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Alt 14.09.2017, 23:16
Kaan__
 
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Standard Afd

Die Alternative für Deutschland bereitet sich auf den Bundestagswahlkampf vor. Die geplanten Wahlplakate sorgen allerdings nicht nur beim politischen Gegner, sondern auch innerparteilich für Kopfschütteln.
Berlin – "Burka? Ich steh mehr auf Burgunder!" – Mit diesem infantilen Humor hofft die Partei, Wählerstimmen zu gewinnen. Nachdem die AfD zuletzt laut Wahlumfragen für immer weniger Deutsche als alternative Partei in Frage kommt und auch bei den vergangenen Landtagswahlen weit unter dem eigenen Anspruchsdenken abschnitt, steht die Parteispitze mächtig unter Druck.
Laut einer internen Präsentation, die dem Stern vorliegt, ist das den Funktionären durchaus bekannt. "Die AfD hat kein Image-Problem...", steht da. Und weiter: "...sie hat ein Riesen-Image-Problem." Man stellt fest: "Trotz Anschlägen und anhaltender Massenimporte von Wirtschaftsflüchtlingen sinken die Umfragewerte". Und man muss attestieren, "dass die Außenwahrnehmung der Partei nicht mehr der Innenwahrnehmung unserer Mitglieder entspricht".
In der Präsentation, die der Bundesvorstand abgesegnet hat, bescheinigt man sich selbst ein absolut unterirdisches Image: "Dunkeldeutschland-Partei, die 'Angstmacher' (AfD = Angst für Deutschland), Sammelbecken für Nazis, Ewiggestrige, Rassisten und 'Anti-Christen', kurzum: NICHT GESELLSCHAFTSFÄHIG. Damit unwählbar für die bürgerliche Mitte." So lautet das wortwörtliche Fazit.
Weniger wie die NPD, mehr wie "Bauer sucht Frau"
Deshalb wolle man nun mit einer neuen Plakatkampagne das Image der Partei "subtil zum Positiven" wenden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist man sich nicht einmal zu schade, sich auf eine Ebene mit Trash-TV zu begeben: "Wir setzten optisch auf die Buntheit z.B. von populären TV-Formaten wie 'Bauer sucht Frau'. Wir kommen wie eine Lifestyle-Kampagne daher, präsentieren uns bewusst harmlos, um die Blockade der bürgerlichen Kreise zu überwinden." Die Kampagne müsse eines ausstrahlen: "Unterhaltendes Meinungsmachen statt Panikmache".
Was dabei herausgekommen ist, sind Plakate mit billigstem Stammtisch-Humor: Zum Spruch "Der Islam? Passt nicht zu unserer Küche" wird ein Ferkelchen serviert. Und ein Babybauch soll das "Machen" "neuer Deutscher" repräsentieren.
Das kommt offenbar nicht einmal innerhalb der eigenen Partei gut an. Zahlreiche AfD-Spitzenpolitiker, darunter auch Spitzenkandidatin Alice Weidel, sollen sich gegen die Plakatkampagne ausgesprochen haben. Am Ende knickte der Vorstand ein: Es wird zahlreiche verschiedene Plakate geben. Neben denen der Bundes-AfD darf auch noch jeder Landesverband seine eigene Kampagne drucken. In Bayern heißt es daher auf den Wahlplakaten eher nüchtern: "Grenzen schützen!" oder "Raus aus dem Euro!".