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Alt 14.10.2009, 10:10
damia
 
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Ich dachte zwar nicht an den Oberbegriff Identitätsverlust, als ich mich zum Thema geäußert habe, aber u.a. an Zwiespalt, eine Unterkategorie. Deshalb verstehe ich, warum hier von Identitätsverlust die Rede ist...

Religionsangehörige stellen eine Identitätsgruppe und die Frauen, über jene hier debattiert wird, gehören mitunter einer kategorialen Gruppe an, weil sie sich von anderen identitären Gruppen der Religionsangerörigen gleicher mentaler Gesinnung durch objektivierbare Merkmale unterscheiden lassen können. Wenn eine solche Frau sowohl ihren Glauben durch ein Kopftuch äußern, welches der Identitätsgruppe religionsangehöriger als Merkmal zugehörig gemacht werden kann, zugleich aber solche einer anderen Identitätsgruppe, nämlich der verwestlichten, verkörpert, dann befindet sie sich im Konflikt ihrer "Identität", die sich
a) aus ihrem Umfeld ergibt, und
b) ihrer religiösen Gesinnung.

Desweiteren ist dieses Auftreten genannter Frauen kontrovers zu ihrem Glauben, worüber sich manch Gläubiger unter uns aufregen könnte, weil Fremdscham einsetzt.

Wer weiß, vielleicht wären solche zwiespältigen Frauen nicht solche, wenn ihre Ethnizität dem Land angehören würden, in dem sie (geboren und)
aufgewachsen sind, oder seit eh und je in dem Land lebten, in dem ihre Religion im Vordergrund als kulturelles Leitmittel manifestiert ist.

Und ob man sich hier "untereinander akzeptiert" ist unwichtig, denn man hat sich hier lediglich zu denen im Ausgangstext beschriebenen Frauen geäußert.
Ich finde aber auch, daß sich diverse Gesinnungen... unter "uns" gern ausgrenzen - und das machen nicht nur Ausländer ...

lg