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Alt 19.01.2012, 15:19
xNASCHKATZEx
 
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Standard Verweichlichte Männer

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,809420,00.html

Hier ein Auszug:

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Sehnsucht nach dem Macho

Als Resultat hat sich unter jungen Frauen der starke Wunsch nach einem Typen verbreitet, dem sie "sich flammend an seine starke Brust" werfen können, wie Pauer schreibt. Daraus spricht eine gewisse Sehnsucht nach dem Macho, die sich seit einiger Zeit immer verzweifelter äußert. Bereits Mitte der nuller Jahre forderte die Autorin Wäis Kiani in ihrer Abrechnung "Stirb, Susi!" den Abgang der "männlichen Susi", der Memme.

Das überrascht insofern, als der Mann Anfang dreißig bislang glaubte, Frauen hielten das brennende Interesse des anderen Geschlechts an ihren Anliegen für eine zivilisatorische Errungenschaft. Auch deshalb ist seit Beginn der Neunziger jede Generation pubertierender Jungs damit beschäftigt, sich das Vokabular femininer Problemkommunikation anzueignen.

Die Sehnsucht nach dem Macho aber kokettiert mit Rollenklischees, die sogar wir Männer für glücklich überwunden hielten. Das Problem liegt darin, dass wir irgendwann im 20. Jahrhundert die Lust verloren haben, möglichst früh und möglichst schnell eine Familie zu gründen. Das ist neu. Denn noch im 19. Jahrhundert sei Männlichkeit wesentlich durch Leidenschaft und den Willen zur Bindung definiert gewesen, sagt die israelische Soziologin Eva Illouz. Der Abstieg des Mackers ist daher eng verknüpft mit dem Strukturwandel der Männlichkeit. Aber auch das ist nur eine Hälfte der Erklärung.

Seltsame Verweichlichung der Männer

Die zweite Hälfte sitzt in einem Hamburger Restaurant vor Weißweingläsern: eine PR-Beraterin und eine Journalistin, 29 und 33 Jahre alt. Auch sie klagen, wie so viele, über die seltsame Verweichlichung der Männer. Ihnen ist die Gelassenheit abhandengekommen, sagt die Journalistin. Die jungen Männer wollen sich nie festlegen.

Aber weshalb nur fühlen sie sich dauernd unter Druck gesetzt, fragt die PR-Beraterin, warum fangen sie an zu schwitzen, wenn man vorschlägt, eine gemeinsame Küche auszusuchen? Warum, zum Teufel, diese Angst?

Sie sind wie Peter Pan, entgegnet die Journalistin, der Junge von der Insel Nimmerland, der nie erwachsen wurde. Und wie verkorkste Peter Pans wollen die jungen Männer bis ans Lebensende an Bars lehnen, durch Clubs ziehen und mit ihrem Kumpel Frauen gucken, die sie aber nur ansprechen, wenn sie selbst betrunken sind. Der junge Mann ist vom Hai zum Aal degeneriert. Binden will er sich nicht.

Beide, die PR-Beraterin wie die Journalistin, haben in den vergangenen Jahren viele Erfahrungen mit vom Selbstzweifel zernagten Gestalten machen dürfen. Sie haben sie in die Arme geschlossen und getröstet wie Kinder. Sie wurden zu Therapeutinnen. Wir sind in diese Rolle hineingedrängt worden, sagt die Journalistin. Seufzend, aber doch bereitwillig haben sie diese Herausforderung akzeptiert, wie sie jede Herausforderung akzeptieren. Das wiederum hat ihre Männer noch tiefer in Verzweiflung gestürzt. Opfer wollten sie auch nicht sein.

Ein idealer Mann sähe für die beiden Frauen so aus: selbstbewusst, lässig, ironisch und, wieder dieses Wort, ein Macker. Allerdings kein Arschloch. Verständnisvoll, achtsam, unzynisch, lustig und größer als sie selbst, ab 1,80 Meter aufwärts. Einen kreativen, ab und an rotzigen Sympathen, hart und gleichzeitig weich, eine Kreuzung aus Johnny Depp und Rocky Balboa. Aber mehr wie Johnny Depp. Und das ist die erste gute Nachricht: Die jungen Frauen wissen auch nicht, was sie wollen.

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Rocky Balboa??? Warum dann nicht gleich Clint Eastwood!

Ach jaaaa, echte Kerle sind wohl ausgestorben

Geändert von xNASCHKATZEx (19.01.2012 um 15:28 Uhr).