Thema: Selbstmord
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Alt 14.08.2009, 08:28
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rhizome rhizome ist offline
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Ehrlich gesagt, bewundere und beneide ich die Leute, die noch nie an Selbstmord gedacht haben. Was für ein wahnsinnig unbeschwertes, unreflektiertes, sonniges Leben sie wohl führen?
Sie sollten Gott dafür danken, dass ihnen diese Seelenqualen vorenthalten wurden.
Ich weiß, es ist pfui und kacka sowas zu denken oder gar zuzugeben, aber bei mir gab es Zeiten, da habe ich jede gottverdammte Sekunde dran gedacht. Und sogar daran, wie ich das ganze wie einen Unfalltod aussehen lassen könnte, damit es für meine Familie erträglicher wird. Tja, selbstlost bis in den Selbstmord. Nix da mit Amoklauf im Fitnesstudio vor laufenden Kameras ....
In der Retrospektive betrachtet machte die Verzweiflung irgendwie auch "Sinn" ... danach änderte sich so einiges in meinem Leben.

Ich verstehe allerdings die Tabuisierung dieses Themas nicht. Liegt das an religiöser Überzeugung, dass man alles, was damit zu tun hat, von sich stösst? Oder an einem Mangel an Empathie, am Nichtnachvollziehenkönnen des Schmerzes anderer?
Dazu kann ich nur sagen: Wenn man Mensch ist, sollte einem nichts Menschliches fremd sein. Und Verzweiflung ist genauso menschlich, wie Freude, Hass und Eitelkeit.