Thema: Philosophie
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  #1496  
Alt 08.06.2006, 17:08
unknown
 
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Standard falscher blickwinkel

hallo freezy,

das stimmt, es gibt keinen "freien willen" für gehirnforscher(und auch für mich).
Aber du gehst ganz anders an die Sache ran.

Ein Beispiel: "Eine Fahrt auf der Autobahn. Drei Stunden liegen hinter uns, vier noch vor uns. Zeit für eine Pause, denken wir, als wir das Schild der Raststätte sehen. Andererseits könnte die Zeit knapp werden. Aber was nützt es, jetzt unkonzentriert weiterzufahren, eventuell sogar einen Unfall zu verursachen, zumindest jedoch hundemüde anzukommen? Also anhalten oder weiterfahren? Die Raststätte kommt näher. Bewußt beschließen wir jetzt, doch einen Kaffee trinken zu gehen. Wir lenken den Wagen auf den Parkplatz."

Wissenschaftliche Sicht: "Tief im Unterbewußten meldet sich die Müdigkeit. Das Gehirn registriert unbewußt das Schild der Raststätte. Aus Erfahrung weiß es, daß man sich hier erholen kann. Es signalisiert dem Körper, sich auf das Abbiegen vorzubereiten. Plötzlich meldet sich ein anderes Bündel Neuronen. Es hat unbewußt den Zeitplan des Tages überschlagen. Wenn wir zu spät kommen, wendet diese Instanz ein, gibt es Ärger. Auch sie weiß das aus Erfahrung. Das Gehirn wägt unbewußt ab. Was ist unangenehmer? Müdigkeit oder der zu erwartende Ärger? Das Gehirn entschließt sich und gibt den Befehl an die Gliedmaßen zum Bremsen. Und all das geschieht, ohne daß unser Bewußtsein etwas davon merkt. Erst Sekundenbruchteile später wird es über die Entscheidung informiert."

Sprich, unsere Handlungen setzen Unbewusst ein.
Das Bewusstsein, z.b. mein Arm zu bewegen, setzt fast eine halbe Sekunde nach dem Moment ein, indem das Gehirn bereits seine Vorbereitungen zur Handlung beginnt, d.h. nicht das Bewusstsein, sondern unbewusste Prozesse stehen am Anfang jeder bewussten Tat!