Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4  
Alt 14.10.2014, 16:40
huhusanane
 
Beiträge: n/a
Standard "Anne Will" vom 9.10.14 "Die Türkei will den Nato-Bündnisfall herbeiführen"

danke.

ich bin auch auf dem neuesten Stand,

ich wollte den ersten Artikel nur zur Diskussion hier teilen und diesen Artikel noch hinzufügen.

Klar es stimmt, warum sollen türkische Soldaten sterben, nur weil es die Nato will.

Die Nato hat uns doch nur deshalb zugesichert, dass sie uns im Nato-Bündnisfall hilft.

Wird sind aber trotz dessen kein Werkzeug der Nato !



>Die Welt:

"Die Türkei will den Nato-Bündnisfall herbeiführen"

Während Kurden Kobani gegen IS-Milizen verteidigen, wird in Anne Wills Talkshow Erdogans Krisenpolitik kritisiert – und über weitreichende Planungen im Bundesverteidigungsministerium spekuliert. Von Daniel Krüger

Die Lage in der syrisch-türkischen Grenzstadt Kobani ist seit Tagen unübersichtlich. Kämpfer des selbsternannten Islamischen Staates (IS) belagern die kurdische Stadt seit drei Wochen. Die Kurden leisten erbitterten Widerstand gegen die Angreifer, konnten aber nicht verhindern, dass IS-Einheiten den Kampf mittlerweile in die Viertel und Straßen Kobanis getragen haben.

Die Kurden kämpfen auf dem Boden gegen den IS, Schützenhilfe erhalten sie durch amerikanische Luftschläge. Seit Mittwochmorgen wechseln sich Meldungen über den partiellen Rückzug der IS-Truppen und deren erneutes Eindringen in die Stadt ab. Fällt Kobani, steht der IS an der Grenze zur Türkei und somit an der Grenze eines Nato-Bündnispartners.

Aktueller denn je stellte die ARD bei Anne Will die Frage nach Lage und Zukunft des Terrors, den der Islamische Staat im Irak und in Syrien entfacht hat: "Kampf um Kobani – Kann der Westen den IS nicht stoppen?"

Geladen war der Journalist Kurt Pelda, der bis vor Kurzem in Kobani war. Sein Kontaktmann in der Stadt sei ein Schweizer Kurde, also hätten dessen Angaben, dass sich nur noch ein IS-Panzer in der Stadt befände, "Hand und Fuß". Die Stadt könne wahrscheinlich gehalten werden meint der Schweizer – "wenn Hilfe kommt".

Man mag es kaum glauben. Schließlich äußerte sich das Pentagon am Mittwochabend sehr pessimistisch zur Lage in der Stadt. Die Luftschläge seien nach Ansicht des US-Verteidigungsministeriums nicht genug, um die IS-Truppen endgültig aus Kobani zu vertreiben.

Im Lauf der Sendung schien dann auch Peldas zarter Optimismus zu schwinden. Neben ihm diskutierten Armin Laschet, CDU-Landesvorsitzender in Nordrhein-Westfalen, und Jan van Aken von der "Linken" mit ARD-Korrespondentin Sabine Rau und Harald Kujat, Nato-General a.D. sowie ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr. Als solcher konnte er sich ein Anmerkung nicht verkneifen. Als Armin Laschet gerade um Waffenlieferungen der Bundeswehr an die Kurden herumdruckste, fragte Kujat bezogen auf die technischen Probleme süffisant "Womit auch?"

"Im Grunde bahnt sich vor den Augen der Welt eine Tragödie an", meinte der Soldat, der eigentlich die aktuelle Strategie der Amerikaner erklären wollte. Diese sei langfristig angelegt, die Amerikaner blickten nicht nur auf Kobani. Anne Will sprach von Schande. "Was ist die größere Schande: Wenn man nichts tut, oder wenn man zu wenig tut?"

Starke Kritik an der Türkei

Niederträchtig sei definitiv das Verhalten der Türkei, war sich die Runde einig. Laschet betonte zwar noch, dass die Regierung unter Recep Erdogan zahlreiche Flüchtlinge aus den bedrohten Gebieten aufnehme. Danach wurden die verbalen Samthandschuhe ausgezogen.

"Ein Nato-Bündnispartner schaut zu, wie sich diese Tragödie anbahnt", urteilte Kujat über das bisherige Nichteingreifen der Türkei. Er kam zu dem Schluss, dass Erdogan durch einen Grenzübertritt des IS den Nato-Bündnisfall herausfordern möchte. Durch ihr aktuelles Verhalten hätte die Türkei den potenziellen Schutz durch die Partner bereits verspielt.

Der Militärexperte mochte den Verdacht nicht von der Hand weisen, dass Ankara die Partner nur ins Boot holen wolle, um das Assad-Regime in Syrien zu stürzen. Obendrein stünden Erdogans Panzer nur zu Demonstrationszwecken an der Grenze, die wenige Hundert Meter von Kobani entfernt ist. Die Türkei schaue sich nur in Ruhe an, wie ihr Kurdenproblem auf die IS-Art gelöst wird.

"Die Türkei betreibt eine ganz schmutzige Politik", urteilt auch Jan van Aken. Er unterstellt Ankara rein geopolitische Ziele, nämlich den Sturz Assads und die Zerschlagung basisdemokratischer Strukturen der Kurden. Pelda ergänzte, dass auf der türkischen Seite der Grenze kurdische Kämpfer bereitstünden, die sofort bei der Vertreibung der IS-Truppen aus Kobani helfen könnten. Parteipolitisches Klein-Klein ließen der Regierungs- und Oppositionsvertreter glücklicherweise außen vor.

Die Bundeswehr mit Truppen im Irak?

Die Frage nach der Möglichkeit eines Sieg über den Islamischen Staat konnte bei Anne Will natürlich nicht beantwortet werden. Vielmehr zeigte die Runde eindrucksvoll die vielen Dilemmas der internationalen Gemeinschaft auf. Laschet brachte eine Einbindung Russlands in Spiel, das schließlich schon weit vor der Eskalation den Ernst der Lage erkannt hätte. "Der Iran muss auch eingebunden werden", fordert Kujat. Aber der hat ja immerhin noch ein Atomprogramm, und die Ukraine-Krise lässt eine Zusammenarbeit zwischen den USA, der Europäischen Union und Moskau mehr als schwierig erscheinen.

"Der IS kennt kein Völkerrecht", sagt Laschet. Er brachte damit einen entscheidenden Pluspunkt für die Schlagkraft der Terrorarmee gegenüber einer internationalen Gemeinschaft mitsamt ihrer individuellen geopolitischen Interessen auf den Punkt. Wenn der Kobani-Talk bei Anne Will zu etwas gut war, dann um diese Verstrickungen zu beleuchten. Was die von den Kurden und den IS-Truppen umkämpfte Stadt Kobani selbst betrifft: Luftschläge allein werden den Kurden nicht ausreichend helfen und den IS auch auf lange Sicht nicht zerschlagen können.

Passend dazu gab die ARD-Korrespondentin Sabine Rau zu verstehen, dass in der Bundesregierung schon längst über Bodentruppen nachgedacht wird: "Wir stehen mit großer Wahrscheinlichkeit vor einem neuen Bundeswehreinsatz im Nordirak."



"Anne Will" 09.10.14 "Die Türkei will den Nato-Bündnisfall herbeiführen"


Also:

Bündnisfall, will die Türkei das oder nicht ?

Geändert von huhusanane (14.10.2014 um 17:32 Uhr).