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Alt 15.09.2017, 23:21
Kaan__
 
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Standard Was sagt die AfD zum Steuermodell?

#4 Was sagt die AfD zum Steuermodell?

Die AfD plant eine Steuerreform – eine so genannte „Flat Tax“. „Unser Konzept ist angelehnt an die Ideen von Paul Kirchhof“, so Frauke Petry (siehe auch AfD-Bundestagswahlprogramm 2013, S.2). In dem Kirchhoff-Modell sollen alle die gleiche Einkommensteuer von ca. 25 Prozent bezahlen. Ganz egal ob einfache Krankenschwester oder schwerreicher Millionär.
Einordnung der Position: Das Modell-Kirchhoff sieht einen Einheitssatz von ca. 20 – 25 Prozent vor und soll für alle Einkommen über 20.000 Euro gelten. Bereits zweimal hat der ehemalige Bundesverfassungsrichter Paul Kirchhoff sein Modell vorgeschlagen – erstmals 2003 und zuletzt angepasst 2011. Stefan Bach, Steuerexperte am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin kritisiert, dass es für solch eine Entlastung aus ökonomischer Sicht keinen Grund gäbe. Wenn auch für die oberen Einkommen nur noch niedrige Steuersätze gelten, fürchtet Bach massive Einnahmeausfälle für den Staat. Im geltenden Steuermodell steigen die Steuersätze nach Leistungsfähigkeit. So tragen starke Schultern größere und schwächere Schultern geringere Lasten.

In dem Kirchoffschen-Modell würden alle Steuervergünstigungen gestrichen. Eine gute Idee? Damit sind auch die Pendlerpauschale und die steuerfreien Sonn- und Feiertagszuschläge gemeint. Hohe Einkommen würden entlastet. Doch die Situation vieler Arbeitnehmer/innen mit geringem Einkommen würde sich verschärfen.

#Realitätscheck: Die AfD nutzt die Ängste vieler Menschen vor dem sozialen Abstieg aus und suggeriert mit ihrem Steuermodell vermeintliche Steuergerechtigkeit. Doch damit würde sich die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnen.