Zur Zeit lese ich das Buch von Marie-France Hirigoyen, eine Psychoanalytikerin, mit dem Titel: "Wenn der Job zur Hölle wird - seelische Gewalt am Arbeitsplatz". Lesenswert! Vor allem sind viele praktische Fälle darin.
Sie beginnt mit einemZitat aus einem Werk von Stefan Zweig: "Da die Gewalt in jeder Epoche in anderer Gestalt wiederkehrt, muss man ihr unentwegt den Kampf ansagen".
Danach definiert sie seelische Gewalt als kleine Attacken, die sich fortgesetzt gegen dieselbe Person richten und erst in der Dauer das Verhalten seinen Sinn gewinnt. Kurzfristig kann es schlimme psychosomatische Störungen und langfristig zersetzende Schäden verursachen, also seelische Gewalt am Arbeitsplatz, was sie wiederum definiert als jedes verletzende Verhalten (Gestik, Wort, Benehmen) das wiederholt und systematisch die Würde bzw. psychische oder physische Integrität einer Person angreift, dabei ihren Arbeitsplatz in Gefahr bringt oder das Arbeitsklima vergiftet.
Kurz: Seelische Gewalt ist eine Gewalt der kleinen Treffer.
Interessant ist, dass nach Ansicht der Autorin das Ausmaß oder Intensität derartiger Gewalthandlungen zugleich die Gewaltbereitschaft der Gesellschaft wiederspiegelt.
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