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Alt 26.09.2003, 16:33
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Standard Eine in Maras protokollierte Aussage!

...kim bunları öldürürse cennetlik olacaktır.
Tötet die Aleviten, wer sie tötet kommt in den Himmel.

Diese in der Stadt Maraş protokollierte Aussage sollte die Stimmung des Mobs gegen die Aleviten steigern. Um was geht es?

Am 19 Dezember 1978 wird in Maraş, im Çiçek Kino, während der Vorstellung des Films "Güneş ne zaman doğacak - Wann geht die Sonne auf?" eine Bombe im Kinosaal gezündet, es gibt aber keine verletzten. Für einige Kinobesucher steht fest: "Es lebe die moslemische Türkei. Es lebe die nationalistische Türkei. Es lebe unser Kommandeur( Başbuğ) Türkeş. Die mordenden Kommunisten herrschen in Moskau (nicht hier). Das haben die Linken getan.” – “ Müslüman Türkiye, Milliyetçi Türkiye, Başbuğ TÜRKEŞ, Komünistler Moskova’ya, Katil iktidar” – “Bunu solcular attı.”.

Die örtliche Polizei kümmert sich um den Fall und verhaftet dabei einige Personen. Darunter auch Yusuf İlhan und Ökkeş Kenger. Es stellt sich bei der Untersuchung heraus, das sie die Bombe gelegt haben, und Material zur Sprengstoff herstellung bei sich führen. Die beiden sind aktive Mitglieder der MHP – Milliyetçi Hareket Partisi – der Nationalistischen Bewegungspartei sind. Beide werden vor den Haftrichter geführt und wegen Mangel an Beweisen entlassen.
Dann fängt der Stein an zu rollen:

- 20. Dezember 1978 wird in das Café Akın, welches dafür Bekannt ist, das es von Aleviten und Linken besucht wird, eine Bombe reingeworfen.
Es gibt wenige verletzte.
- 21. Dezember 1978 wird in das Haus des Judomeisters Güngör Gençay, von dem man weiß, das er Rechts gerichtet ist, eine Bombe reingeworfen, er befindet sich zur Tatzeit jedoch nicht im Haus
- Die beiden linksgerichteten Lehrer des Maraş Meslek Lisesi Hacı Çolak und Mustafa Yüzbaşıoğlu werden auf dem Heimweg von der Schule nach Hause erschossen. Beide sterben am 21. Dezember 1978 noch am Tatort
- Die Leichen der beiden Lehrer sollen am 22. Dezember 1978 in der Ulu Moschee die letzte “Ehre” erbracht werden,.In der Nacht zum 21. Dezember wissen die rechtsgerichtete und nationalistisch Gerichteten Personen:.”Die Kommunisten und die Aleviten werden einen Anschlag auf die Moschee verüben.” Diese Aussage verbreitet sich wie ein Lauffeuer und am 22. Dezember 1978 erscheinen 10 000 Menschen zur letzten Zeremonie.Währenddessen streunen rechtsgerichtete Personen in den Straßen von Maraş und pöbeln die Leute auf der Straße an,verwickeln sich in Schlägereien und zerstören an die 100 Geschäfte.
- Am Morgen des Samstags, es ist der 23. Dezember 1978, ertönt aus den Lautsprechern : “Die bei dem gestrigen Attentat verstorben Glaubensbrüder sind durch die Hände der Aleviten und Kommunisten umgekommen. Erweist ihnen (den Glaubensbrüdern) die letzte Ehre.” Somit sind die fundamente der Pogrome gelegt:.

Im Yörükselimviertel treffen sich auf der Uzunoluk Caddesi (Straße) an die 3000 Menschen, sie schwenken die Dreisichel Fahne (Üç Hilal Bayrağı) der MHP und rufen: “Tod den Aleviten! Schickt die Kommunisten nach Moskau! Es lebe die Nationalistische Türkei!” und “Was steht ihr noch, in Yörükselim werden unsere Freunde ermordet. Marschieren wir endlich!”.
Bewaffnet mit Holzknüppeln, Eisenstangen, Äxten, Messern und Stichwerkzeugen sowie Handfeuerwaffen, Maschinenpistolen und Sprengstoff marschiert der Mob verteilt in mehreren Stadtvierteln Maraş’. Der Mob setzt Häuser in Brand, wirft Sprengstoffgranaten in die Häuser ein oder dringt in die Häuser ein. Die Häuser sind zuvor mit Farbe gekennzeichnet worden, es sollten schließlich nur Aleviten umkommen. Frauen werden die Brüste aufgeschlitzt, vergewaltigt und hingerichtet. Säuglinge werden vor den Eltern erschossen. Einer Achtzigjähren Frau werden die Augen mit einen Schraubenzieher durchstochen, dieses Verfahren wird auch bei Kindern, Frauen und Männern angewandt. Mit Äxten wurden Köpfe gespalten.
“Die Alevitem bringen in den anderen Vierteln unsere moslemischen Glaubensbrüder um, töten unsere Frauen, setzen Moscheen in Brand.” somit ist sich der sunnitische Mob sicher, dass die Aleviten gestoppt werden müssen. Die Schlächterei in Maraş geht weiter, “Gavurlara Ölüm. Yaşasın Cihad.”. „Tod den Ungläubigen. Es lebe der heilige Krieg.“
Der Innenminister İrfan Özaydınlı verfolgt die Geschehnisse in Maraş und ist sich sicher, das hinter den Geschehnissen die Linken stecken, und trifft sich mit Vorsitzenden der MHP Alparslan Türkeş. Um zu Beraten wie man gegen die Linken vorgehen sollte. Der Premierminister ruft den Ausnahmezusstand für die Region aus. Die Straßen von Maraş sind mit Leichen gesäht.