstützen!

Die EU-Mitgliedschaft könnte dazu positiv beitragen, aber es ist nicht unbedingt notwendig, denn die Zolluninion besteht ja bereits. Allein nach Deutschland wurden im Jahr 2005 im Wert von 6 Milliarden USD Exportgüter vermarktet. Deutschland exportierte in die Türkei im Jahre 2005 Güter im Wert von knapp über 8 Milliarden USD.

Türkei ist also für Deutschland bereits ein wichtiger Handelspartner innerhalb der EU.

Bemerkenswert ist, dass der Import aus der EU verglichem zum Vorjahr (2004) rückläufig ist, Russland und China sind hier im Vormarsch.

Die Türkei braucht meiner Meinung nach Europa nicht - weder ökonomisch noch politisch.

Viel mehr benötigt Europa junge gut ausgebildete Akademiker und die gibt es in der Türkei in Massen.

Ob die Türkei in 10 Jahren dann ihre jungen und gut ausgebildeten Leute an die EU abgeben wird bezweifele ich.

Es wird eine neue Tendenz geben in USA und Europa - die Amerikaner haben schon damit angefangen mit der Verteilung der Green Card an qualifizierte Jungakademiker.

Es wird in den nächsten Jahren nicht mehr um Öl, sondern um Nachwuchs für die Wissenschaften gekämpft.

Bis dahin sollten wir der Türkei in ihrem Exportgeschäft helfen